Landeskorrespondenz
(Presseaussendung vom 29.11.2023)
Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner beim Internationalen Polymerkongress in Wels:
„Oberösterreich ist mit seinen innovativen Betrieben und Forschungszentren der Kunststoff-Hotspot Österreichs. Wo, wenn nicht hier, können wir den Beweis für nachhaltige Lösungen antreten.“
Oberösterreich möchte bis zum Jahr 2030 als führende Modellregion für Kunststoff-Kreislaufwirtschaft und damit als lebenswertes und nachhaltig agierendes Industrieland positionieren. Den Weg dorthin haben Expertinnen und Experten aus Industrie und Forschung in Wels beim 6. Internationalen Polymerkongress aufgezeigt: „Der Wandel zur Kreislaufwirtschaft bedeutet große Veränderungen in der Art, wie wir Kunststoffprodukte in Zukunft herstellen, nutzen und verwerten. Oberösterreich ist mit seiner geballten Kunststoffkompetenz für die damit verbundenen Herausforderungen bestens gerüstet“, betonte Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen seiner Eröffnungsrede.
„In Oberösterreich ist die gesamte Wertschöpfungskette für Lösungen im Bereich der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft abgebildet. Wir haben den Kunststoff-Cluster, die JKU Linz mit neuen Studiengängen für Kunststofftechnik und der LIT Factory, das Kompetenzcenter CHASE und das Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT) in Wels als Forschungseinrichtungen. Dazu kommen die Fachhochschule Wels mit exzellenten Ausbildungsmöglichkeiten, die für Europa einzigartigen HTLs und nicht zuletzt unsere innovativen und verantwortungsbewussten Unternehmen“, unterstrich Landesrat Achleitner weiters.
Der Polymerkongress, der vom Kunststoff-Cluster (KC) organisiert wurde, untermauerte auch einmal mehr die wichtige Rolle die Kunststoffnation Österreich mit ihren innovativen Unternehmen im internationalen Umfeld. Das Who-is-Who der heimischen Kunststoffbranche aus Wirtschaft und Wissenschaft war vertreten – am Podium und im Publikum.
Herausforderungen meistern
Grundtenor dabei: Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft ist durchaus noch mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Kunststoff-Kreislaufwirtschaft ist extrem komplex, bedingt durch zahlreiche Polymerarten, verschiedenste Anwendungen, Verunreinigungen und weitere Anforderungen. Hinzu kommen steigende Energiekosten und Fachkräftemangel“, erklärte Alice Godderidge, CEO der POLOPLAST GmbH & Co KG. Diese komplexe Aufgabe ist nur durch ein angepasstes Qualifizierungsangebot, durch Kooperation und Innovation zu meistern. Wichtig sei laut Godderidge auch, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft jetzt zu stellen. Nur so könne die Branche ihre Innovationskraft und Kompetenz zur Lösung kommender Herausforderungen voll ausschöpfen. „Dazu sind vorrangig die Themen Entbürokratisierung, Fachkräftemangel, Energieversorgung, Innovationsförderung, Rückkehr zur Leistungsorientierung und Ausbildung schnellstens zu lösen“, appellierte Godderidge.
Kunststoff ist Teil der Lösung
Für das Erreichen der Klimaziele führt am Kunststoff kein Weg vorbei. „Gerade im Mobilitätsbereich sind Kunststofflösungen unverzichtbar. Wir haben kein Kunststoffproblem, sondern ein Müllproblem“, sagte Thomas Bründl, CEO der Starlim Spritzguss GmbH. „Ich bin überzeugt, dass Kunststoff ein ganz wesentlicher Teil der Lösungen für die Reduktion von CO2-Emissionen ist, wenn es uns gelingt, Kunststoffkreisläufe noch besser zu schließen. Dieses Bewusstsein müssen wir in der Industrie, in der Lehre und Ausbildung und in der Gesellschaft insgesamt noch stärker verankern, denn an der Realisierung von Kreislaufwirtschaft müssen alle mitwirken“, ergänzte Manfred Hackl, CEO der EREMA Group und KC-Beiratssprecher.
Oberösterreich ist Top-Standort
Die Kunststoffbranche hat seit sieben Jahrzehnten in Oberösterreich Tradition. Zahlreiche Weltmarktführer und Technologiepioniere sind in Österreichs Industriebundesland Nummer 1 beheimatet: Agru, Borealis, Engel, EREMA, FACC, Greiner, Haidlmair, Internorm, NGR, SML, Starlim, Poloplast, Praher, Teufelberger und viele mehr. „Sie alle tragen dazu bei, Oberösterreichs Rolle als Kunststoff-Kompetenzregion weiter auszubauen“, ist Kunststoff-Cluster-Manager Wolfgang Bohmayr überzeugt. Der Kunststoffstandort Oberösterreich umfasst ca. 220 Kunststoffunternehmen mit über 33.000 Beschäftigten. Diese erwirtschaften rund 10,5 Milliarden Euro Umsatz, das ist knapp die Hälfte des österreichweiten Umsatzes der Kunststoffbranche. Rund 80 Prozent der oberösterreichischen Kunststoffunternehmen sind Mitglied im Kunststoff-Cluster.