Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 8.5.2022)
Bereits zum 9. Mal findet heute die Nuclear Energy Conference als internationale Leitveranstaltung der Antiatom-Offensive des Landes OÖ statt. Eröffnet wurde die Konferenz durch Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Ausgerichtet wird diese heuer von tschechischen NGOs, um die internationale Bewusstseinsbildung voranzutreiben.
Die Folgen der Klimakrise werden immer spürbarer und sichtbarer. Landesrat Stefan Kaineder wird daher nicht müde, vor den ernsthaften Folgen in den kommenden Jahrzehnten zur warnen und dringend notwendige Schritte in Richtung wirksamen Klimaschutz zu setzen und einzufordern. Immer wieder wird von Vertreter/innen der Atomlobby ins Spiel gebracht, dass eine Reduktion des CO2-Ausstoßes nur mit Atomkraft möglich sei. Auch der Ausbau des AKW Dukovany wird von der tschechischen Regierung als Klimaschutz-Strategie und auch als vermeintliche Lösung dargestellt, um von russischem Gas unabhängig zu werden.
„Seit Februar sind die bisherigen energiepolitischen Diskussionen mit einem Schlag auf einer neuen Ebene angekommen, der russische Angriffskrieg in der Ukraine zeigt schonungslos auf, wohin die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen uns geführt hat. Und nun werden die Wege aus dieser Abhängigkeit auf allen Ebenen diskutiert. Dabei wird in den Planungen mancher Länder auch auf Atomkraft gesetzt“, erläutert Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Diese Pläne werden in der heutigen Veranstaltung von internationalen Expert/innen aus der Energiewirtschaft auf den Prüfstand gestellt.
„Atomkraft bremst die Energiewende und den Wandel hin zu einem Erneuerbaren Energiesystem aus. Zum einen ist jeder Euro, der in Atomkraft investiert wird, ein verlorener für die Energiewende. Zum anderen auch ganz direkt, wenn zum Beispiel der Betrieb von Atomkraftwerken in Deutschland dazu führt, dass Windkraftanlagen abgeregelt werden müssen. Atomkraft taugt auch nicht als „Brückentechnologie“, denn sie ist nicht flexibel einsetzbar“, so Kaineder weiter.
In der aktuellen Situation wird auch kaum diskutiert, wie stark Europa in Bezug auf Nukleartechnik und Uran für den Betrieb von Atomkraftwerken von Russland abhängig ist. Rund 40 Prozent des von der EU importierten Urans stammen aus Russland und aus dem mit Russland verbündeten Kasachstan. Auch auf weitere uranproduzierende Länder hat Russland großen Einfluss. Laut Expert/innen des Öko-Instituts könnte die Abhängigkeit Europas von Russland bei der Atomkraft de facto noch größer sein als beim Gas.
„Wenn wir uns all diese Argumente vor Augen führen, muss klar sein: Atomkraft ist keine Alternative. Vor kurzem wurde auch innerhalb der oberösterreichischen Industrie wieder laut über Atomkraft nachgedacht. Diese nuklearen Fantasien sind auf das Schärfste zurückzuweisen. In Oberösterreich steht die Politik in der Ablehnung der Atomkraft Seite an Seite mit der Bevölkerung“, so Kaineder abschließend.
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Quelle: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe (2,84 MB).
Bildtext: Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Landesrat Stefan Kaineder kämpfen gemeinsam gegen die Atomkraft (Archivfoto)