Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 19.07.2023)
In der Nacht von 1. auf 2. Juli ist es im Bezirk Ried zu einem Gülleaustritt und einer Verunreinigung des Ötzlingerbaches und des Vockingerbaches gekommen, der in weiterer Folge auch zu einer massiven Belastung in der Antiesen führte. Auf Basis der vorliegenden Erhebungen und Beprobungen dürfte der gesamte Fischbestand (Bachforellen, Koppen) auf einer Strecke von 13 km, bis in den Bereich oberhalb des Pegels Danner, zur Gänze verendet sein. Die Ursache ist auf eine Kombination aus Sauerstoffmangel (Verbrauch durch organische Verbindungen und andere Abbauvorgänge) und eine Ammoniakvergiftung (Ammoniumanteil in der Gülle) zurückzuführen. Da entweder noch Feststoffreste oder Reste in Tümpeln vorhanden gewesen sein dürften, war die deutliche Belastung auch noch nach dem Vorfall in einer ersten Beprobung im Vockingerbach analytisch/chemisch nachweisbar. Auch in der Antiesen waren noch leichte Belastungen erkennbar, allerdings haben sich viele Parameter aufgrund der Verdünnung hier schon wieder stabilisiert. Die biologischen Untersuchungen zeigen das Vorhandensein von lebenden Organismen (Makrozoobenthos), die vor allem die Gewässersohle besiedeln, allerdings kam es aber auch hier zu einer Schädigung und einer Reduktion des Bestandes.
„Die aktuelle Bilanz bei der Erhebung des Schadensausmaßes ist leider sehr ernüchternd, die negativen gewässerökologischen Folgen des Gülleausritts sind groß. Wie schnell sich das Gewässersystem in diesem Bereich erholen wird, kann man erst nach einigen Beprobungen sagen. Die zukünftige Entwicklung hinsichtlich der Gewässerqualität wird im Rahmen eines regelmäßigen Untersuchungsprogramms durch die Abteilung Wasserwirtschaft weiterhin beobachtet. Die nächste Beprobung der Antiesen findet noch Ende Juli statt“, kündigt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder an.