NO GO: Schulterschluss gegen sexuelle Belästigung in Bädern

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 3. August 2022) 

Frauenreferentin LH-Stv.in Haberlander erfreut: 90 Prozent der Schwimmbad-Gemeinden unterstützen die Kampagne.

Gemeinsam ein starkes Zeichen setzen
Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander und viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzen auch im Sommer 2022 wieder ein starkes Zeichen gegen sexuelle Belästigung in oberösterreichischen Schwimmbädern. 

Bereits im Juni startete zum zweiten Mal eine landesweite Awareness-Kampagne mit dem Titel „NO GO – schau nicht weg bei sexueller Belästigung in Schwimmbädern“. 
Mädchen und Frauen sollen das Schwimmbad und den Badesee als sicheren Ort erleben, den sie unbehelligt von sexuellen Übergriffen in Anspruch nehmen können. Durch die Plakate und Sticker sollen Badegäste darauf hingewiesen werden, dass der Betrieb das Thema ernst nimmt und übergriffiges Verhalten nicht geduldet wird - es ist also ein „NO GO“. Schwimmbad- bzw. Badeseebesucherinnen und –besucher werden dazu ermutigt, hinzuschauen, einzugreifen oder Hilfe zu holen. Ebenso soll durch die Kampagne Bewusstsein für dieses Thema geschaffen werden. Ziel ist es, gemeinsam ein Sicherheitsgefühl zu erreichen und sexuelle Belästigung von der Badewiese zu verbannen.

„Jeder Fall von Belästigung ist einer zu viel! Gewalt jeglicher Art hat in unserem Oberösterreich keinen Platz und ist ein absolutes NO GO. Gerade für Mädchen und Frauen sind Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, Sexismus und sexuelle Belästigung ein großes Thema. Schwimmbäder sollen ein Ort der Erholung und Entspannung sein, in denen sich jede und jeder sicher fühlt“, so LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. 

Durch immer wieder an die Öffentlichkeit dringende Vorfälle von sexueller Belästigung in den Schwimmbädern und aus der Präventionsarbeit mit Mädchen und Frauen des autonomen Frauenzentrums erkennt man, wie stark Mädchen und Frauen davon betroffen sind. Die Bandbreite reicht von eindeutigen Blicken, Fotografieren, anzüglichen Bemerkungen über unerwünschte Berührungen, bis hin zu massiven sexuellen Übergriffen. 

Auch heuer wieder zahlreiche Gemeinden mit an Bord
Auch im Jahr 2022 haben nun bereits die Mehrheit, rund 90 Prozent, aller oberösterreichischen Gemeinden mit Schwimmbädern, zugesagt, bei der Kampagne mitzumachen. 

Mit dabei sind beispielsweise: die Freibäder der Städte Linz, Wels, und Steyr, weiters  Peuerbach, Ansfelden, Grein, Mattighofen, Rohrbach-Berg, Bad Hall, Bad Ischl,  Vöcklabruck, Traun, Schwanenstadt, Enns, Schärding, Leonding, Kirchdorf an der Krems, Braunau am Inn, Eferding, Bad Leonfelden, Gallneukirchen, Laakirchen, Neuhofen an der Krems, Lembach,  Wolfsegg, Putzleinsdorf, Maria Schmolln,  St. Peter am Hart, Prambachkirchen, St. Marienkirchen an der Polsenz, Kefermarkt, Königswiesen, Lasberg, Neumarkt im Mühlkreis,  St. Oswald bei Freistadt,  Bad Goisern am Hallstättersee, Grünau im Almtal, Neumarkt im Hausruckkreis, Grünburg, Klaus an der Pyhrnbahn, Micheldorf , Steinbach an der Steyr, Windischgarsten, Hargelsberg, St. Nikola an der Donau,  Mettmach, St. Martin im Innkreis, Waldzell, Aigen-Schlägl,  Julbach, Lembach im Mühlkreis, Neufelden, Andorf, Esternberg, Kopfing im Innkreis,  Rainbach im Innkreis, Riedau, St. Marienkirchen bei Schärding,  Mondsee, Haag am Hausruck, Natternbach, St. Agatha, Waizenkirchen, Hinterstoder, St. Florian bei Linz, Hofkirchen im Mühlkreis, Kirchberg ob der Donau, Niederkappel, St. Martin im Mühlkreis, Gaflenz,  Großraming,  Sierning,  Ampflwang im Hausruckwald, Attersee am Attersee,  Oberwang, Ottnang am Hausruck, Seewalchen am Attersee, St. Georgen im Attergau, Straß im Attergau,  Lambach, Obertraun, Scharnstein, Vorchdorf, Gaspoltshofen, Kremsmünster, Pasching, Mauthausen, Pabneukirchen, St. Georgen an der Gusen, Oberkappel, Ternberg, Hellmonsödt, Schenkenfelden, Zwettel an der Rodl, Attnang-Puchheim, Frankenburg am Hausruck, Frankenmarkt, Steinbach am Attersee, Weitersfelden und Offenhausen.

