Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 15. Juni 2022)
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner:
„Die Spitzenforschungszentren in OÖ treiben die Digitale und Ökologische Transformation von Wirtschaft und Industrie aktiv voran“
„Forschung und Entwicklung tragen wesentlich zur Spitzenstellung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich bei. Umso erfreulicher ist daher, dass sich drei Spitzenforschungszentren mit Hauptsitz in Oberösterreich bei der sehr wettbewerbsintensiven sechsten Förderausschreibung des Bundes für das COMET-Programm erfolgreich behaupten konnten. Das Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH), das Kompetenzzentrum Holz GmbH - Wood K plus und die K1-MET GmbH konnten sich so – beginnend mit 2023 – rund 7 Millionen Euro vom Bund je Zentrum für die ersten vier von insgesamt acht Jahren sichern“, erklärt Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner zur heutigen Bekanntgabe der Förderentscheidung des Bundes. Weiters sind oberösterreichische Leitbetriebe und Forschungszentren an der Innovationsarbeit des neuen COMET K1-Zentrums HyCentA beteiligt, das im Bereich der Wasserstofftechnologien forscht und ebenfalls Förderungen vom Bund erhält. „Auch das Land Oberösterreich trägt in der kommenden Förderperiode mehr als 7 Millionen Euro für die Innovationsarbeit dieser Zentren bei“, betont Landesrat Achleitner. Insgesamt erhalten die drei Zentren mit Hauptsitz in Oberösterreich jeweils ein Budgetvolumen von fast 23 Mio. Euro für die kommenden vier Jahre – finanziert durch Förderungen von Bund und Land, Unternehmenspartner und wissenschaftliche Partner.
„COMET-Kompetenzzentren betreiben anwendungsorientierte Spitzenforschung auf höchstem Niveau. Das Programm ist damit gerade in Oberösterreich eine Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft. In den Kompetenzzentren wird das Know-how erarbeitet, welches Lösungen für die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe sichert. Die Zentren treiben die Digitale und Ökologische Transformation von Wirtschaft und Industrie voran – mit Kernthemen wie Bioökonomie, erneuerbare Energiequellen und ganzheitliche Technologieansätze für eine moderne, intelligente Digitalisierung“, erläutert Landesrat Achleitner.
„Die positive Förderentscheidung ist eine Bestätigung der hervorragenden Forschungsarbeit der heimischen Zentren, die sich wieder einmal als Eckpfeiler der Innovationsarbeit am Standort Oberösterreich erweisen“, so Landesrat Achleitner. „Die Zentren haben mit ihren Projektpartnern viel Energie investiert und konnten sich mit ihrer qualitativ hochwertigen Leistung im harten Wettbewerb vor der hochkarätigen Expertenjury erfolgreich behaupten. Wir freuen uns mit den Zentren aus dem UAR Innovation Network“, kommentiert DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der UAR.
INTEGRATE für eine moderne, intelligente Digitalisierung
Unter dem neuen COMET K1-Zentrumsnamen INTEGRATE stellt sich die im Jahr 1999 gegründete SCCH unter der bewährten Eigentümerschaft – Johannes Kepler Universität Linz, Verein der Partnerfirmen des Software Competence Center Hagenberg und Upper Austrian Research GmbH – in den Bereichen Data & Software Science komplett neu auf und erweitert sich zu einem „Competence Center for Integrated Software- and AI-Systems“. Es verfolgt einen ganzheitlichen Technologieansatz in der anwendungsorientierten Forschung und kombiniert das Beste aus allen Ansätzen zu einer integrierten Lösung. Als erstes anwendungsorientiertes Forschungszentrum betrachtet es dabei nicht nur Künstliche Intelligenz und Software, sondern auch aufkommende Technologien wie Quantencomputing oder Neuromorphic Computing. Damit können für die stetig steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit, Leistungsfähigkeit, Miniaturisierung und Energieeffizienz die jeweils besten Lösungen entwickelt werden. INTEGRATE ermöglicht allen den Zugang zur gesamten Breite einer modernen, intelligenten Digitalisierung.
