LR Kaineder: Lokalaugenschein bei geplantem Bauprojekt in Seitelschlag – Appartementhotel bedroht Mühlviertler Dorf mit Verkehrszunahme und Umweltbelastung

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 30.9.2022)

In der 150 Einwohner/innen zählenden Ortschaft Seitelschlag in der Gemeinde Ulrichsberg soll ein „Hotel“ mit 73 Appartements und insgesamt 330 Betten entstehen. Projektbetreiber ist die Schröcksnadel-Gruppe, die auch in Hinterstoder bereits ein Appartement-Projekt umgesetzt hat, das dem in Seitelschlag Vorbild sein soll.

In Seitelschag auf einer Anhöhe direkt neben dem Klubhaus des bestehenden Golfplatzes sollen laut Projekt vier große Gebäude mit einer Höhe von knapp16 Metern gebaut werden. Schon allein die Dimension und Lage des Großquartieres lässt bei den Anrainer/innen im Dorf die Wogen verständlicherweise hochgehen, da die – wie auch in der naturschutzfachlichen Stellungnahme angeführt – großvolumigen Baukörper einen Fremdkörper in der landschaftlich strukturierten Lage darstellen. Zusätzlich haben die Seitelschlager die nicht unbegründete Befürchtung, dass die Appartements – wie auch in Hinterstoder – schlussendlich nach möglichem Scheitern des Tourismusprojektes verkauft werden und als Zweitwohnsitze für Wohlhabende oder Investoren in Traumlage übrigbleiben.

„Bei genauerer Betrachtung des Vorhabens sowie in Kenntnis der vielen negativen Stellungnahmen der Fachstellen des Landes Oberösterreich sollte auch der Gemeinde klar sein, dass sie mit einer Möglichmachung dieses Großquartieres einen neuen Fremdkörper im Grünland innerhalb einer hochwertigen und einzigartigen Kulturlandschaft zulassen werden. Da der Bauplatz auch nicht vom öffentlichen Verkehrsnetz erschlossen ist, muss mit einer starken Zunahme des Verkehrs gerechnet werden. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Appartementanlagen viele Wintertouristen anziehen wird, da der Hochficht zwar in Sichtweite, aber trotzdem 20 Autominuten entfernt liegt“, zieht Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder die Attraktivität des Standortes in Zweifel.

„Zusammenfassend stelle ich nach meinem Besuch in Seitelschlag fest, dass das geplante Projekt viel zu groß und auch am falschen Standort geplant ist, wenn man ehrlich ein nachhaltiges und umweltfreundliches Projekt in der Region verwirklichen möchte“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder, der die Sorgen der Seitelschlager/innen teilt.

 

Bilder zum Download

Mario Lang, Walter Binder mit Papieren in der Hand, Landesrat Stefan Kaineder und Ulrike Schwarz stehen nebeneinander auf einem Rasen in einer Mühlviertler Landschaft Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,74 MB).

Bildtext: v.l.: Mario Lang und Walter Binder von der Bürgerinitiative gegen das Appartementhotelprojekt mit Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und der Landtagsabgeordneten Ulrike Schwarz beim Lokalaugenschein in Seitelschlag.

Mario Lang, Ulrike Schwarz und Landesrat Stefan Kaineder stehen in einem parkähnlichen Gelände, Mario Lang deutet in eine Richtung. Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,82 MB).

Bildtext: Mario Lang klärt Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz und Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder über die Dimensionen des geplanten Appartementhotelprojektes in Seitelschlag auf.

Landesrat Stefan Kaineder geht mit zwei weiteren Personen über einen Rasen, im Hintergrund Bäume, Sträucher Quelle: Land , Verwendung mit Quellenangabe (1,97 MB).

Bildtext: Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder findet das geplante Appartementhotelprojekt in Seitelschlag überdimensioniert und am falschen Standort geplant.