Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 9.9.2021)
Als eine von wenigen Regionen europaweit schafft es Oberösterreich, die wirtschaftliche Entwicklung in den ländlichen Gebieten so dynamisch wie in den Metropolen zu gestalten. Starke Produktionsbetriebe und eine lebendige Landwirtschaft, die sich auch gegenseitig stärken, sind die Grundpfeiler dieses Erfolgs. „Die Investitionstätigkeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe ist für viele Unternehmen am Land ein entscheidender Teil der Nachfrage. Dafür brauchen die Bäuerinnen und Bauern aber auch entsprechende Erlöse für ihre hochqualitativen Produkte. Der regionale Lebensmittel-Einkauf der beiden Vorzeigeunternehmen Fröling und Pöttinger stärkt diesen regionalen Wirtschaftskreislauf und sorgt für zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Rund ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher essen täglich außer Haus, ein Großteil davon in Unternehmenskantinen. Auch in Oberösterreich mit seinen großen Industriestandorten und Gewerbebetrieben werden viele Mahlzeiten in betriebseigenen Küchen gekocht und ausgebeben. Für die oberösterreichische Landwirtschaft ist es daher eine entscheidende Frage, ob die dabei verwendeten Lebensmittel auch aus heimischen Quellen stammen oder importiert werden. „Die Menschen interessieren sich immer stärker dafür, woher ihre konsumierten Lebensmittel stammen - aus Gründen der Lebensmittelqualität, des Tierschutzes aber auch aus Verbundenheit zur heimischen Landwirtschaft. Per Verordnung wird die Herkunft der Lebensmittel in Kantinen bald auszuzeichnen sein. Die beiden Vorzeigeunternehmen Pöttinger und Fröling kaufen aber schon heute vorwiegend regional ein und kommunizieren dies auch entsprechend. Das stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe, ist aber auch für die Unternehmen selbst von Vorteil. Eine klare Firmenphilosophie mit regionaler Verankerung und eine gute Küche, das sind entscheidende Argumente im Wettbewerb um die besten Köpfe“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Pöttinger-Kantine bietet regionale Schmankerl
Beim oberösterreichischen Familienunternehmen Pöttinger stehen die Menschen im Fokus. Unter dem Motto „Landwirtschaft braucht jeder“ setzt sich das Unternehmen schon Jahrzehnte dafür ein, das Ansehen der Branche zu verbessern. Daher liegt dem Maschinenbauer sehr viel daran, dass auch bei der Verpflegung in der betriebseigenen Kantine gesunde und vor allem regionale Lebensmittel verwendet werden.
„Regionalität ist uns sehr wichtig, viele der verwendeten Produkte kommen, wenn es saisonal möglich ist, aus unserer Region. Bei uns im Unternehmen arbeiten viele aktive Landwirte, die Verbundenheit mit der regionalen Landwirtschaft ist Teil unserer Firmenphilosophie. Die Produkte unserer oberösterreichischen Landwirtschaft überzeugen einfach mit ihrer Qualität. Viele Gründe sprechen daher für den regionalen Lebensmitteleinkauf“, so Geschäftsführer Gregor Dietachmayr.
Derzeit werden in der Kantine von Pöttinger täglich rund 200 Mittagessen und 80 bis 100 warme Jausen zubereitet. Wenn wieder Werksbesichtigungen erlaubt sind, wird sich die Zahl der Jausen um ein Vielfaches erhöhen.
Der Lebensmitteleinkauf konzentriert sich stark auf regionale Quellen. Gemüse, Obst und Salat kommen aus Eferding, Brot und Gebäck von einer Bäckerei in Grieskirchen, Molkereiprodukte vom Großhändler mit österreichischer Herkunft (Schärdinger Milchprodukte). Die Eier kommen aus Wallern. Fleisch wird regional von einer Innviertler Metzgerei und vom Großhändler bezogen. Auch hier wird darauf geachtet, dass das Fleisch von österreichischen Schlachthöfen stammt. Das Rindfleisch wird von heimischen Bauern direkt geliefert. In der Kantine und in den Tee-Küchen im Betrieb sind auch biologische Smoothies der Marke PURORA erhältlich.
