Weltfrauentag: Jeder 10. OÖVV-Regionalbus wird bereits von einer Frau gelenkt

Landeskorrespondenz

(Presseaussendung vom 7.3.2023)

Immer mehr Frauen entscheiden sich für den Beruf Buslenkerin

Vielen Fahrgästen ist es bereits aufgefallen: Seit einigen Jahren werden sie vermehrt von Frauen beim Einsteigen in die Öffis begrüßt. Ein Eindruck, der nicht täuscht, wie ein Rundruf des Verkehrsverbundes bei den Verkehrsunternehmen zeigt, denn immer mehr Frauen entscheiden sich für den Beruf Buslenkerin. Dieser Trend ist quer durch alle OÖVV Verkehrsunternehmen zu beobachten und zeigt, dass sich das Berufsbild seit einiger Zeit im Wandel befindet. Der Verkehrsverbund begrüßt diese positive Entwicklung und möchte Frauen verstärkt für diesen Beruf begeistern. 

Ob in den Regionalbussen, Trams oder Zügen – das Lenken von öffentlichen Verkehrsmitteln wurde lange Zeit oft mit männlichen Lenkern in Verbindung gebracht. Ein Klischee, das schon längst nicht mehr zeitgemäß ist. Regelmäßigen Öffi-Nutzern dürfe nicht entgangen sein, dass sich der Lenker-Beruf seit einigen Jahren in einem  Wandel befindet. Immer mehr Frauen sitzen mittlerweile hinter dem Steuer und bringen die Fahrgäste sicher und zuverlässig von A nach B. Das Lenken von großen, PS-starken Linienbussen ist längst keine Männerdomäne mehr und erfreut sich auch unter weiblichen Bewerberinnen immer größer werdender Beliebtheit. Das zeigen auch die Rückmeldungen aus den Verkehrsunternehmen, die für den Verkehrsverbund auf Oberösterreichs Straßen unterwegs sind. 

Jeder 10. Regionalbus wird bereits von einer Frau gelenkt
Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März fragte der Verkehrsverbund bei den Verkehrsunternehmen nach: Wie verhält es sich mit dem Frauen-Anteil bei den Verkehrsunternehmen? Die Rückmeldungen zeichnen eine eindeutige Entwicklung: Der Öffentliche Verkehr wird zunehmend weiblicher. Teilweise hat sich die Frauenbeschäftigungsquote bei den Unternehmen in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Aktuell sind durchschnittlich 10 Prozent des Lenkpersonals weiblich – Tendenz steigend. Darüber hinaus gab die überwiegende Mehrheit der Verkehrsunternehmen an, dass insbesondere Lenkerinnen teilweise noch sicherer und vorrausschauender im Regionalbusverkehr unterwegs sind.

„Gleichberechtigung am Lenkrad“
Vollzeit, Teilzeit, Quereinstieg – vieles ist möglich, und genau das macht den Beruf für viele Frauen mittlerweile auch so interessant. Während leider in einigen Berufen Frauen nach wie vor weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist bei den Verkehrsunternehmen des OÖVV gleicher Lohn für gleiche Arbeit selbstverständlich. Nicht nur das Fahrpersonal wird zunehmend weiblicher, auch Verwaltungs- und Dispositions-Stellen werden bei den Verkehrsunternehmen immer öfters mit Frauen besetzt. Mit Christa Trixl (WWT) ist eine Frau als Geschäftsführerin in der ehemals männlich dominierten Busbranche unterwegs und leitet seit 2017 erfolgreich die Geschicke des Trauner Verkehrsunternehmens WWT.

