Oberösterreich hält zusammen

Gemeinsam anpacken und füreinander einstehen: Oberösterreich lebt Zusammenhalt – gestern, heute und morgen. Daran erinnert auch unser Landespatron, der Heilige Florian, am 4. Mai.

Gemeinsam bring ma ois z'samm!

17. April 2025

Vier Personen spazieren mit Picknick-Korb auf grüner Wiese.

Quelle: Land Oberösterreich

Oberösterreich ist ein Land des gemeinsamen Arbeitens und des Zusammenhelfens. Für die Menschen hier ist es einfach selbstverständlich, gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln, anzupacken und auch zusammenzustehen, wo Hilfe gebraucht wird. Das hat unser Land stark gemacht – wirtschaftlich, technologisch, politisch und menschlich – und hat Oberösterreich auch aus Krisen immer gestärkt hervorgehen lassen. Es gab nie einen geebneten Weg, aber es wurde gehandelt, vorausgegangen und angepackt. Es soll uns in Oberösterreich auch in Zukunft gemeinsam weiterhin gut gehen. Das ist und bleibt das oberste Ziel. Ein Ziel, das nur durch Fleiß, Zusammenarbeit und Zusammenhalt zu erreichen ist, denn nur "gemeinsam bring ma ois z'samm".

Der Feiertag unseres Landespatrons, des Heiligen Florian, am 4. Mai ist immer Anlass, ihn als Vorbild an Zivilcourage, Einstehen für andere und Aufopferung zu nehmen. Ebenso erinnern uns gerade heuer im Jahr 2025 drei bedeutsame Jubiläen an die Wichtigkeit von Gemeinschaft und Zusammenhalt

 

Der Heilige Florian, Landespatron von Oberösterreich

Bekannt ist sein Todesdatum, der 4. Mai 304 und warum er zu Tode gekommen ist: er blieb seinem christlichen Glauben treu. Bekannt ist einiges über seinen Beruf, er war Chef der Verwaltung in der römischen Provinz Ufer Noricum. Aus frühen Aufzeichnungen kennen wir auch den Ort seines gewaltsamen Todes: Lauriacum, das ist Lorch bei der heutigen Stadt Enns. Man hat ihn mit einem Stein im Ennsfluss ertränkt. Es ist also eigentlich nicht viel, was wir von ihm wissen.

Manche nennen es ein "Phänomen", dass sich das Gedächtnis und die Verehrung Florians über so viele Jahrhunderte lebendig erhalten hat. Der anscheinend Unbekannte ist uns in Oberösterreich ja doch ein sehr vertrauter Bekannter. Er ließ seine Glaubensgefährten nicht im Stich. Sie waren in Bedrängnis gekommen, da die römische Staatsgewalt die Christen aufspüren ließ und sie verfolgte. Die Not der Mitchristen machte Florian zu seiner Not. Er weigerte sich zusammen mit seinen Gefährten, den Göttern des Staates zu opfern und dadurch dem Glauben an Jesus Christus abzuschwören. Zivilcourage und Solidarität sind moderne Begriffe für solch mutige Haltung. Es war aber noch mehr: Er bezeugte seinen Glauben bis in den Tod, er war Märtyrer. Dieser Unbekannte ist der bekannteste und bestbezeugte Glaubenszeuge der frühchristlichen Zeit in den Ländern der Ostalpen. Das Wenige also, das wir über Florian wissen, ist letztlich doch sehr viel!

Die Ereignisse nach seinem Tod, die Auffindung seines Leichnams und über den Ort seines Begräbnisses schildert uns die Legende. Es heißt, er sei an der Stelle begraben worden, wo heute das Stift St. Florian steht. Dort blieb in besonderer Weise seine Verehrung lebendig. Er wurde und wird angerufen als Helfer in Nöten des Glaubens und des Lebens, als Begleiter im Leben und im Sterben und als Fürsprecher in Gefahren, insbesondere bei Bedrohung durch Feuer oder Wasser. So wurde er auch zum Patron aller Helfer, wie Feuerwehr und anderer Notdienste, also aller, die besonders ihren Mitmenschen beistehen und gemeinsam helfen, weil: "Gemeinsam bring ma ois z'samm".

Vgl.: Neuwirth, Wilhelm: Ich bin ein Christ. In: Stift St. Florian.