„Oberösterreich hat in der Vergangenheit bereits mehrmals bewiesen, dass es sich von Entwicklungen nicht treiben lässt, sondern zukunftsorientiert agiert und Technologietrends aktiv prägt. Damit hat sich der Industriestandort OÖ erfolgreich zu einem Innovationszentrum mit internationaler Sichtbarkeit entwickelt“, betont Landesrat Achleitner.
Transformation zu einer nachhaltigen Bioökonomie
Mit seinen Forschungsarbeiten zu neuen Werkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und moderner Prozesstechnologie leistet Wood K plus seit über 20 Jahren einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Industrie. Nun konnte das Zentrum mit dem Forschungsprogramm „WOOD – Transition to a sustainable bioeconomy“ diese Vorreiterrolle wieder einmal behaupten. An drei Forschungsstandorten in Linz, Tulln und St. Veit werden bio-basierte funktionalisierte Materialien entwickelt – wie neue Holzwerkstoffe für Möbel und Bau, hochleistungsfähige Carbon-Werkstoffe, nachhaltige Verpackungen, hochwertige Fasern, thermische Isolierungen, oder natürliche Composite-Werkstoffe für viele Anwendungen, z.B. Fahrzeuge und Windkraftwerke. Auch die Digitalisierung nimmt dabei einen immer wichtigeren Stellenwert ein. So soll bio-basierte Sensorik unter anderem auch zu einer Verbesserung der Klimabilanz im Bausektor führen.
Innovationen für eine nachhaltige und klimaneutrale Metallurgie
Beim Ausbau von erneuerbaren Energieträgern spielt Wasserstoff in der energieintensiven Industrie eine Schlüsselrolle. K1-MET hat sich dem Ziel einer nachhaltigen und klimaneutralen Metallurgie verschrieben und war bereits als wissenschaftlicher Partner am Aufbau der H2FUTURE Pilotanlage am Werksgelände der voestalpine beteiligt. Das Forschungszentrum hat starke Kompetenzen aufgebaut und wird den Weg zu CO2-neutralen Produktionsprozessen weiter gestalten. Auch gilt es, CO2 gemeinsam mit Wasserstoff als Wertstoff in den Bereichen zu nutzen, wo das Erdgas (noch) nicht vermieden werden kann. Aus den beiden Gasen wird synthetisches Methan – der Hauptbestandteil von Erdgas – hergestellt. Durch Sektor-Kopplung kann dann das „grüne“ Gas von Industriesektoren verwendet werden. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass bestehende Infrastrukturen – wie Leitungsnetze und Gasspeicher – genutzt werden können.
„Grüner Wasserstoff ist wesentlich für die Absicherung des Industriestandorts OÖ und kann zu einem Gamechanger werden: Einerseits, um die gesamtheitliche Energiewende zu bewerkstelligen und andererseits, um die Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten voranzutreiben. Heimische Leitbetriebe und Forschungszentren haben im Bereich der Wasserstofftechnologien bereits hohe Expertise aufgebaut“, erläutert Landesrat Achleitner.
Forschung in allen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft
Als die wichtigsten Industrieregionen in Österreich besteht zwischen Oberösterreich und der Steiermark eine stabile Verbindung im Bereich der Forschung und Entwicklung. Mit dem neuen COMET K1-Zentrum HyCentA mit Sitz in Graz wird diese im Bereich Wasserstoff weiter deutlich gestärkt. Am Zentrum wird in allen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft geforscht. Das Spektrum reicht von Innovationen bei der Erzeugung von Wasserstoff über neue Speicher- und Verteilungstechnologien bis hin zur Anwendung in der Mobilität, der Industrie und dem Energiesektor. Leitbetriebe und Forschungszentren aus Oberösterreich sind an der Innovationsarbeit beteiligt und steuern gemeinsam mit dem Land Oberösterreich insgesamt rund 1,5 Millionen Euro bei.
Bilder zum Download
Quelle: UAR / Martin Eder, Verwendung mit Quellenangabe (2,12 MB).
Bildtext: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner vor der Wasserstoff-Pilotanlage H2FUTURE am Werksgelände der voestalpine.