Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 25.10.2023)
Die tödliche Attacke eines Hundes in der oberösterreichischen Gemeinde Naarn war auch bei der heurigen Konferenz der Tierschutz-Landesrät/innen aller Bundesländer ein wesentliches Thema. Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Frage, welche Maßnahmen im bundesweiten Tierschutzgesetz notwendig sind, um Bissvorfälle in Zukunft besser als bisher verhindern zu können.
Oberösterreichs Tierschutz-Landesrat Michael Lindner hat sich bei der Konferenz dafür eingesetzt, dass bei der Ausbildung von Hunden im Privatbereich strengere Regeln im Tierschutzgesetz verankert werden. „Schon jetzt sind Ausbildungsmethoden von Hunden verboten, die zu einer Steigerung des Aggressionspotentials führen. Darüber hinaus haben wir uns heute auf meinen Antrag hin darauf verständigt, dass eine Bund-Länder Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundeslandes Oberösterreich die bestehenden Ausbildungsmethoden evaluieren soll. Ziel ist es, die bestehenden Regelungen im Hinblick auf weitere Einschränkungen bei der Ausbildung von Schutzhunden im Privatbereich zu präzisieren und gegebenenfalls zu erweitern“, erläutert Landesrat Lindner.
Auch beim bundesweiten Austausch von Daten über bereits auffällig gewordene Hunde wurde auf Initiative von Landesrat Lindner in der heutigen Sitzung ein wichtiger Durchbruch erzielt: Unter koordinierender Federführung des Bundeslandes Oberösterreich soll eine rechtlich bindende Vereinbarung zwischen allen Bundesländern erarbeitet werden, die einen Datenaustausch über Eintragungen von behördlichen Feststellungen wie beispielsweise aufgrund eines Bissvorfalls, ermöglichen. „Dieser verbesserte Datenaustausch über die Bundesländergrenzen hinweg ist längst überfällig. Ich werde zur Finalisierung dieser wichtigen Maßnahme zeitnah zu Gesprächen nach Linz laden“, so Lindner.
Neben der Hundehaltung und den damit verbundenen Vorgaben im Tierschutzgesetz waren das dringend notwendiges Verbot der Qualzucht, die Forderung der Möglichkeit für Behörden auch vorläufige Tierhalteverbote auszusprechen, die Forderung nach einer öffentlich zugänglichen Liste aller gemeldeten bzw. bewilligten Tierzuchten sowie die verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Katzen wichtige Themen der Konferenz. „Beim Thema Qualzucht ist der Bundesgesetzgeber säumig. Ich hoffe, dass solche Zuchtpraktiken mit der kommenden Tierschutzgesetz-Novelle endgültig der Vergangenheit angehören“, richtet Tierschutz-Landesrat Lindner seinen Appell an Bundesminister Rauch.
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Quelle: ©Antje Wolm, Verwendung mit Quellenangabe (2,08 MB).
Bildtext: Landesrat Lindner: Tierschutz-Landesrätinnen und -Landesräte einigen sich auf Prüfung von rechtlichen Einschränkungen bei privaten Schutzhundeausbildungen und Verbesserungen im Datenaustausch.