Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 28. April 2022)
Gestern Abend wurde bekannt, dass sich der globale Handelsriese Amazon in Oberösterreich, konkret in Kronstorf, ansiedeln möchte und es dazu sogar schon fertige Einreichpläne geben soll. In der rund 3.500 Einwohnerinnen und Einwohner großen Gemeinde im Unteren Ennstal sollen 87.000 Quadratmeter wertvoller Boden endgültig einer landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden und damit Platz für Lagerhallen, LKW-Parkplätze und Andockstellen des weltweit agierenden Online-Handelsriesen geschaffen werden.
Für Umwelt und Klima-Landesrat Stefan Kaineder wäre dies ein herber Rückschlag bei den Bemühungen den grassierenden Flächenverbrauch einzudämmen und den Boden für künftige Generationen zu schützen: „Die Nachricht, dass Amazon ein Logistikzentrum in Kronstorf errichten möchte, ist eine denkbar schlechte. Die Gegend in und um Kronstorf kann als die Kornkammer Oberösterreichs bezeichnet werden, mit großen Bodenbonitätsraten für die Landwirtschaft. Ich sehe es auch als einen Schaden für unser Land, wenn sich dort ein globaler Konzern ansiedeln möchte, der bekannt dafür ist, Steuervermeidung im großen Stil zu betreiben, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am absolut unteren Limit zu entlohnen und alle Bemühungen Gewerkschaftsvertretungen im Betrieb zu etablieren, torpediert. Dort wo jetzt unser Essen wächst, sollen dann hunderte LKWs auf einer riesigen zubetonierten Fläche Packerl durch die Gegend spazieren fahren. Allen politischen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger, die sich für eine Ermöglichung einer solchen Betriebsansiedelung einsetzen, muss auch klar sein, dass damit unsere regionale Wirtschaft eine Schwächung erfährt und wertvolle Arbeitsplätze am Land verloren gehen werden.“