Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 20. Juni 2022)
Hochwasser kennt keine Grenzen. Hochwasserereignisse bedürfen daher einer grenzüberschreitenden koordinierten Vorgehensweise aller an der Bewältigung beteiligten Organisationen, um Schäden zu minimieren und die Gefährdung der Einsatzkräfte möglichst gering zu halten. Die Hochwassergefahren und der Ablauf von Hochwasserereignissen sind aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten in Bayern und Österreich vergleichbar. Die Kenntnis der Organisationsstrukturen sowie ein einheitliches Verständnis von wasserbedingten Naturgefahren sind die Grundlagen für ein erfolgreiches Handeln vor und während eines Hochwasserereignisses. Es ist wichtig, dass die Akteure über das nötige Fachwissen verfügen, sowie über Hochwasserprävention, Hochwasservermeidung, Hochwassergefahr und Gefahrenabwehr Bescheid wissen. Aus diesem Grund wurde das Interreg-Projekt zur Bewusstseinsbildung zum Thema Hochwasser im Einzugsgebiet von Salzach, Inn und Donau bei Einsatzkräften der Feuerwehr und Jugendlichen (AB308) im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg Österreich-Bayern 2014-2020 ins Leben gerufen. In dem Projekt arbeiten Partner aus Oberösterreich, Salzburg, Oberbayern und Niederbayern zusammen. Die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Oberösterreich ist Leadpartner.
Im Zuge des Projektes Hochwasserwissen wird Wissen gesammelt und erarbeitet, Lehrunterlagen, Animationen, Filme, physische Modelle werden geplant und erstellt. Mit dem Projekt wird eine revolutionäre Form der Wissensvermittlung erprobt, da zum jeweiligen Thema anhand der erstellten Lehrmittel ein „Lesen –Sehen - Hören - Begreifen Verstehen“ ermöglicht wird!
„Die Klimakrise zeigt uns in den letzten Jahren immer öfter ihre besonders hässliche Fratze: Extremwettereignisse, wie etwa Starkregen, führen oftmals zu Hochwasser und in der Folge zu großen Schäden. 2021 hat eine Flutkatastrophe in Deutschland etliche Tote und Schäden im zweistelligen Milliardenbereich verursacht. Wir erinnern uns außerdem an die Bilder von Hallein im Sommer 2021. Wir haben das Glück, dass sowohl unsere Behörden, als auch unsere Einsatzkräfte bestens vorbereitet auf solche Ereignisse sind. Das Interreg-Projekt „Hochwasserwissen“ ist hier ein weiterer wichtiger Schritt zur besseren Vernetzung und Wissensaneignung, um auch in Zukunft bestmöglich für Hochwasserereignisse gewappnet zu sein“, so der für Wasser zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Anfang Juni wurden bereits erste Wissensvermittler aus dem Kreise der Feuerwehren qualifiziert. Die Wissensvermittler aus Oberösterreich, Salzburg und Bayern sind beim Aktionstag „Hochwasserwissen erleben“ am 18. Juni 2022 in der Gemeinde Mining, Schloss Frauenstein auf österreichischer Seite sowie in Ering auf bayerischer Seite erstmalig als engagierte Botschafter für wasserwirtschaftlich bedeutende Themen rund um das Hochwasser aufgetreten.
Der Aktionstag „Hochwasserwissen erleben“ wurde vom Land Oberösterreich, Abt. Wasserwirtschaft, dem Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich, dem Landesfeuerwehrkommando Salzburg, dem Landkreis Rottal-Inn sowie den Gemeinden Mining und Ering organisiert. Die 320 angemeldeten sowie zahlreiche unangemeldete Besucher/innen konnten umfangreiche Ausrüstungsgegenstände zur Abwehr und Bewältigung von Hochwasser sowie spannende Modelle zum Thema Hoch- bzw. Hangwasser und die geeignete Gefahrenabwehr kennen lernen und erleben.
Die Veranstaltung wurde durch den Besuch von Herrn Landrat Stv. Vallée, Frau Nationalratsabgeordnete DI Holzner, Frau Landtagsabgeordnete Bauer, Landtagsabgeordneter Mühlbacher, sowie die Herren Bürgermeister von Mining und Ering, Herrn Feuerwehrpräsident Mayer, BFKDT Kaiser, KreisBR Lippek, BR OFK Leprich, Ltd. BD Mühlberger, aufgewertet.
Bilder zum Download
Quelle: OAW Gerald Badegruber, Verwendung mit Quellenangabe (0,35 MB).
Bildtext: Bayerische und oberösterreichische Jugend-Feuerwehren informieren sich bei der Veranstaltung über das Thema Hochwasser