Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 12.4.2023)
In den letzten Jahren wird vermehrt über die Legalisierung von Cannabis diskutiert. Befürworter argumentieren oftmals, dass die Legalisierung positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben solle. Doch es gibt insbesondere auch starke Gegenargumente, die zeigen, dass eine solche Legalisierung sehr problematisch ist. In einem Bericht des deutschen Bundesgesundheitsministeriums heißt es deutlich, dass die Risiken des Cannabiskonsums zu Rauschzwecken erneut bestätigt werden. Besonders schädlich ist laut dem Bericht der Cannabiskonsum in der frühen Jugend.
Dr. Kurosch Yazdi-Zorn, Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin und Leitung Klinikzentrum Psychiatrie sieht die deutsche Entscheidung als kritisch und betont, dass es in den letzten Jahren mit weitreichenden Rauchverboten gelungen ist, eine legale Droge, Nikotin, in ihrer Verbreitung zurückzudrängen. Mit diesem Schritt würde nun eine neue legale Droge geschaffen werden, deren Gefährlichkeit über dem Nikotin liegt: „Das Bild aus Sicht der Wissenschaft und auch der klinischen Praxis ist ein klares: Was wir bisher beobachten ist, dass Länder, die Cannabis legalisiert haben, vor enormen Herausforderungen stehen, denn klar ist: Ohne die Konsumentinnen und Konsumenten zu kriminalisieren zu wollen ist es jedoch so, dass je verfügbarer eine Droge ist, desto mehr diese auch konsumiert wird. Cannabis ist jedoch nachweislich eine psychoaktive Substanz, die sowohl kurzfristige als auch langfristige gesundheitliche Auswirkungen hat. Der Konsum von Cannabis kann zu Abhängigkeit, kognitiven Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen und gesundheitlichen Komplikationen führen. Die Legalisierung von Cannabis würde den Zugang zu dieser Substanz erleichtern zu einem Anstieg des Konsums führen. Auch Jugendliche und junge Erwachsene würden trotz Verbot deutlich mehr konsumieren, weil die Verfügbarkeit in der Gesellschaft eine erhöhte ist – wie Erfahrungen aus anderen Ländern eindeutig zeigen“, betont Yazdi-Zorn.
OÖ: Klares Bekenntnis zum Kampf gegen Drogen
In Oberösterreich gibt es das klare Bekenntnis zum Kampf gegen Drogen. Zahlreiche Organisationen, Initiativen und Präventionsprogramme sind täglich engagiert oder ins Leben gerufen worden, um dem gefährlichen und schädlichen Konsum von Drogen zu begegnen. Eine Vielzahl von Aktivitäten der Gesundheitsförderung bemühen sich, das Bewusstsein für ein gesundes Leben zu schärfen – hier wird bereits bei den Kleinsten in den Kindergärten angesetzt.
Die Entscheidung in Deutschland Cannabis-Clubs zu etablieren, in denen der Erwerb von Cannabis legal ermöglicht wird, stößt bei der oö. Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander auf Ablehnung: „In unserem Bundesland gibt es ein klares Bekenntnis zum Kampf gegen Drogen. Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen vor Drogen schützen anstatt Suchtmittel zu erlauben.“
„Eine Legalisierung von Cannabis ist verantwortungslos und wird es mit uns in Österreich nicht geben. Cannabis gilt als Einstiegsdroge, die den Weg zu härteren Drogen und Abhängigkeit öffnet, das werden wir zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen nicht zulassen“, sagt Jugend-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
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Quelle: Land OÖ, Verwendung mit Quellenangabe (1,17 MB).
Bildtext: Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander