Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 8. April 2022)
Seit dem vierten Quartal 2021 steigen Strom- und Gaspreise international enorm. Einerseits, weil der weltweite Bedarf bei gleichbleibendem Angebot aufgrund von wirtschaftlicher Erholung international zugenommen hat. Andererseits, weil insbesondere die Versorgung mit Gas aus Osteuropa derzeit deutlich eingeschränkt ist. Diese Situation zeigt deutlich, dass Österreich immer noch zu stark von ausländischen Staaten und deren Bereitschaft zur Energiebereitstellung abhängig ist.
Dies trifft sowohl private Haushalte als auch die Bauindustrie. Steigende Energiepreise und Rohstoffverknappung stellen einerseits das Baugewerbe vor enorme Herausforderungen und gefährden die Schaffung leistbaren Wohnraumes, andererseits steigt auch für Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher die Belastung durch höhere Betriebskosten.
„Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher können die Energiepreise nicht beeinflussen. Hier wäre die Bundesregierung gefordert, endlich an den richtigen Stellschrauben zu drehen und eine echte Entlastung für Klein- und Mittelverdiener auf den Weg zu bringen. Zusätzlich bedarf es einer Entlastung der heimischen Unternehmen. Jetzt auch noch ein Gas- und Ölembargo zu verhängen, würde den österreichischen Wirtschaftsstandort massiv schwächen und die Preisspirale unnötig noch weiter nach oben drehen. Ich verstehe und befürworte die Notwendigkeit, sich verstärkt auf erneuerbare Energien abzustützen und internationale Abhängigkeiten zu minimieren, aber dieser Prozess muss schon so gesteuert werden, dass er nicht zu Lasten der Österreicherinnen und Österreicher geht. Sollte jetzt auch noch die angekündigte CO2 – Bepreisung durch die Bundesregierung umgesetzt werden, dann kommt es zu weiteren empfindlichen Teuerungen, welche die Baukosten zusätzlich in die Höhe treiben. Bei allen Maßnahmen, die wir in der Wohnbaupolitik setzen, um Wohnraum leistbar zu halten, wird sich das irgendwann nicht mehr ausgehen und sich auf die Mieten auswirken. Das müssen wir jedenfalls mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen zu verhindern“, betont Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.
Im Hinblick auf die gestiegenen Baukosten, hat die Wohnbaupolitik des Landes OÖ schon 2021 begonnen, gegenzusteuern. Durch eine Anhebung der Baukostenobergrenzen und eine Förderung jeder fertiggestellten Wohneinheit mit Direktzuschüssen wurde entscheidend zur Erhaltung der Leistbarkeit beigetragen. In enger Zusammenarbeit mit den Wohnbaugenossenschaften und Bauträgern konnte auch 2021 noch ausreichend leistbarer Wohnraum geschaffen werden.
„Die Situation spitzt sich jedoch immer mehr zu und diesbezüglich wird es auch adaptierte Lösungen brauchen, die nur gemeinsam im Sinne der heimischen Leistungsträger gelingen können. Ich darf an dieser Stelle versichern, dass ich als Wohnbaureferent laufend im Austausch mit den Partnern in der Bauwirtschaft, der Verwaltung und vor allem auch den Gemeinnützigen Bauvereinigungen bin. Gemeinsam werden wir – wie schon seit mehr als einem Jahrzehnt – den anstehenden Problemen entschlossen entgegen treten“, versichert Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.
Ein der zentralen Fragen ist, wie man die individuellen Energiekosten in den Griff bekommt. Die wirklich einzig zukunftsweisende Vorgangsweise ist die Optimierung des Energieverbrauches, um möglichst wenig von Entwicklungen auf internationaler Ebene abhängig zu sein. Die eigenen vier Wände bieten hier eine breite Palette an Möglichkeiten, derer man sich aber möglicherweise nicht immer bewusst ist.
„Hier bieten Fachmessen, wie die WEBUILD Energiesparmesse, wertvolle Informationen und stellen neue Technologien vor, welche helfen, zumindest die individuellen Energiekosten im Rahmen zu halten. Eine der besten Maßnahmen ist natürlich die Sanierung. Hier ist Oberösterreich seit Jahren bundesweiter Spitzenreiter bei der Sanierungsquote. Vor kurzen habe ich auch gemeinsam mit dem Energie-Pionier und Vater der Energiesparmesse, Ing. Wolfgang Neumann, die Plattform Checkpoint.Eco vorgestellt, auf welcher sich jeder mit wenigen Mausclicks ansehen kann, was jede Sanierungsmaßnahme bringt. Sie stellt eine perfekte Ergänzung zu den Beratungen des Energiesparverbandes und der Wohnbauförderung dar“, unterstreicht Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner abschließend.
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Quelle: Land OÖ/Daniel Kauder, Verwendung mit Quellenangabe (1,01 MB).
Bildtext: Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner