Landeskorrespondenz
Mit fundierten Studienergebnissen aufklären und Ängste nehmen
(Presseaussendung vom 10.9.2021)
Seriöse, medizinisch fundierte Aufklärung zur Schutzimpfung sollte die Grundlage für die persönliche Impfentscheidung jedes Einzelnen sein. Bewusst gestreute Falschmeldungen und Halbwahrheiten in sozialen Netzwerken, schüren vor allem bei Frauen und jungen Menschen unbegründete Ängste. Hausärztinnen und –ärzte sowie Frauenärztinnen und –ärzte sind daher wichtige und richtige Ansprechpartner, wenn es um Impffragen geht. Das Land Oberösterreich, die OÖ Ärztekammer und die ÖGK unterstützen daher die Ordinationen mit einer Factsheet-Reihe mit aktuellen, wissenschaftlich fundierten Studienergebnissen.
Um noch mehr Menschen in Oberösterreich für die Impfung zu gewinnen, setzt das Land einmal mehr auf Information und Aufklärung. Es ist dies eine weitere Maßnahme zu der vom Land in Auftrag gegebenen Studie über die Impfbereitschaft in OÖ. Demnach fühlen sich zwar 56 % der nicht geimpften Befragungsteilnehmer „sehr gut“ oder „gut“ über die Schutzimpfung informiert, 39 % meinen „eher nicht gut“ oder „nicht gut“ informiert zu sein.
Gesundheitsreferentin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander: „Das Vertrauen in die Hausärztinnen und Hausärzte ist groß, und viele Menschen wenden sich mit der Frage zur Impfung – wie in zahlreichen anderen Gesundheitsfragen – vertrauensvoll an sie. Mit der neuen Informationsoffensive geben wir ihnen ein zusätzliches Informationsangebot in Sachen Schutzimpfung zur Hand, mit dem sie vor allem bei kritischen Fragen wissenschaftlich fundierte Informationen geben können.“
Wissen gestützt auf internationale Studien
Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler-Universitätsklinikum Linz, Dr. Tilman Königswieser, Leiter des Expertengremiums im Krisenstab des Landes OÖ und Ärztekammer-Präsident Dr. Peter Niedermoser verfolgen seit Anbeginn der Pandemie die wesentlichsten Studien von führenden Universitäten und Medizinerinnen und Medizinern. Wesentliche Themen werden von ihnen nun als Factsheets für die Kollegenschaft aufbereitet. „Nur die Impfung schützt. Die aktuellen Zahlen zeigen dies sehr deutlich, denn die Effektivität der Impfung liegt bei 91%. Die Menschen sollen die richtigen Fakten kennen, ehe sie eine Entscheidung treffen. Leider vertrauen manche noch immer auf kursierende Falschmeldungen“, so die Mediziner unisono.
Viele Junge unterschätzen das Virus
Häufige Impfängste bei Frauen: Schwangerschaft und Fruchtbarkeit
Gerade junge Menschen sind der Meinung, sie müssten sich nicht impfen lassen, weil ihnen das Corona-Virus nichts anhaben kann. Dabei können schwere Verläufe oder Folgeerkrankungen bereits in jungen Jahren auftreten. Auch bei Schwangerschaften kann Corona schwere Verlaufsformen annehmen. Den Studien zufolge müssen 31 % der schwangeren Frauen stationär behandelt werden. Im Vergleich dazu liegt der Wert bei nicht schwangeren Frauen bei 5,8 %. Die wirksamste Präventionsmaßnahme ist die vollständige Impfung, die im Idealfall bereits vier Wochen vor der Schwangerschaft abgeschlossen wurde.
„Eine Impfung bewahrt uns nicht davor, uns mit Covid-19 anzustecken. Sie minimiert allerdings das Risiko, und mildert im Falle einer Ansteckung den Verlauf. Sich nicht zu impfen ist verantwortungslos - gerade auch gegenüber der Gesellschaft. Daher mein Appell: Lassen Sie sich impfen – damit wir alle schnellstmöglich wieder zu einer geordneten Normalität zurückkehren können“, so Ärztekammer-Präsident Dr. Peter Niedermoser.
Die Factsheets werden laufend ergänzt und durch die OÖ Ärztekammer und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) an die Mitglieder versandt.
„Die Covid-Schutzimpfung wirkt: Sie schützt Sie selbst, Ihre Mitmenschen oder Ihre Kinder, die sich nicht impfen lassen können. Die Impfung ist unser einziger Ausweg, diese Pandemie endlich zu beenden. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Bedenken und Ängste mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu besprechen. Sie können Sie umfangreich aufklären und die Wirkungsweise der Impfungen erklären. Nur gemeinsam können wir die Krise bewältigen. Jeder Impfstich rettet Leben.“, so Generaldirektor Mag. Bernhard Wurzer, Österreichische Gesundheitskasse.