Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 31.1.2023)
One-stop-shop der Frauen- und Mädchenberatung mit Jahresbilanz und Start der jährlichen Aus- und Weiterbildungen der Beraterinnen
„Mein Mann und ich wünschen uns schon so lange ein Kind, es klappt aber nicht. Wir streiten auch immer mehr über das Thema. Dabei sollte das doch etwas Schönes sein. Wie kommen wir da wieder heraus?“. Dies ist nur eines der Bespiele der Anliegen, mit welchem die psychosoziale Beraterinnen, Juristinnen, Psychologinnen und Expertinnen der Online Frauenberatung OÖ betraut werden.
Seit einem Jahr bietet auf Initiative von Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander das Frauenreferat des Landes OÖ die Online Frauenberatung an. Zahlreiche oberösterreichische Frauenberatungsstellen vernetzten sich und bieten seit dem Frühjahr 2022 einen One-stop-shop der Frauen- und Mädchenberatung an. Die Themen reichen von Fragen zu Beruf und Beziehung, über Schwangerschaft, Gewaltthemen bis zu Anliegen aus allen Lebensbereichen.
Beraten werden alle Frauen und Mädchen in Oberösterreich, sowie auch Familienangehörige oder Freundinnen, die sich Sorgen machen. Ein Team von psychosozialen Beraterinnen, Expertinnen und Juristinnen von verschiedenen Beratungseinrichtungen für Frauen in Oberösterreich beantworten die gestellten E-Mail-Anfragen. Die Onlineberatung erfolgt in einem webbasierten, datensicheren System. Sie kann per Computer, Tablet oder Smartphone genutzt werden. Die Anfragen werden binnen 48 Stunden beantwortet.
„Mit der Online-Frauenberatung haben wir auf eine steigende Nachfrage in Oberösterreich reagiert. Das Angebot wurde und wird gut angenommen. Damit können wir neue Zielgruppen besser erreichen, insbesonders jene, die sich auf einem anderen Weg keine Beratung holen würden. Vor allem für junge Frauen und Mädchen, die Angst und Sorgen haben, stellt die persönliche Kontaktaufnahme mit Beratungsstellen oft schon eine Hürde dar. Die Kommunikation über digitale Medien und textbasierte Beratung ist ihnen vertraut. Oft haben sie keine Zeit für ein Telefonat oder können neben ihren Familien nicht sprechen und ihre Gedanken erst abends oder nachts ungestört ordnen. Für mich ist klar, dass dieses Angebot auch 2023 für alle Frauen und Mädchen in Oberösterreich weiterläuft und die bestehenden Frauenberatungsstellen vor Ort weiterhin ergänzt“, betont Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Stetige Aus- und Weiterbildung der Beraterinnen
Die qualifizierten Beraterinnen stehen in ständigem Austausch untereinander. Das Frauenreferat des Landes Oberösterreich bietet auch jährliche Fortbildungen zum Thema Onlineberatung an. Am 25. Jänner 2023 wurde die Trainerin für psychosoziale Onlineberatung, Dipl. Sozialpädagogin und selbst zertifizierte Onlineberaterin Ursula Klupp für einen Workshop ins Landesdienstleistungszentrum nach Linz geladen. Die Beraterinnen der Online Frauenberatung wurden unter anderem zu Themen wie Chatkommunikation und Jugendsprache, Phasen im Chatberatungsprozess sowie Nähe und Distanz in der Onlineberatung geschult. Dazu Ursula Klupp, zertifizierte Trainerin für psychosoziale Onlineberatung und Dipl.-Sozialpädagogin: „Die Chatberatung ermöglicht Frauen eine lautlose, anonyme und vertrauensvolle Beratung, im direkten Kontakt mit einer Beraterin. Das zeitgleiche „Texten“ steht dabei im Vordergrund und bietet Frauen eine flexible, örtlich und zeitlich selbstbestimmte Unterstützung. Besonders bei Tabuthemen fällt es oft leichter, die eigenen Sorgen aufzuschreiben. Chatberatung ist eine eigenständige digitale Beratungsform“.
„Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen der Beratungseinrichtungen für Mädchen und Frauen in Oberösterreich, die tagtäglich in Form von persönlichen oder digitalen Beratungsgesprächen tolle Arbeit leisten und sich für die Anliegen der Frauen in Oberösterreich einsetzen. Besonders freut es mich, dass auch das Fortbildungsangebot des Frauenreferates durch die Online-Beraterinnen genutzt wird und so bestmöglicher Service für die Frauen und Mädchen in unserem Bundesland gewährleistet ist“, so Haberlander.
Das Jahr 2022 im Rückblick
Im Jahr 2022 wurden an die 150 Erstanfragen per E-Mail gestellt und über 220 Klientinnen betreut. Aus vielen Mailanfragen entwickeln sich langfristige schriftliche Beziehungen zwischen Klientin und Beraterin. Aus den meisten Online-Erstkontakten ergaben sich weiterführende Beratungstermine vor Ort. Die Frauen zeigen sich nach den Beratungen gestärkt und können für das weitere Leben zukunftsweisende Schritte setzen. Der Hauptfokus der Mailberatungen lag 2022 im Bereich der allgemeinen Frauenangelegenheiten, wie Scheidung, Trennung, psychosoziale Beratung und rechtliche Beratung. Neben der Mailberatung wurde auch das Angebot der Chatberatung genutzt, fast 70 Termine wurden online wahrgenommen. Auf diese Nachfrage wird durch ein vermehrtes Angebot an Chatberatung reagiert.
Zur vernetzten Online Frauenberatung gehören:
ALOM – Frauen Trainingszentrum Rohrbach, autonomes Frauenzentrum AFZ Linz, BABSI Freistadt, BABSI Traun, BERTA Beratung für Frauen und Mädchen in Kirchdorf, Frau für Frau in Braunau, Frauen in Bewegung FIB Gmunden, Frauenberatung Perg, Frauenberatungsstelle Inneres Salzkammergut, Frauen Beratungsstelle Wels Frau zu Frau, Frauenforum Salzkammergut, Frauennetzwerk Linz-Land, Frauennetzwerk Rohrbach und Beratung für Frauen und Mädchen, Frauennetzwerk 3 – Frauenberatungsstelle Innviertel/Hausruckviert, Frauenstiftung Steyr/Frauenarbeit Steyr, Gewaltschutzzentrum OÖ, Insel Scharnstein Mädchen- und Frauenzentrum, NORA Mondsee Beratung für Frauen und Familien, SPEKTRUM Frau-Familie-Fortbildung Gallneukirchen, VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation GmbH Linz, VSG WOMAN – Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte Linz, ZOE – Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt.
Zahlreiche Vorteile zeichnen die Onlineberatung aus
• Frauen können sich 24 Stunden am Tag an die Beratungsstellen wenden
• sie können von jedem Ort aus Beratung in Anspruch nehmen
• online Beratung kann einen niederschwelligen Zugang und leichteren Einstieg in den Beratungsprozess bieten
• das Schreiben ist oft schon Teil des Beratungsprozesses
• Beratungsinformationen liegen schriftlich vor und können immer wieder nachgelesen werden
• Gewährleistung von Datenschutz und Anonymität
• Onlineberatung ist auch in Krisenzeiten verfügbar
Weitere Helplines, die rund um die Uhr erreichbar sind, wenn sich Menschen in einer akuten Krise befinden
• Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142 (ohne Vorwahl)
• Frauenhelpline gegen Gewalt unter der Telefonnummer 0800 222 555.
• oder die OÖ Krisenhilfe unter der Telefonnummer 0732 2177.
Mehr Informationen auf https://www.frauenberatung-ooe.at/
Bilder zum Download
Bildtext: QR-Code mit Verlinkung zur Online Frauenberatung
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