Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 21.9.2022)
Wichtiger Projektfortschritt bei der Beschaffung der neuen Tram-Train-Fahrzeuge für Oberösterreich. Seit Kurzem steht ein 1:1-Modell des neuen Tram-Train-Fahrerstandes für Testzwecke zur Verfügung. Voraussichtlich im November werden auch Fahrgäste dazu eingeladen, sich in ein Modell des Fahrgastraumes zu setzen und ausgiebig zu testen.
Bereits im Jänner 2022 bekam das Schweizer Unternehmen Stadler-Rail von einem deutsch-österreichischen Projektkonsortium, an dem für Oberösterreich auch die landeseigene Schiene OÖ GmbH beteiligt ist, den Auftrag zur Herstellung von über 500 Tram-Train-Fahrzeugen. Das weltweit einzigartige Projekt mit einem Auftragsvolumen von über 4 Mrd. Euro bringt den am Projektkonsortium beteiligten Auftraggebern hohe Skaleneffekte und eine lange Einsatzdauer der Fahrzeuge. Zur Sicherstellung der unterschiedlichen Anforderungen der beteiligten Regionen wird ein Grundmodell entstehen, welches in weiterer Folge in mehreren Varianten ausgebaut wird.
Erste Tram-Trains ab 2026 in OÖ unterwegs
Ab 2026 werden die ersten Fahrzeuge an die Schiene OÖ ausgeliefert und auf der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen. Insgesamt werden bis 2030 20 Fahrzeuge eingesetzt. Die Option auf weitere 50 Tram-Trains steht in Zusammenhang mit den aktuellen Planungen des Regional-Stadtbahnsystems Linz, wo dieselben Fahrzeuge zum Einsatz vorgesehen sind. Einen ersten Blick auf die neuen Fahrzeuge - zumindest auf den Fahrerstand - kann man derzeit in der Halle des Konsortialführers, der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, im Karlsruher Rheinhafen werfen. Hier steht das 1:1 Modell des Tram-Train-Fahrerstandes, wie er nach Auslieferung auch in Oberösterreich unterwegs sein wird. Ein Team, bestehend aus Fachplanern der beteiligen Auftraggeber und Behörden- sowie Personalvertretern, hatte vor kurzem die Möglichkeit, das Modell zu besichtigen und auf Herz und Nieren zu prüfen. Darunter auch eine Delegation der Schiene OÖ, die zusammen mit den Verantwortlichen des zukünftigen Betreibers Stern & Hafferl, das Modell in Originalgröße (sog. Mockup) bereits in Augenschein nehmen und ausgiebig testen konnte.
Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch der Fahrgastraum in dieser Form nachgebaut und Fahrgastvertretern für eine „Testfahrt“ zur Verfügung gestellt werden. In dieser Testphase wird insbesondere auch das Thema Barrierefreiheit behandelt, indem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen dazu eingeladen werden, ihre Anregung anzubringen.
Personal und Fahrgäste im Fokus der Fahrzeug-Entwicklung
Ziel der Testphase ist es, gemeinsam mit dem Hersteller Stadler-Rail, das Fahrzeug so zu entwickeln, das es nicht nur den Fahrgästen bestmöglichen Komfort bietet, sondern auch auf die Bedürfnisse der Fahrerinnen und Fahrer abgestimmt ist. Im Fokus stehen unter anderem Belange wie Ergonomie, übersichtliche Anordnung der Bedienelemente, blendfreie Sichtbarkeit der Monitore sowie optimale Sichtverhältnisse aus dem Fahrerstand.
„Das Beschaffungskonzept, das wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern in Deutschland und Österreich umsetzen, ist eine weltweite Innovation, von der wir alle profitieren. Gemeinsam mit Stadler Rail möchten wir nicht nur für unsere Fahrgäste bestmögliche Fahrzeuge konstruieren, sondern legen auch einen Schwerpunkt auf den zukünftigen Arbeitsplatz des Fahrpersonals. Anhand ausgiebiger Tests am Mockup stellen wir sicher, dass wir Fahrzeuge erhalten, die allen Wünschen und Anforderungen der Fahrgäste und des Fahrpersonals gerecht werden“, erklärt Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner.
„Mit dem Mockup der Fahrerkabine wurde ein weiterer wichtiger Projektschritt auf dem Weg hin zu einer neuen modernen Schienenfahrzeuggeneration in Oberösterreich erreicht. Bereits ab 2026 bis 2030 werden die ersten 20 Fahrzeuge auf der Linzer Lokalbahn im Einsatz sein. Dieser Schritt ist insofern von immenser Bedeutung, als wir damit den Grundstein für die Fahrzeugausstattung der Regional-Stadtbahn Linz legen, die wir uns durch eine Option auf weitere 50 Tram-Trains gesichert haben“, so Dipl. Ing Herbert Kubasta, Geschäftsführer der Schiene Oberösterreich.
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Quelle: Sarah Fricke/VBK, Verwendung mit Quellenangabe (5,03 MB).
Bildtext: Mockup der Fahrerkabine