LR Steinkellner / LJM Sieghartsleitner: Jagd-App im Zielvisier der Verkehrssicherheit

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 10.11.2022)

Erfolgreiches Pilotprojekt sorgt für gute Datengrundlage der Wildunfälle in Oberösterreich. Bereits 1.100 Wildunfälle im System hinterlegt. Vielschichtige Weiterentwicklungen sollen für mehr Sicherheit auf heimischen Straßen sorgen

Wenn in der Dämmerung plötzlich zwei Augen am Straßenrand aufblitzen, rutscht das Herz eines jeden Fahrzeuglenkers in die Hose. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer kennen diese gefährlichen Situationen, wenn es zu Wildunfällen kommt. Jährlich ereignen sich in Österreich rund 100.000 Wildunfälle, bei denen Fahrzeuglenker mit Rehen, Wildschweinen, Hirschen und anderen Wildtieren kollidieren. Diese sogenannten Fallwildzahlen konnten in Oberösterreich langfristig durch den Einsatz von Wildwarngeräten deutlich reduziert werden. 

Seit September 2019 ist ein weiteres Instrument im Piloteinsatz, das sich der Minimierung der Fallwildzahlen in Oberösterreich verschreibt. Es handelt sich um ein Zusatz-Tool in der Jagd-App. Kommt es zu einem Wildunfall, kann unter Verwendung der App der exakte Unfallstandort als Informationsgrundlage vermerkt werden. Rund 1.100 Wildunfälle wurden in den vergangenen drei Jahren mittels Handy-App bereits eingetragen. 

„Die voranschreitenden Digitalisierungsprozesse bieten für den Lebensbereich Straße wertvolle Informationsquellen, die es zu nutzen gilt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch stetige Weiterentwicklungen dieses digitale Werkzeug kontinuierlich zu verbessern und somit die Nutzung zu attraktivieren“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. 

Vielschichtige Upgrades fördern App-Nutzung und Verkehrssicherheit
Ein weiterer wichtiger Basisdatensatz kann mit der Abgrenzung der oö. Jagdgebiete in Bälde finalisiert werden. Sobald dieses neue Feature in die App integriert ist, wird mit einer weiteren Steigerung der Nutzerzahlen gerechnet. Die Erweiterungen sollen in weiterer Folge auch den zahlreichen Nutzerinnen und Nutzern der Doris-Anwendungen zur Verfügung gestellt werden. 

Die flächendeckende Anwendung der App, sowie die daraus gewonnene Datenvielfalt soll das Fundament für das Wildwarngeräte-Management bilden. Die App soll auch das volle Potential zu Gunsten der Medien entfalten können. Als Echtzeitinstrument können in der Endstufe aktuelle Informationen zu Wildunfällen übersichtlich den Medien zur Verfügung gestellt werden. Diese können wiederum ihre Hörerinnen und Hörer mit einem entsprechenden Informationsservice über Wildwechselauffälligkeiten und Unfälle versorgen. 

Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner: „Die Digitalisierung ist nicht nur bei der Datenübertragung im jagdlichen Bereich, sondern im Speziellen auch in der Meldung des Unfallwildes angekommen. Mit der entsprechenden Erweiterung der JagdApp ist nun ein sehr praxistaugliches und einfaches Instrument für die rasche und unkomplizierte Erfassung bei Wildunfällen gewährleistet. Neben der Unterstützung der zuständigen Jägerschaft, ist es vor allem für die betroffenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer eine wichtige Information aus erster Hand. Für die geplanten Erweiterungen und Anpassungen (Wildtierdatenbank) hoffen wir auf eine baldige Umsetzung. Danke dem zuständigen Ressort beim Land für die rasche und gute Zusammenarbeit!“

„Die Verwendung der Applikation hat das Potenzial, einerseits durch ein effizientes Warngerätemanagement und andererseits durch situationsabhängige Echtzeitinformationen, das Unfallrisiko zu minimieren. Wenn sich das Projekt in den Folgejahren weiter gut entwickelt, ist eine Ausweitung auf andere Bundesländer die logische Folge“, so Steinkellner abschließend.

 

Bilder zum Download

Landesrat Mag. Günther Steinkellner mit Wildwarngerät und Hannes Langmayr mit Akkuschrauber stehen am Straßenrand bei einem Leitpflock, im Hintergrund Wald Quelle: Land /Daniel Kauder, Verwendung mit Quellenangabe (1,75 MB).

Bildtext: Wildwarngeräte reduzieren das Risiko der Wildunfälle deutlich. Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner und Hannes Langmayr bei der Anbringung der Wildwarner