Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 13. April 2022)
Bekannte Personen unterstützen das Projekt ‚StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt‘ und zeigen Zivilcourage“
Das Projekt „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ des Vereins „Autonome Frauenhäuser Österreichs“ gibt es nun auch in Wels. Partnergewalt solle somit nicht mehr länger ignoriert werden. StoP ist ein Nachbarschaftsprojekt mit dem zentralen Ziel Partnergewalt, häusliche Gewalt an Frauen und Kindern, sowie Femizide zu verhindern.
Der Verein „Autonome Frauenhäuser Österreichs“ erhielt den Zuschlag vom Bundesministerium für Soziales, das Projekt „StoP“ in ausgesuchten Städten auf lokaler Ebene umzusetzen. Dazu zählen mehrere Frauenhäuser – auch in Wels.
Portraits mit großer Wirkung
Dieses Projekt hat zusammen mit vielen Unterstützerinnen und Unterstützern in einer Plakat bzw. Social-Media-Kampagne für ein gewaltfreies Miteinander aufgerufen. Die bekannten Persönlichkeiten setzen mit einem Portrait und einem Statement ein Zeichen gegen häusliche Gewalt/Partnergewalt und tragen so zur Enttabuisierung und Sensibilisierung bei. Die Vielseitigkeit der Unterstützerinnen und Unterstützer spiegelt auch das Motto von StoP wider: Jede und jeder kann was sagen, was tun! Denn häusliche Gewalt und Partnergewalt kommen in allen sozialen Schichten, in allen Communities und Religionen vor.
„Gewalt an Frauen hat in Oberösterreich keinen Platz – weder körperlich noch verbal. Ich appelliere an alle, die sich bedroht fühlen oder Opfer von Gewalt wurden, sich zu melden. Denn wir können nur gegen jene Gefährder vorgehen, die uns auch bekannt sind. Gewaltschutz und Präventivmaßnahmen braucht es, aber auch Täterarbeit ist notwendig“, betont Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Gewaltprävention und Gewaltschutz sicherstellen
„Gewalt kann jede Frau treffen. Wenn Frauen und Kinder zu Hause von Gewalt bedroht sind, können sie Zuflucht in Frauenhäusern suchen. Das Ziel ist es, ein möglichst regionales Angebot zu schaffen, daher wird der weitere Ausbau von Frauenhäusern weiter forciert. Um für Frauen, die von unterschiedlichen Formen von Gewalt betroffen sind, eine zeitlich befristete Wohnmöglichkeit zu schaffen, soll es in Oberösterreich auch einen regionalen Ausbau von Not- und Übergangswohnungen geben. Ziel ist es, Frauen und Kinder in Notsituationen bestmöglich zu unterstützen“, so Haberlander.
Großes Netzwerk an Hilfseinrichtungen und Beratungseinrichtungen in OÖ:
• Frauennotrufnummer 0800 222 555: Der Frauennotruf hilft kostenlos, anonym und rund um die Uhr – 365 Tage im Jahr.
• Das autonome Frauenzentrum ist eine anerkannte Fachstelle zu sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen und bietet umfassende Informationen und persönliche Beratungen sowie Prozessbegleitungen in einem möglichen Strafprozess.
• Neben fünf Frauenhäusern und sechs Frauenübergangswohnungen und dem Gewaltschutzzentrum OÖ gibt es in Oberösterreich auch 22 Frauenvereine und –beratungsstellen.
• Am Kepler Universitätsklinikum gibt es eine Opferschutzgruppe, das Gewaltopfer-Betreuungsteam, kurz GOBT genannt, wo die Betroffenen ganzheitlich betreut werden.
„Mir ist die rasche Hilfe besonders wichtig. In ein Krankenhaus geht man schneller, zur Polizei, in ein Frauenhaus oder in eine andere Einrichtung zu gehen, stellt oft eine Hürde dar, die man für sich selbst überwinden muss und die groß sein kann. Darum ist es wichtig, dass es die Vernetzung dieser einzelnen Bereiche gibt“, erklärt die LH-Stellvertreterin.
• Weiters gibt es die „Plattform Gewaltprävention OÖ“. Diese besteht aus den fünf wesentlichen Anbietern von gewaltpräventiven Leistungen in Oberösterreich: Polizei, Schulpsychologie – Schulärztlicher Dienst der Bildungsdirektion OÖ, Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ, Institut Suchtprävention und Education Group.
Diese Online-Plattform stellt Angebote für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler vor. Sie alle haben das Recht, sich in der Schule sicher zu fühlen und keine Angst vor Benachteiligung, Entwürdigung und Gewalt zu haben.
„Für mich ist entscheidend, dass die Präventionsarbeit bereits in der Schule beginnt. Werte wie Gleichberechtigung von Mann und Frau, null Toleranz bei Gewalt, aber auch, wie man Gewaltpotenzial erkennt und entsprechend helfen kann, müssen bereits im Unterricht vermittelt werden“, so Haberlander.
„Mit dem Projekt StoP startet eine neue Initiative in der Gewaltprävention:StoP arbeitet im und mit dem Gemeinwesen und befähigt die Nachbarinnen und Nachbarn, bei Verdacht auf häusliche Gewalt hin zu sehen und zu handeln. Gewalt an Frauen und Kindern geht uns alle etwas an. StoP zeigt, wie Betroffenen geholfen werden kann, damit sie den Weg aus der Gewalt finden. StoP ist ein nachhaltiger Ansatz mit dem Ziel, die Gesellschaft auf die leider sehr weit verbreitete Thematik häuslicher Gewalt aufmerksam zu machen um letztendlich: Gewalt zu verhindern“, sagt Simone Heinz-Jahraus, Projektleiterin StoP Wels Neustadt.
Weitere Informationen finden sich unter www.frauenreferat-ooe.at
Bilder zum Download
Quelle: Land OÖ/Denise Stinglmayr, Verwendung mit Quellenangabe (1,17 MB).
Bildtext: Gabriele Oberlinninger, Simone Heinz-Jahraus, LH-Stv.in Christine Haberlander
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