Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 12. Mai 2022)
Mythos oder Fakt? Langjährige Unfallstatistiken an Freitagen bringen Licht ins Dunkel.
Morgen steht einmal mehr ein Freitag, der 13. auf dem Kalenderblatt. Der Aberglaube besagt, dass man an einem Freitag dem Dreizehnten vom Glück im Stich gelassen wird. Deshalb herrschen an solch speziellen Freitagen böse Vorahnungen und Ängste. Im Fachjargon wird diese irrationale Angst vor einem Freitag, dem 13. als Paraskavedekatriaphobie bezeichnet.
Der Frage was hinter dem Aberglauben tatsächlich steckt, ist die Abteilung Verkehr des Landes nachgegangen. Die Unfallzahlen aller Freitage der Jahre 2001 bis einschließlich 2020 wurden demnach analysiert. Ganze 1.043 Freitage wurden hinsichtlich der Unfallzahlen und der tödlichen Unfälle unter die Lupe genommen. 36 Freitage fielen auf einen Freitag den 13.
„Freitag der 13. gilt bei vielen Menschen als Unglückstag. Die Unfallzahlen zeigen für diesen Tag allerdings keinen entscheidenden Unterschied zu anderen Freitagen im Jahr. Lediglich bei den tödlichen Unfällen gibt es einen kleinen Ausreißer nach oben“, fasst Landesrat für Mobilität und Infrastruktur, Mag. Günther Steinkellner zusammen.
Über einen Zeitraum von 20 Jahren ereigneten sich an einem normalen Freitag im Jahresdurchschnitt rund 26 Unfälle. An einem Freitag dem 13. lagen die durchschnittlichen Unfälle bei 25,6 Unfällen, also rund 1,8% darunter. Allerdings gibt es einen Ausreißer was die tödlichen Unfälle anbelangt. Laut langjähriger Statistik kommt es an einem normalen Freitag zu 0,4 tödlichen Verkehrsunfällen. An einem Freitag dem 13. sind es 0,5. Das entspricht einem rund 25% höherem Risiko an einem Freitag dem 13. im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken.
„Dieser statistische Ausreißer mag ein Anzeichen dafür sein, dass bei einigen Menschen der Aberglaube existent ist. Angst und Nervosität sind schlechte Beifahrer und erhöhen das Unfallrisiko. Der Mythos des Unglücks an diesem besonderen Tag ist letztlich aber rein fiktiv und ein Relikt der Einbildung“, so Steinkellner.
Auch in anderen Bereichen der Mobilität wird das Pechsymbol der Zahl 13 gekonnt vermieden. Manche Arlines verzichten beispielsweise auf die Sitzreihe 13. Die deutsche Airline Lufthansa verzichtet aus diesem Grund sogar auf die Reihe 17, weil diese als Unglückszahl in Italien und Brasilien gilt. Aber nicht nur im Mobilitätssektor, sondern auch beim Bau von Hotels wird oftmals auf ein 13. Stockwerk verzichtet.
Oberösterreichs Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner gibt aber Entwarnung. „Auch wenn hier ein Ausreißer bei den tödlichen Unfällen an einem Freitag dem 13. vorhanden sein mag, so besteht statistisch gesehen keine Signifikanz für eine tatsächliche Unglücksgefahr. Wichtig ist, sich keine Angst oder gar Panik einzureden. Mit einer konzentrierten und vorausschauenden Fahrweise kommt man sicher ans Ziel“, so Steinkellner abschließend.