Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 16. August 2022)
Housing First ist ein international erfolgreicher Ansatz der Wohnungslosenhilfe. Er richtet sich an junge Erwachsene und soll einen direkten Zugang zu eigenem und dauerhaften Wohnen ermöglichen und eine nachhaltige Integration sicherstellen. Auch in Oberösterreich bietet die Soziale Initiative seit dem vergangenen Jahr im Rahmen eines Housing-First-Projekts fünf Wohnungen für junge Erwachsene an.
„Wohnen zählt zu den wichtigsten Grundbedürfnissen, denn Menschen ohne Dach über dem Kopf werden von der Gesellschaft oft auch in anderen Lebensbereichen ausgeschlossen. Gerade für junge Menschen ohne eigenes soziales Netz oder Familie ist das Housing-First-Projekt der Sozialen Initiative daher eine extrem wichtige Hilfe für einen guten Start in ein eigenständiges Leben“, sagt Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Housing-First unterscheidet sich sehr von anderen Angeboten der Wohnungslosenhilfe. Denn die Wohnung wird sofort zur Verfügung gestellt, anstatt wie üblich – in einem Stufenmodell (Notunterkunft – Übergangswohnform – eigene Wohnung) - zuerst die Probleme der Obdachlosigkeit zu lösen und erst danach eine Wohnung zu beziehen. Die jungen Erwachsenen erhalten über einen Zeitraum von zwei Jahren flexible Hilfen, die ihrem individuellen Bedarf entsprechen. Ziel ist, dass die Bewohner/innen die Wohnung am Ende selbst anmieten und übernehmen.
„Die Erfahrung mit den bisherigen Housing-First-Bewohnerinnen und –Bewohnern hat gezeigt, dass ein sicherer Wohnraum zu einer maßgeblichen Stabilisierung der Gesamtsituation beiträgt. Durch ein beständiges, wertschätzendes und von Akzeptanz getragenes Beziehungs-angebot wird das Potenzial der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern individuell gefördert und der Weg in die Selbständigkeit und gesellschaftliche Integration gemeinsam beschritten“, erklärt Julia Hauser, Bereichsleiterin Soziale Initiative.
In der Regierungssitzung am Dienstag 16. August, wurde daher der Antrag um eine Förderung für das Projekt „Housing First“ in der Höhe von 110.000 Euro einstimmig genehmigt.
Breite Angebotspalette der Sozialen Initiative
Die Soziale Initiative gGmbH mit ihrer Zentrale in Linz bietet im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe, dem Sozialministeriumservice und im Auftrag von Gemeinden und Städten Betreuung, Begleitung und Beratung von Kindern, Jugendlichen und Familien in ganz Oberösterreich an. Mit über 25 Jahren Erfahrung und einer breiten Angebotspalette unterstützt sie mit ihren 500 Mitarbeiter/innen Menschen in belastenden Lebenssituationen in den Bereichen Erziehung, Wohnen, Schule und Arbeit. Die persönliche und soziale Entwicklung zu fördern und das Potenzial Einzelner und der Gemeinschaft zu stärken, sind zentrale Anliegen.