Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 20.09.2021)
Auf Initiative von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer hat Oberösterreich das OÖ Hilfswerk und Hilfswerk International bei der Errichtung eines stabilen Wasserversorgungssystems im Aufnahmezentrum Lipa in Bosnien und Herzegowina mit 110.000 Euro unterstützt. Der von LH Stelzer eingebrachte Antrag wurde Mitte Mai 2021 von der Oö. Landesregierung einstimmig beschlossen.
Die Bauarbeiten verliefen ohne Verzögerung und nach Plan (Gesamtkosten 150.000 Euro) und wurden kürzlich abgeschlossen, die finale technische Begutachtung ist bereits erfolgt.
„Das Land Oberösterreich steht zu seiner humanitären Verantwortung. Mit der finanziellen Hilfe für sauberes Trinkwasser konnten wir die Lebensbedingungen in den Flüchtlingsunterkünften an Ort und Stelle konkret verbessern“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer. Neben der Errichtung des Wasserversorgungssystems im Flüchtlingsaufnahmezentrum in Lipa leistet das Land OÖ auch 200.000 Euro Soforthilfe für Flüchtlinge in und um Afghanistan. „Es geht um schnelle und substanzielle Unterstützung direkt in Regionen, wo Menschen Not leiden“, so Stelzer.
„Das Flüchtlingscamp Lipa hat endlich fließendes Wasser. Was für uns hier in Österreich so banal klingt, ist für die Menschen in Lipa eine große Erleichterung. Es gibt genug sauberes Wasser zum Trinken und für Hygienemaßnahmen. Die Gesundheit der Flüchtlinge wird somit deutlich verbessert werden. Die Sicherstellung von ausreichend Wasser bedeutet für Geflüchtete in Bosnien und Herzegowina ein Leben in Würde. Im Namen vom Hilfswerk International und Menschen auf der Flucht in Bosnien und Herzegowina bedanke ich mich herzlich für die Unterstützung vom Land Oberösterreich, ohne die das nicht möglich gewesen wäre“, sagt Mag. Stefan Fritz, Geschäftsführer Hilfswerk International.
Die bestehende Wasserquelle wurde an eine zweite angeschlossen – die ganzjährige Wasserversorgung für bis zu 2.000 Menschen ist gesichert.
In Bosnien und Herzegowina gibt es fünf Aufnahmezentren für Flüchtlinge. Davon war das Camp Lipa in Bihac bisher das einzige, das keinen Zugang zu stabiler Wasserversorgung hatte. Beim Brand im Dezember 2020 wurde der Großteil der Infrastruktur im Camp zerstört. Das Fehlen von Wasserversorgung brachte weitreichende gesundheitliche Probleme für die rund 850-900 Flüchtlinge, die im Camp Lipa untergebracht waren.
In Lipa gab es eine Wasserquelle, die eine minimale Wasserkapazität (30m³/Tag) aufwies. Im Umkreis von rund zwei Kilometer gab es zwei weitere potentielle Wasserquellen. Durch die Verbindung der Wasserquellen Begovac und Lipa beträgt die Gesamtwasserkapazität des Camp Lipa ab sofort rund 240 m3/Tag und somit ganzjährig genügend sauberes Wasser für rund 2.000 Menschen.
Alle Wasserquellen – und die dafür nötigen Orte für Bauarbeiten – liegen auf staatlichem Grund, weswegen die Baugenehmigungen rasch erteilt wurden und Eigentumsprobleme ausgeschlossen werden konnten. Die Stromversorgung des Camps erfolgt über Generatoren, die auch für das neu gebaute Wassersystem genutzt werden. Die Stadt Bihac plant, das Camp an das öffentliche Stromversorgungssystem anzuschließen, was dieses Projekt ergänzt.
Nicht nur die knapp 900 Flüchtlinge im Aufnahmezentrum Lipa profitieren direkt und laufend von der Maßnahme. Auch die rund 60.000 Einwohner/innen in Bihac profitieren indirekt, da die Nachhaltigkeit des Standortes des Aufnahmezentrums erhöht wird. Die lokale Eigenverantwortung, Beteiligung und Beziehungen zu Migrantinnen und Migranten werden durch die aktive Beteiligung der Regierung der Stadt Bihac verbessert.