Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 4.10.2022)
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Oberösterreichische Start-ups und innovative Unternehmen bekommen in Wien eine Bühne für zukunftsweisende Technologien - Ausstellung macht sichtbar, wie Forschung und Innovation unser tägliches Leben verbessern.“
Mit dem neuen Ausstellungsformat „Innovation Corner“ erhalten österreichische Start-ups und innovative Unternehmen im Technischen Museum Wien eine Bühne für zukunftsweisende Technologien. Die erste Ausstellungsserie des Innovation Corners bespielen Innovationen aus Oberösterreich - in Kooperation mit der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria und UAR Innovation Network. Wirtschafts- und Forschungslandesrat Markus Achleitner betonte im Rahmen der Eröffnung gestern Abend die Bedeutung von kreativen und fortschrittlichen Entwicklungen: „Sie sind Indikator für den Stellenwert von Innovation & Forschung, Zeichen für einen zukunftsorientierten Standort – und nicht zuletzt die Keimzelle neuer Produkte und Dienstleistungen: Erfindungen von heute sind die Basis für den Wohlstand von morgen. Hier wird sichtbar gemacht, wie Forschung und Innovation unser tägliches Leben verbessern können.“
In regelmäßig wechselnden Präsentationen erhalten Besucher/innen vielfältige Einblicke in die unterschiedlichsten Innovationsbranchen und erleben, wie dynamisch, abwechslungsreich und lebensnah der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) auch als Wirtschafts- und Arbeitssektor ist. „Beispiele für verschiedenste Erfindungen und Entwicklungen gibt es ab sofort im Technischen Museum Wien hautnah zu erleben. Den Anfang macht eine bunte Mischung aus innovativer Medizintechnik, spannenden Forschungsprojekten und kreativem Handwerk. Gemeinsam ist allen Projekten, dass ihre Wurzeln in Oberösterreich liegen“, fasst Landesrat Markus Achleitner den ersten Ausstellungsturnus zusammen. Innerhalb der einjährigen Bespielung werden im Innovation Corner alle vier Monate neue Themen aus dem strategischen Business Upper Austria-Programm #upperVISION2030 und/oder aus dem Oberösterreichischen Innovationspreis in den Fokus gerückt.
„Im Innovation Corner sollen Besucherinnen und Besucher nicht nur vom österreichischen Erfindungsreichtum inspiriert werden, sondern sie erfahren auch mehr über Unterstützungsmöglichkeiten, um aus einer zukunftsweisenden Idee eine marktreife Innovation zu machen“, erklärt Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museum Wien, die Vision hinter der Initiative. „Denn besonders Tech-Start-ups haben vielversprechendes Wachstumspotenzial – und damit die Möglichkeit, unsere Welt durch geniale Erfindungen und fortschrittliche Technologien zu gestalten, zu prägen und zu verbessern“, so Aufreiter.
„Wo ließen sich innovative Ideen und Entwicklungen aus unseren Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen besser präsentieren als im Technischen Museum Wien? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an einem Ort vereint – hier ist das optimale Umfeld, um anhand von Erfindungen die Schöpfungskraft der oberösterreichischen Unternehmen zu zeigen und mit spannenden Forschungsprojekten einen Blick in die Zukunft zu werfen“, zeigt sich Werner Pamminger, Geschäftsführer von Business Upper Austria, erfreut über die Museumsbühne für oberösterreichische Technologien.
Medizintechnik gibt den Startschuss
Die erste Präsentation, die ab 4. Oktober 2022 im Technischen Museum Wien zu sehen ist, beschäftigt sich mit Innovationen aus dem Bereich Medizintechnik und assistive Technik. Dabei wird das breite Spektrum an Herausforderungen im Gesundheitsbereich deutlich und dargelegt, wie mit innovativen Lösungsansätzen gegengesteuert werden kann.
In den nachfolgenden Präsentationen stellt der Innovation Corner gemeinsam mit Business Upper Austria weitere spannende Ideen, Produkte und Unternehmen aus Oberösterreich vor, dann zu den Themen „Digitale Transformation“ und „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft“.
