Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 28. Jänner 2022)
In der Umgebung von Ohlsdorf wurden im Jahr 2014 Verunreinigungen des Grundwassers durch Pestizide festgestellt, die sich in der Folge vor allem in der Baurestmassedeponie II der Asamer Kies- und Betonwerke GmbH wiederfinden ließen. In aufwendigen verwaltungsbehördlichen Verfahren konnte nachgewiesen werden, dass die vorgefundenen Stoffe aus einem regional ansässigen Entsorgungsunternehmen stammten. Wegen der bestehenden Verunreinigung wurde die Deponieinhaberin mit Bescheid beauftragt, durch eine gezielte Reinigung der Deponiesickerwässer mit Aktivkohlefiltern die Pestizidbelastung weitgehend zu beseitigen. Die Reinigung der Deponie wird wahrscheinlich noch weitere zehn Jahre notwendig sein. Der Skandal hat vor allem bei der öffentlichen Hand enorme Kosten verursacht.
Die illegale Einbringung der Pestizide in die Deponie war Gegenstand eines strafrechtlichen Verfahrens. Gestern ging der dritte Strafrechtsprozess gegen den mutmaßlichen Verantwortlichen im Landesgericht Wels über die Bühne. Nach zwei Schuldsprüchen in den vorangegangenen Verfahren kam nun überraschend ein Freispruch. „Es ist für uns ein doch sehr enttäuschendes strafrechtliches Urteil, das gestern zum Umweltskandal in Ohlsdorf gesprochen wurde. Vor allem, wenn man bedenkt, dass in den vorangegangenen Verfahren Schuldsprüche ergangen sind. Wir legen nun unseren vollen Fokus auf den Zivilrechtsweg, um jedenfalls etwaige Schadenersatzansprüche zu prüfen und geltend zu machen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.