Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 20.7.2023)
Aufgrund seiner Zutaten und der Herstellung ist Speiseeis als sensibles Produkt einzustufen, deshalb wird durch die Oö. Lebensmittelaufsicht jährlich eine Schwerpunktaktion zum Thema „Hygienestatus von Speiseeis“ durchgeführt. Um Problemfelder aufzuzeigen wurden in diesem Jahr vor allem hygienisch sensible Eissorten wie zum Beispiel Eiszubereitungen mit frischen Früchten und Produktgruppen wie Softeis aus Automaten – die bei der Reinigung schwer zugänglich sind – beprobt.
Es wurden in 41 Betrieben insgesamt 75 Eisproben gezogen und von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit auf ihren mikrobiologischen Zustand und auf Reinigungs- und Desinfektionsmittelrückstände untersucht.
Landesrat Stefan Kaineder: „Die Anforderungen an Speiseeis sind sehr streng. Allerdings geben Beanstandungen Hinweise auf Hygiene- und Herstellungsmängel und ermöglichen es der Lebensmittelaufsicht als auch den Unternehmerinnen und Unternehmern rasch einzugreifen, um eine hohe Qualität sicherzustellen, damit wir unser Eis genießen können.“
Ergebnisse der Landesschwerpunktaktion
Aufgrund des spezifischen Augenmerks auf hygienische Schwachpunkte wurden im Vergleich zum Vorjahr mehr Proben beanstandet.
12 Proben in acht Betrieben wurden von der AGES beanstandet. Dies ergibt eine Beanstandungsquote von 16 Prozent. Dabei wurden in drei Betrieben Mehrfachbeanstandungen festgestellt. Im letzten Jahr wurden sechs Proben beanstandet bzw. betrug die Beanstandungsquote 6,6 Prozent.
Von den 12 Beanstandungen erfolgten vier aufgrund stark erhöhter Keimgehalte, zwei Proben waren wertgemindert aufgrund der mikrobiologischen Beschaffenheit und fünf Proben enthielten Rückstände von Reinigungsmitteln. In einer Probe wurde sowohl eine starke Überschreitung der Keimzahlen, als auch ein Rückstandsnachweis von Reinigungsmitteln festgestellt. Von den beanstandeten 12 Proben war in vier Fällen Vanilleeis betroffen.
Bei den Eisproben mit Nachweis von Reinigungsmitteln wurden in den Betrieben die Reinigungsmittel falsch angewendet bzw. wurde nicht ausreichend mit heißem Wasser nachgespült.
Die Mängel wurden bei den jeweiligen Bezirksverwaltungsbehörden zur Anzeige gebracht. Gleichzeitig wurde möglichen Ursachen wie verunreinigten Zutaten, unzureichend gereinigten Geräten oder mangelnder Personalhygiene auf den Grund gegangen und entsprechende Maßnahmen gesetzt. Die betroffenen Betriebe müssen ihre Produktionsbedingungen überprüfen und verbessern, auf die Herstellungs- und Lagerungshygiene achten, sowie regelmäßig eigene Kontrollen durchführen.
Bilder zum Download
Quelle: Land OÖ/Werner Dedl, Verwendung mit Quellenangabe (0,14 MB).
Bildtext: Landesrat Stefan Kaineder: „Im Rahmen der Schwerpunktaktion wurden 75 Speiseeis-Proben in 41 Betrieben gezogen.“