Diphterie-Infektionsfall in nachgewiesen

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 5.7.2022)

Im Klinikum Klagenfurt wurde bei einer 25-jährigen Person aus Afghanistan am 30.6.2022 ein Wundabstrich aufgrund einer Blase am rechten Fuß entnommen. Die Person hatte ansonsten keine weiteren Symptome. In dem Abstrich konnten Diphtherie-Erreger nachgewiesen werden. 

Am 1.7.2022 erfolgte die Verlegung in eine Betreuungseinrichtungen für Flüchtlinge nach Thalham (Bezirk Vöcklabruck). Die freiwillige Erstuntersuchung in der Einrichtung wurde nicht wahrgenommen. Nach Bekanntwerden des Befundes am 4.7.2022 wurde seitens des Sanitätsdienstes der Bezirkshauptmannschaft Kontakt mit der Einrichtung aufgenommen.
 
Kontaktpersonenmanagement im Gange
Die betroffene Person war zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits seit 13:00 Uhr auf Ausgang und ist seither abgängig. Es wird derzeit polizeilich nach der Person gefahndet. 

Es wurden vier weitere Personen erhoben, die mit dem Asylwerber im gleichen Zimmer der Flüchtlingsunterkunft in Thalham lebten. Diese engen Kontaktpersonen werden morgen in der Ordination der Einrichtung mit dem 4-fach-Impfstoff (Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio) geimpft, und es werden Nasen-Rachen-Abstriche entnommen. 
 
Weiters wird noch abgeklärt, ob eventuell auch respiratorische Symptome bzw. ein direkter Kontakt mit der Wunde des Betroffenen bestanden haben, da in diesen Fällen auch eine antibiotische Postexpositionsprophylaxe (PEP) indiziert ist. Die Kontaktpersonen werden über das Krankheitsbild informiert und sollen ihren Gesundheitszustand für zehn Tage beobachten.
 
Es ist vorgesehen, dass – sobald man der Person wieder habhaft wird – unter geeigneten Schutzmaßnahmen ein Transport in ein Krankenhaus erfolgt und dort weitere Untersuchungen und eine gezielte Therapie in die Wege geleitet werden. Jedenfalls schützt die in Oberösterreich weit verbreitete Impfung vor dieser bakteriellen Infektionskrankheit. Die Einrichtung für Flüchtlinge wird über durchzuführende Desinfektionsmaßnahmen in Kenntnis gesetzt.