„Als Geschäftsführerin eines Verkehrsunternehmens erlebe ich täglich viele engagierte, junge Frauen, die sich ganz bewusst für diesen tollen Beruf entschieden haben und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Mittlerweile sind rund 10 Prozent unseres Lenkpersonals Frauen, die meisten davon Vollzeit. Wir versuchen aber auch auf die Bedürfnisse von Müttern Rücksicht zu nehmen, die aufgrund betreuungspflichtiger Kinder in Teilzeit arbeiten möchten. Equal Pay ist in unserer Branche selbstverständlich. Ich denke ich spreche für die meisten Verkehrsunternehmen, wenn ich sage: Wir leben die Gleichberechtigung am Lenkrad“, erklärt Christa Trixl, Geschäftsführerin WWT.
            
„Viele Frauen sind in systemerhaltenden Berufen tätig, dazu gehört mittlerweile auch der Lenk-Beruf im Öffentlichen Verkehr. Diese Frauen stellen nicht nur einen qualitätsvollen und zuverlässigen Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich sicher, sondern tragen auch einen großen Teil zur Mobilitätswende in unserem Bundesland bei. Dafür gebührt Ihnen großer Dank und Anerkennung, nicht nur am Weltfrauentag, sondern 365 Tage im Jahr“, so Landesrat für Infrastruktur und Mobilität Günther Steinkellner.  

„Bei der Verkehrsverbund Gesellschaft gibt es in allen Unternehmensbereichen ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern. Ohne engagierte Frauen wäre der Öffentliche Verkehr in Oberösterreich nicht aufrechtzuerhalten. Daher freut es uns besonders, wenn immer mehr Frauen die vielen positiven Seiten und Vorteile des Berufs einer Buslenkerin entdecken und sich für diese schöne und wichtige Aufgabe entscheiden“, ergänzt Herbert Kubasta, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Gesellschaft. 

Warum entscheiden sich Frauen für den Buslenker-Beruf?

„Nach 11 Jahren LKW-Fahren wollte ich eine Veränderung. Da ich sehr gerne hinter dem Lenkrad sitze, habe ich mich dazu entschlossen den Bus-Führerschein zu machen. Aufgrund der geregelten Arbeitszeit im Linienverkehr entschied ich mich für den Linienbus. Die Zusage einer Arbeitsstelle, im Vorfeld der Führerscheinausbildung, erleichterte mir die Entscheidung zum Umstieg. Jetzt habe ich ein Eckbüro mit 2,50 Meter Bildschirm mit perfekter Aussicht, das ich nicht mehr hergeben möchte.“ Katrin Bumberger (Postbus)

„Ich liebe den Kundenkontakt! Vor meiner Zeit als Buslenkerin war ich im Gastgewerbe und als fahrende Bäckerei-Verkäuferin beruflich tätig und bin deshalb Menschen gewohnt. Das Fahren hat mir schon immer gefallen, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, den Bus-Führerschein zu machen und bereue es bis heute nicht! Mittlerweile denke ich mir, wieso habe ich das nicht schon früher gemacht!“
Bernadette Kumpl (Sabtours) 

„Ich liebe meinen Job ganz einfach. Ich war vorher Kellnerin und Babysitterin. Zum Busfahren bin ich gekommen, weil ich es liebe draußen zu sein und zu fahren. Die Umstellung fiel mir leicht, denn bei uns herrscht ein tolles Betriebsklima. Ich bin wirklich froh diese Entscheidung getroffen zu haben, daher appelliere ich an alle Frauen, sich einfach einmal zu trauen! Der tägliche Kontakt mit meinen Fahrgästen gefällt mir besonders.“ Adriana Teoran (WWT)

 

Bilder zum Download

Christa Trixl, Katrin Bumberger und Bernadette Kumpl stehen nebeneinander vor einem Linienbus, dahinter im Fahrerhaus Adriana Teoran, auf dem Display an der Front des Busses steht Weltfrauentag. Quelle: OÖVV/Kneidinger PHOTOGRAPHY, Verwendung mit Quellenangabe (3,28 MB).

Bildtext: V.l.: Christa Trixl (Geschäftsführung WWT), Katrin Bumberger (Postbus), Bernadette Kumpl (Sabtours) und im OÖVV Regionalbus Adriana Teoran (WWT).