„Besonders wichtig ist, dass wir alle gemeinsam, Gesellschaft, Öffentlichkeit, Politk, gegen Übergriffe und Gewalt an Mädchen und Frauen auftreten und diese in keinster Art und Weise tolerieren. Ich freue mich auch heuer wieder sehr über die große Teilnahme und bedanke mich bei den Städten und Gemeinden für das starke Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Ich lade auch weitere Städte, Gemeinden und private Betreiber dazu ein, sich an dieser Initiative zu beteiligen. Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen“, betont Haberlander abschließend.

„Sexuelle Belästigung bzw. sexuelle Gewalt ist – nicht nur im Freibad – kein Kavaliersdelikt. Deshalb ist es wichtig, den Männern hier ein klares Signal zu senden, dass es hierfür 0-Toleranz gibt und damit den Frauen den Rücken zu stärken“, so Dr.in Sabine Naderer-Jelinek, Bürgermeisterin von Leonding.

„Bad Hall beteiligt sich selbstverständlich an der Kampagne NO GO in Oberösterreichs Freibädern. Wir sind nämlich überzeugt, dass sexuelle Belästigung, egal wo sie geschieht, respektlos, widerwärtig und unmenschlich ist. Und das gehört aufgezeigt, angesprochen und notfalls angezeigt. Egal, in welcher Kleidung: Mensch bleibt Mensch und verdient Respekt!“, so Bernhard Ruf, Bürgermeister von Bad Hall. 

„Wenn niemand mehr wegschaut, wäre schon viel gewonnen. Wichtig ist, dass Mädchen den Mut haben, sich Unterstützung zu holen und das Badepersonal die Situation ernst nimmt und umgehend die richtigen Schritte einleitet. Der Großteil der Fälle wird nirgends erfasst, wenn man mit den Mädchen ins Reden kommt, merkt man allerdings schnell, wie viele schon unangenehme Erlebnisse hatten. Die Täter seien auch nicht immer andere Jugendliche. Meistens sind es erwachsene Männer, von denen die Belästigung ausgeht", weiß Margit Schönbauer vom autonomen Frauenzentrum in Linz (aFZ).

Informationsmaterial und Schulungen
Für die Ansprechpartner/innen in den Freibädern (Badepersonal und/oder Kioskbetreiber/innen) wurden im Mai 2022 wieder drei Schulungstermine zur Sensibilisierung vom autonomen Frauenzentrum in Kooperation mit dem Frauenreferat des Landes angeboten, in denen die unterschiedlichen Erscheinungsformen sexueller Belästigung aufgezeigt wurden und Tipps und Werkzeuge vermittelt wurden, wie sie in entsprechenden Situationen reagieren und eingreifen können.

Weitere Interessierte können Plakate und Sticker unter frauen@ooe.gv.at bestellen oder auf der Homepage www.frauenreferat-ooe.at/nogo downloaden. 

Hilfe und Unterstützung für Betroffene
Die Online-Frauenberatung Oberösterreich - https://www.frauenberatung-ooe.at/ - ist ein Online-Angebot, welches den Frauen und Mädchen in Oberösterreich kostenlos und anonym zur Verfügung steht. Zahlreiche oberösterreichische Frauenberatungsstellen bieten einen One Stop Shop der Frauen- und Mädchenberatung an. Onlineberatung ist eine erste Orientierung bei schwierigen Lebenssituationen und hilft vor allem jenen Frauen und Mädchen, denen es leichter fällt, ihre Gedanken niederzuschreiben als auszusprechen.

Die Frauenhelpline unter 0800 222 555 ist österreichweit, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr und kostenlos für Erst- und Krisenberatung erreichbar.

www.frauenzentrum.at
www.frauenberatung-ooe.at
www.pia-linz.at
www.jugendservice.at
www.kija-ooe.at 
www.rataufdraht.at 
www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at

 

Bilder zum Download

LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander steht mit gekreuzten Armen vor der Brust vor einem Kampagnen-Plakat;  auf der linken Seite ist ein Mann, auf der rechten Seite eine Frau mit gekreuzten Armen vor der Brust zu sehen; auf dem Plakat steht in großen Buchstaben „NO GO!“ Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,88 MB).

Bildtext: Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

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