Die Menüs werden unterteilt in SMART (vegetarische Gerichte mit vielen gesunden Zutaten), SYMPATHISCH (Speisen, die jeder mag und süße Hauptspeisen) und STARK (deftige Speisen, Fleischgerichte und Hausmannskost), gemäß unserer internen Ausrichtung. Biologische Lebensmittel werden teilweise bei unserem SMART Menü eingesetzt. Saisonale Schmankerl sind natürlich sehr wichtig und der Speiseplan ist immer saisonal angepasst, vom Bärlauch bis zum Spargel, von den Schwammerln bis hin zu den verschiedenen Salaten im Sommer und im Herbst natürlich das heimische Wild.
„Aktuell schätze ich den Anteil regionaler Produkte am gesamten Einkauf auf rund 60 Prozent. Die Rückmeldungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die regionale Küche sind sehr positiv, besonders wenn wir bei Spezialmenüs wie Steak die Herkunft aktiv kommunizieren. Auch die vegetarischen Gerichte werden sehr gut angenommen“, so Dietachmayr abschließend.
Regionaler Einkauf und sozialer Einsatz in der Kantine Fröling
In der Kantine des Heizungsherstellers Fröling werden täglich rund 350 Portionen gekocht, davon zwischen 100 und 150 warm, der Rest entfällt auf kalte Jausen. Die Firma Fröling bietet ihren Mitarbeitern täglich zwei Menüs an, ein Fleischgericht und das zweite saisonabhängig und vegetarisch. Auf kurzfriste Vorbestellung werden individuell einfache Gerichte auch frisch zubereitet.
Der Einkauf von regionalen Lebensmitteln, die bewusste Verwendung saisonaler Produkte und ein starker Anteil biologisch produzierter Lebensmittel, das sind die Grundpfeiler der Einkaufsphilosophie. Bewusst wird auf den Einkauf bei regionalen Landwirten und Lebensmittelhersteller geachtet: Gemüse aus Eferding, Bio-Öle aus der Region, Mehl ausschließlich von der Mühle in Grieskirchen, sogar Reis kommt (so verfügbar) aus Österreich.
„Alles, was regional verfügbar ist, wird in der Gegend besorgt, sonst auf österreichische Produkte zurückgegriffen - so kann man unsere Herangehensweise kurz zusammenfassen. Wir haben in Grieskirchen im Zentrum von Oberösterreich den Vorteil, über eine sehr vielfältige Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft zu verfügen. Es gibt also fast alles aus der Region. Grob geschätzt stammen rund 90 Prozent der in der Kantine verwendeten Lebensmittel zumindest aus Österreich“, so Fröling Geschäftsführer Dr. Ernst Hutterer: „Als regional verankertes Unternehmen mit vielen Abnehmern aus der Landwirtschaft ist für uns klar, dass wir mit unserer Einkaufspolitik auch die Region stärken möchten. Convenience Produkte sowie Geschmacksverstärker sind tabu. Alles, was selbst hergestellt werden kann, wird von der Küchenmannschaft mit viel Liebe selbst produziert. Die abwechslungsreiche und saisonabhängige Küche mit täglich frisch zubereiteten Gerichte kommt auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gut an und ist ein wichtiger Bestandteil eines positiven Arbeitsumfeldes“.
Die Kantine der Firma Fröling engagiert sich auch in sozialen Belangen und bietet einen geschützten Arbeitsplatz für fünf jugendliche Mitarbeiter/innen vom Jokerhof Tollet. In Oberösterreich gibt es mehrere Einrichtungen, auf denen Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung leben und arbeiten. Zwei davon sind die Höfe Schlüßlberg und Tollet. Mit der Möglichkeit eines Praktikums bei einem Partnerbetrieb werden die jungen Menschen auf den regulären Arbeitsmarkt vorbereitet.
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Quelle: Land OÖ/Sabrina Liedl, Verwendung mit Quellenangabe (1,27 MB).
Bildtext: (von links) Pöttinger Geschäftsführer Gregor Dietachmayr, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, Ruth Hutterer und Fröling Geschäftsführer Dr. Ernst Hutterer