Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 13. Oktober 2021)
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Verein ‚AI Upper Austria‘ schafft Brücke zwischen Wissenschaft und Anwendung von KI in Unternehmen“
Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt alle Lebensbereiche und bietet vor allem auch bei der Anwendung in der Wirtschaft große Chancen. Ein neuer Verein, „AI Upper Austria“, will Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in Oberösterreich vernetzen und so eine Plattform für den Austausch von anwendungsorientiertem KI-Wissen bilden. „Als ‚Lenker‘ im selbstfahrenden Fahrzeug, bei der Diagnose von Krankheiten, in der Steuerung von Robotern oder ganzen Produktionssystemen: Künstliche Intelligenz hat einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft angestoßen, den Oberösterreich aktiv mitgestalten will. Der neue Verein ‚AI Upper Austria‘ schafft die dafür wesentliche Brücke zwischen der Forschung und der Anwendung von KI in Unternehmen“, begrüßt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner diese Initiative.
Gegründet wurde „AI Upper Austria“ durch die Unternehmen 7LYTIX, Cloudflight, Newsadoo, ReqPool sowie dem Software Competence Center Hagenberg (SCCH). Mittlerweile zählt der Verein bereits 20 Mitglieder. Initiator und Vorstand von „AI Upper Austria“ ist Bernhard Niedermayer, bei Cloudflight zuständig für KI. Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung wurde nun der Verein AI Upper Austria der Öffentlichkeit präsentiert. Die Mitglieder – Expert/innen und Unternehmen aus Forschung und Wirtschaft – wollen das Thema KI in Oberösterreich vorantreiben sowie eine unabhängige Anlaufstelle für Politik, Unternehmen und Medien bei KI-Fragen sein. Bei der Hybridveranstaltung im Software Competence Center Hagenberg (SCCH) referierten hochkarätige Expert/innen über aktuelle KI-Themen und diskutierten im Anschluss darüber, wie Grundlagen- und weitere Forschungen noch besser zusammengeführt werden können.
„Oberösterreich will sich vor allem als Modellregion für Künstliche Intelligenz etablieren, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir sind sowohl bei Forschungseinrichtungen wie dem Software Competence Center Hagenberg oder dem Forschungsteam von Prof. Sepp Hochreiter an der JKU als auch bei Unternehmen bereits gut aufgestellt. Mit der neuen Technischen Universität für Digitalisierung und Digitale Transformation werden wir Wirtschaft und Forschung noch stärker verknüpfen können. Initiativen wie ‚AI Upper Austria‘ leisten hier einen weiteren wichtigen Beitrag“, unterstreicht Landesrat Achleitner.
Daten zum Wohle der Gesellschaft
Komplexitätsforscher Prof. Dr. Peter Klimek betonte in seinem Statement im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung: „Durch KI haben wir die Möglichkeit, komplexe Systeme zu managen. Im Gesundheitsbereich wäre ein lernendes Gesundheitssystem das Ziel. Wir haben jetzt genügend Netzwerkdaten und können in der Medizin und in der Pandemiebekämpfung vorausschauender agieren“.
KI und Mensch als Team
Priv. Doz. Dr. Bernhard Moser, Präsident der ASAI (Austrian Society for Artificial Intelligence) und Research-Director am SCCH, betonte, dass es wichtig ist, ein differenziertes Bild über KI zu geben. Sie ist nicht nur eine einzelne Wissenschaft, sondern ein Bündel aus Disziplinen. In der Forschung ist auch der Human Centered AI-Ansatz ein Thema, also einer Künstlichen Intelligenz, die unterstützend wirkt und so den Menschen in den Mittelpunkt stellt: „KI-Systeme müssen ethischen Kriterien entsprechen. Im internationalen Projekt TEAMING.AI gehen wir der Frage nach, wie sich Mensch und KI in Zukunft ergänzen können, denn KI hat noch einen Nachteil: es kann nicht intuitiv handeln. Hier ist der Mensch klar überlegen und darin liegt das Potenzial der Zusammenarbeit“, erklärte Moser.
KI für Unternehmen
Dr. Alexander Susanek, Geschäftsführer des BMW Group Werk Steyr, betonte die Wichtigkeit von KI für die Betriebe und erklärte: „Für eine erfolgreiche Integration im Unternehmen darf KI nichts Abstraktes sein, sondern muss unbedingt mit dem Wissen über betriebliche Abläufe verknüpft werden.“ Die aktuelle Diskussion erinnert Susanek an die Zeit, als Ende der 80er Jahre die Robotik in die Unternehmen einzog. Damals bangte man um die Beschäftigung, doch das Gegenteil war der Fall. Die gleiche Entwicklung prognostiziert Susanek der betrieblichen KI.