Landeskorrespondenz
Infusionstherapie für Hochrisikopatientinnen und -patienten
Eine neue Behandlungsmethode für Hochrisikopatientinnen und -patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und bei denen sich ein schwerer Krankheitsverlauf abzeichnet, wird auch in OÖ etabliert. Mit 17. Jänner startet das Salzkammergut-Klinikum als erstes Krankenhaus in OÖ die Therapie mit monoklonalen Antikörpern, diese soll dann auf weitere Spitäler ausgerollt werden.
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(Presseaussendung vom 7.1.2022)
Eine neue Behandlungsmethode für Hochrisikopatientinnen und -patienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und bei denen sich aufgrund bestimmter Risikofaktoren ein schwerer Krankheitsverlauf bzw. eine stationäre Behandlung abzeichnet, wird nun auch in Oberösterreich etabliert. Zur Anwendung wird diese bei Hochrisikopatientinnen und -patienten im Krankenhausbereich kommen. Mit 17. Jänner startet das Salzkammergut-Klinikum als erstes Krankenhaus in OÖ die Therapie mit monoklonalen Antikörpern, diese soll dann auf weitere Spitäler ausgerollt werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch ein schwerer Verlauf bzw. Aufenthalt im Spital in vielen Fällen vermeiden lässt.
Oberösterreich beschreitet den Weg, aktiv mit Informationen zur monoklonalen Antikörpertherapie auf die betroffenen Patientinnen und Patienten der Risikogruppen zuzugehen. Zielgruppe sind jene bereits an Corona erkrankten Menschen mit dem allerhöchsten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Im Kepler Universitätsklinikum wurden bislang einige Medikamente zur Antikörper-Therapie in einer ersten Testphase untersucht, und bereits jetzt gibt es gute Erfahrungen damit. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden beispielsweise im KUK bereits mehr als 200 Patientinnen und Patienten mittels monoklonaler Antikörper-Therapie stationär oder ambulant behandelt. Die Dauer der intravenösen Medikation beträgt eine halbe Stunde bis zu einer Stunde. Danach werden die Patientinnen und Patienten mindestens noch eine weitere Stunde beobachtet. Aufgrund der Tatsache, dass die Personen infiziert sind und hier ein erhöhtes Maß an Sicherheit gewährleistet sein muss, finden die Therapien vorerst nur in Kliniken statt.
„Auch wenn diese Behandlungen kein Ersatz für verfügbare, vorbeugende Maßnahmen wie die Impfung sind, so stellen sie doch eine sehr erfreuliche Erweiterung unserer Behandlungsmöglichkeiten und damit ein weiteres wichtiges Sicherheitsnetz dar“, meint Primar Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum.
Studien haben zuvor für diese Therapieform eine vielversprechende Risikoreduktion im Ausmaß von 65 bis 75 Prozent gezeigt. Vorerst können in Oberösterreich gemäß dem vom Bund zur Verfügung gestellten Kontingent wöchentlich etwa 650 Personen behandelt werden. Die Kosten pro Therapie bzw. einmaliger Infusion liegen derzeit bei rund 2.000 Euro.
„Abgesehen davon, dass wir diesen Menschen hoffentlich einen leidvollen und oft langen Klinikaufenthalt ersparen können, entlasten wir damit natürlich auch unsere medizinische Infrastruktur. Für uns ist diese Therapie einer von mehreren Hebeln, um die Krise zu bewältigen“, ist Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer von dieser neuen Behandlungsmethode überzeugt.
„Das wirksamste Mittel im Kampf gegen schwere und tödliche Verläufe ist und bleibt jedoch immer noch die Schutzimpfung. In Zeiten wachsender Fallzahlen im Zusammenhang mit der Omikron-Variante ist diese nun wichtiger denn je. Jegliche zusätzliche Hilfe, die schwere Coronaverläufe verhindern kann und damit auch die Spitalskapazitäten schützt, ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen das Virus“, appelliert Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander an die Impfbereitschaft der Bevölkerung.