Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 23.11.2021)
Ein aktueller Greenpeace-Report, der anlässlich des „Konsumfeiertages“ Black Friday am kommenden Freitag heute veröffentlicht wurde, zeigt wieder eindeutig auf, dass Wegwerfmode und Billigstmode weiterhin den Markt überschwemmen. Vor allem die globalen Textilriesen setzen in ihren Geschäftsmodellen auf möglichst kurzlebige Produkte. Die Digitalisierung in diesem Sektor trägt auch immer faulere Früchte. So verstärkt sich der Trend enorm in Richtung Online-Textilhandel.
Gerade bei Kleidung ist die Rücklaufquote, also das Zurücksenden der Ware, am höchsten. Vielfach werden zurückgesendete Kleidungsstücke aufgrund des geringen Warenwertes einfach vernichtet. „Die enorme Anzahl an sinnlosen Transporten und die gewaltige Ressourcenverschwendung sind gerade im Hinblick auf die Klimakrise fatal. Daher appelliere ich an die Konsumentinnen und Konsumenten, sich nicht von Rabattschlachten verführen zu lassen und Kleidung möglichst bei regionalen und heimischen Händlerinnen und Händlern zu kaufen. Im besten Fall wird auf biofaire Kleidung gesetzt, damit hat man nicht nur langlebige Stücke, es tut auch der Umwelt gut und ist ein wichtiger Schritt gegen die oft ausbeuterischen Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern“, rät der Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Der ungebrochene Trend zur Wegwerfmode macht sich auch bei der Alttextilsammlung der Umweltprofis Oberösterreich bemerkbar und bringt diese oft an ihre Grenzen. In den vergangenen Jahren ist die Sammelmenge von 2015 mit 5.855 Tonnen im Jahr 2019 auf 7.334 Tonnen angestiegen. Im ersten Corona-Lockdown 2020 musste die Sammlung von Alttextilien überhaupt gestoppt werden, da die Verwertungsmöglichkeiten für Altkleider in ganz Europa massiv eingebrochen sind und die Sammelmengen nicht mehr abgenommen werden.