Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 19.8.2022)
Verhandlungsabschluss bringt bessere Entlohnung und attraktivere Rahmenbedingungen – Gesamtkosten betragen rund € 30 Mio.
Die Verhandlungen zur finanziellen Besserstellung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in handwerklichen Berufen konnten heute, Freitag, 19. August 2022, erfolgreich abgeschlossen werden. Es betrifft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in handwerklichen, angelernten sowie unterstützenden Verwendungen im Landesdienst, in den Gemeinden und Städten sowie in den oö. Krankenanstalten.
• Grundsatzeinigung am 19. August 2022 abgeschlossen
• zwischen dem Land Oberösterreich, Oö. Städtebund, Oö. Gemeindebund
• sowie der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, der Gewerkschaft für Gemeindebedienstete (Younion) und der Gewerkschaft „vida“
• Umsetzung aller Maßnahmen wird mit 1. Jänner 2023 erfolgen
• Gesamtkosten rund € 30 Mio. jährlich
Die harten aber fairen Verhandlungen haben bereits im Frühjahr 2022 begonnen, nachdem beim Abschluss des Pflegepakets 2020 zwischen Dienstgeber- und Dienstnehmervertreterinnen und -vertretern vereinbart wurde, auch in diesem Bereich Verbesserungen auf den Weg zu bringen.
Konkret wird es folgende finanzielle Verbesserungen geben:
• FacharbeiterInnen und Qualifizierte bzw. leitende Tätigkeiten (BauführerInnen, PolierInnen etc.): Zuschlag iHv € 200 brutto
• Angelernte handwerkliche ArbeiterInnen: Zuschlag iHv € 125 brutto
• HilfsarbeiterInnen im handwerklichen Bereich: Zuschlag iHv € 75 brutto
Zusätzlich zu diesem Zuschlag wurden für den Bereich der Technikerinnen und Techniker in oö. Krankenanstalten Neubewertungen im Ausmaß von zwei Mio. Euro vereinbart, um die besonderen Anforderungen in diesem Bereich der handwerklichen Verwendungen entsprechend zu entlohnen.
Davon profitieren rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Darüber hinaus wurden weitere Verbesserungen vereinbart:
• Die Rufbereitschaftsentschädigung wird von aktuell € 1,40 unter der Woche auf € 2 und von € 1,96 am Wochenende auf € 3 angehoben.
• Im Bereich der FacharbeiterInnen einschließlich entsprechender qualifizierter Tätigkeiten und Vorgesetztenfunktionen ist die Anrechnung von bis zu zehn Jahren einschlägiger Vordienstzeiten und ein höherer Einstieg beim Grundgehalt möglich.
Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Mit Gesamtkosten von rund 30 Millionen jährlich wird es ein umfassendes Paket für eine bessere Entlohnung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in handwerklichen Berufen geben. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Pflegepaket war es unser gemeinsames Ziel, die handwerklichen Berufe attraktiver zu machen. Damit soll es auch gelingen, die dringend benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen.“
Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander: „Eine komplexe Technik sichert den Krankenhausbetrieb, dafür brauchen wir top qualifizierte, rund um die Uhr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieses Paket bedeutet eine spürbar bessere Entlohnung für die Krankenhaustechnikerinnen und -techniker und ist Anreiz, bei uns anzufangen.“
Städtebund-Präsident Bürgermeister Klaus Luger: „Das heutige Verhandlungsergebnis stellt einen guten Kompromiss dar. Für die Städte wird es zunehmend schwieriger, in Konkurrenz zur Privatwirtschaft für handwerkliche Berufe Personal zu bekommen. Die Vereinbarungen werden mit dazu beitragen, dass wir als Arbeitgeber wieder attraktiver werden. Und es ist dezidiert eine Wertschätzung gegenüber unseren aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von den Lohnerhöhungen profitieren.“
Gemeindebund-Präsident Hans Hingsamer: OÖ Gemeindebund freut sich über einen Erfolg für Oberösterreich
„Die harten, aber fair geführten Verhandlungen haben ein nicht nur für Dienstnehmer- und Dienstgebervertretung gutes Ergebnis gebracht. Die Attraktivität der oberösterreichischen öffentlichen Dienstgeber gerade im wichtigen Bereich des handwerklichen Dienstes wird durch das vereinbarte Paket weiter gestärkt. Damit haben unsere Städte und Gemeinden noch bessere Möglichkeiten bei der Suche nach den besten Arbeitskräften für den Dienst für unsere Bürgerinnen und Bürger. Der mit dem Paket verbundene finanzielle Kraftakt für die kommunalen Dienstgeber ist vor diesem Hintergrund gerechtfertigt.“
Städtebund-Präsident-Stv. Bürgermeister Andreas Rabl: „Wir sind froh über die Einigung. Gerade in diesen Zeiten sind Stabilität und Planbarkeit für Beschäftigte und auch Dienstgeber gleichermaßen wichtig. Mit dieser Einigung wurde ein wesentlicher Beitrag dafür geleistet, dass der öffentliche Dienst auch in Zukunft ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet.“
Peter Csar, Landesvorsitzender GÖD OÖ: „Die Kolleginnen und Kollegen im handwerklichen Bereich im Landesdienst sind eine wesentliche Stütze in unserer Verwaltung. Die heute verhandelte Gehaltsverbesserung ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung für diese Tätigkeiten. Der Landesdienst wird damit auch am allgemeinen Arbeitsmarkt für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiver.“
Helmut Woisetschläger, Landesvorsitzender Gewerkschaft vida Oberösterreich: „Damit haben wir einen wichtigen Schritt für die handwerklichen Berufe geschafft und dafür gesorgt, dass es auch in Zukunft ein attraktives Angebot gibt, für bestehende und für zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Christian Jedinger, Landesvorsitzender der Younion: „Mit den Verbesserungen attraktivieren wir den Gemeindedienst und schaffen die Basis für mehr Wertschätzung. Unsere Kolleginnen und Kollegen setzen sich tagtäglich für Menschen in den Städten und Gemeinden ein. Dieser Einsatz wird damit abgegolten.”