Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 15.11.2023)
Seit 2008 besteht auf einem rund 13 Kilometer langen Streckenabschnitt an der Westautobahn A1 zwischen Linz und Enns eine immissionsabhängige Geschwindigkeitsbeschränkung. Sobald die Schadstoffbelastung an der A1 einen Schwellenwert überschreitet, wird an dem Streckenabschnitt ein Tempo-100-Limit vorgegeben. Der „Lufthunderter“ an der A1 wurde eingerichtet, um dem Schutz der Gesundheit der Anrainer:innen an der stark befahrenen Autobahn zu dienen. „Aus umwelt- und gesundheitspolitischer Sicht ist die Verkehrsbeeinflussungsanlage ein absolutes Erfolgsprojekt. Denn diese und viele andere Maßnahmen machten es möglich, die Luftschadstoffe bereits deutlich zu verringern“, freut sich Kaineder.
Luftschadstoffe gelangen über die Atemwege bis in den Blutkreislauf und können dort Entzündungsreaktionen auslösen. Dadurch wird unter anderem das Risiko für Schlaganfälle, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Lungenkrebs erhöht. „Der Lufthunderter an der Autobahn A1 ist damit eine wichtige Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge zehntausender Menschen im dicht besiedelten Umland von Linz“, weiß Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Um ein klares Bild über die vergangene Schadstoffbelastung und mögliche künftige Belastung zu bekommen, wurde die Tempo-100-Strecke einer umfassenden Evaluierung unterzogen. Die Ergebnisse wurden bereits im September präsentiert. Dort wurde auch bereits klargestellt, dass die Anlage bestehen bleibt. Einerseits, da ohne Anlage der im IG-L festgelegte Grenzwert überschritten würde, andererseits auch, um im Sinne des gesetzlichen Vorsorgeprinzips frühzeitig und vorausschauend zu handeln und somit die Belastungen der Umwelt gar nicht erst eintreten zu lassen. Außerdem ist zu erwarten, dass die EU-weiten Grenzwerte deutliche reduziert werden.
„Die Vorschläge der EU-Kommission zu neuen Grenzwerten bei den Luftschadstoffen begrüße ich nicht nur als für Umwelt- und Klimaschutz zuständiges Mitglied der Oö. Landesregierung, sie sind auch für den Gesundheitsschutz ein enorm wichtiges Instrument. Die neuen Zielvorgaben führen dazu, dass alle politischen Ebenen die ihnen zur Verfügung stehenden Potentiale zur Verbesserung der Luftqualität nutzen müssen. Aus dem im Immissionsschutzgesetz – Luft, IG-L festgeschriebenen Ziel des vorsorglichen Verringern von Luftschadstoffen und der kommenden neuen strengeren EU-Vorgaben habe ich mich für das Beibehalten des flexiblen Lufthunderters entschieden. Jedes Mikrogramm reduzierte Luftschadstoffe rettet Menschenleben, daher werden wir weiterhin den Schutz der Gesundheit der Menschen vor wenige Sekunden Zeitgewinn voranstellen“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder abschließend.