Übersicht über die ausgestellten Projekte:
Eine menschliche Knochenschraube
Shark Screw® ist weltweit die erste CNC-gedrehte Schraube aus menschlichem Spenderknochen, die bei Knochenbrüchen, Arthrosen, Fehlstellungen und anderen Knochenoperationen eingesetzt wird. Die Erfindung stammt von der surgebright GmbH, einem Familienunternehmen in Lichtenberg bei Linz. Sie ersetzt Metall- und Kunststoffschrauben. Die Knochenschraube wird mit körpereigenen Gefäßen und Zellen besiedelt und innerhalb einiger Monate in körpereigenen Knochen umgewandelt. Danach ist sie im Röntgen nicht mehr zu sehen.
Eine Trainingsplattform für Gehirnoperationen
Im Forschungsprojekt MEDUSA (Medical Education in Surgical Aneurysm Clipping) wird ein innovativer Simulator entwickelt, um komplexe Gehirnoperationen trainieren zu können. Die Sicherheit der Patient/innen hat dabei höchste Priorität. Projektleiterin ist die Forschungsabteilung Medizin-Informatik der RISC Software GmbH im Softwarepark Hagenberg. In das Projekt fließt das interdisziplinäre Know-how von sechs Unternehmen und sieben Forschungspartnern ein. Es wird aus Mitteln des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms „Innovatives OÖ 2020“ vom Land Oberösterreich gefördert.
Künstliche Intelligenz unterstützt bei Kinderwunsch
Das KUK Kinderwunsch Zentrum am Kepler Universitätsklinikum und das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) arbeiten daran, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung zu erhöhen. Das tun sie mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI). Diese unterstützt die Embryolog/innen bei der Qualitätsbewertung von Blastozysten, das sind im Frühstadium befindliche Embryonen. Bei KI-basierten Entscheidungshilfen für die Humanmedizin trifft die Letztentscheidung aber immer der Mensch. Auch hier.
Die eigene Gesundheit kompetent und selbstbestimmt managen
Vivellio ist eine Gesundheitssoftware der blockhealth GmbH in Linz. Die Firmengründer Fabian Lichtenstein, Matthias Bolz und Michael Ring sind selbst Mediziner und Pfleger und so wundert ihre passgenaue Entwicklung nicht. Ihr digitaler Gesundheitsassistent verbessert die offene Kommunikation zwischen Ärzt/nnen und Patient/innen und entlastet so langfristig das Gesundheitssystem. Außerdem schafft die Vivellio App Ordnung in den eigenen Befunden, erinnert an die Einnahme von Medikamenten, die nächste Impfung oder Vorsorgeuntersuchung.
Ich habe mir immer schon einen Balkon gewünscht…
Nicht nur während der Corona-Lockdowns 2020/2021 sehnten sich viele Menschen nach einem Balkon in ihrer Wohnung. Florian Holzmayer machte es möglich. Mitten in der Pandemie entwickelte er 2020 den BALCOSY, eine maßgefertigte Balkonalternative aus nachhaltigen Materialien und regionaler Produktion, der in jeden Fensterstock passt. Sicher und genehmigungsfrei. In kurzer Zeit stieg die Nachfrage und so gründete Holzmayer 2021 die Flowfactory GmbH in Linz. Seine Idee, die seither vielen Menschen mehr Sonne ins Leben bringt, brachte den Jungunternehmer auch in die TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“.
Den Tinnitus vergessen und verlernen
Klaus Grübl litt seit 1999 unter Tinnitus. Klinische Behandlungen blieben leider ohne Erfolg. Im ersten Lockdown 2020 schritt er zur Selbsthilfe und entwickelte ForgTin®, ein 3D-gedruckter Bügel aus Edelstahl und Soft-Touch-Silikon mit begleitender App. Das patentierte Medizinprodukt reduziert Tinnitus durch leichte Druckstimulation bestimmter Bereiche rund ums Ohr – ähnlich wie Akupressur. ForgTin® steht für „Forget Tinnitus“ und wird regional produziert. Heute ist Grübl frei von Tinnitus und leitet die Pansatori GmbH in Braunau – ein Unternehmen zur Erforschung und Behandlung von Tinnitus.
Infos und Öffnungszeiten: www.tmw.at
Bilder zum Download
Quelle: Technisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Godany, Verwendung mit Quellenangabe (1,55 MB).
Bildtext: Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner eröffnete gestern Abend den Innovation Corner mit oberösterreichischen Innovationen im Technischen Museum Wien.
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