1945 - 80 Jahre Kriegsende

Am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches. Das Kriegsende vollzog sich jedoch nicht an einem Tag, sondern war ein Prozess, an dessen Ende der 8. Mai 1945 stand. In Wien feierten die Menschen bereits am 27. April die Ausrufung eines unabhängigen Österreichs, während das KZ Mauthausen und seine überlebenden Häftlinge erst am 5. Mai 1945 befreit werden konnten. Am 30. April 1945 beging Adolf Hitler Selbstmord im Berliner Führerbunker.

Das Kriegsende ist zugleich ein drastischer Wendepunkt in der politischen Entwicklung und im Bewusstsein der Menschen: Aus einer Diktatur wird eine Demokratie, aus dem extrem gewalttätigen NS-Regime heraus entsteht ein Rechtsstaat. Die gleiche Gesellschaft, die jahrelang auf Krieg und Gewalt eingestellt worden war, entwickelt sich nun hin zu Frieden und Menschenrechten.

Seit rund 80 Jahren dürfen wir in Österreich nun in Frieden leben. Ganz frei war Österreich im Jahr 1945 allerdings noch nicht. In vier Besatzungszonen aufgeteilt, wurde das Land von den Alliierten kontrolliert, selbst eine Teilung Österreichs war nicht ausgeschlossen. Aber es begann der gemeinsame Wiederaufbau, der unser Land zu einer erfolgreichen Region Europas werden ließ – ein weiterer Beweis, was Zusammenhalt und Miteinander vermögen: "Gemeinsam bring ma ois z'samm".

1955 - Staatsvertrag und Neutralität

Die alliierten Mächte hatten 1943 mit der Moskauer Deklaration die Wiederherstellung eines unabhängigen Staates vereinbart. Wachsende geopolitische Spannungen zwischen kommunistischem Osten und kapitalistischem Westen in der Nachkriegszeit standen dem allerdings im Weg: Die einander feindlich gesonnenen Kontrollmächte blockierten den Abschluss. Österreich blieb vierfach besetztes Territorium und die Gefahr einer Teilung des Landes bestand weiter.

Nach dem Scheitern der Außenministerkonferenz vom Jänner und Februar 1954 in Berlin kamen die Verhandlungen mit einer neuen politischen Option wieder in Gang: Neutralität nach dem Vorbild der Schweiz. In der Diskussion um die Positionierung Österreichs im Ost-West-Machtgefüge mehrfach angeregt, war die Idee der Neutralität mehr Ausdruck der praktischen Vernunft als ideeller Überzeugung. Im Frühjahr 1955 gelang es, eine Lösung auszuhandeln, die den sowjetischen Ansprüchen genügte und von den Westmächten, die der von Moskau favorisierten Neutralität skeptisch gegenüberstehen, akzeptiert wurde.

Für die Sowjetunion zählte die Garantie, dass Österreich nicht dem Militärbündnis der Weststaaten NATO beitrat, für die westlichen Signatarmächte war die Sicherheit ausschlaggebend, dass Österreich eine westlich orientierte Demokratie bleiben und die bereits vollzogene wirtschaftliche und politische Westintegration fortsetzen würde.

Am 15. Mai 1955 wurde im Schloss Belvedere in Wien der Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich feierlich unterzeichnet. Am 27. Juli trat er in Kraft. Damit begann der lang ersehnte, mit 90 Tagen ab Geltung des Staatsvertrags befristete Abzug der Besatzungstruppen.

Das Bundesverfassungsgesetz, in dem Österreich "aus freien Stücken seine immerwährende Neutralität" bekundet und sich verpflichtet, keinen militärischen Bündnissen beizutreten, beschloss der Nationalrat am 26. Oktober 1955, dem Tag nach dem Ablauf der Frist für den Truppenabzug. Der 26. Oktober wird seit 1965 als Nationalfeiertag begangen.

All das wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht alle Menschen parteiübergreifend und im Sinne des ganzen Staats so gut zusammengearbeitet hätten: "Gemeinsam bring ma ois z'samm".

1995 - 30 Jahre Österreich in der Europäischen Union

Eine Entscheidung für Stabilität, Frieden und Wohlstand

Am 29. Juli 1989 verabschiedete der Nationalrat eine Entschließung und forderte die Regierung auf, einen Beitrittsantrag an die Europäischen Gemeinschaften zu richten. Nur knappe drei Wochen später langte ein solcher Antrag in Brüssel ein. Der Weg in die EU war damit eingeschlagen, bis zum Abschluss der Beitrittsverhandlungen dauerte es jedoch noch bis März 1994.

Am 12. Juni 1994 entschieden sich knapp zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher in einer Volksabstimmung für den Beitritt Österreichs zur EU. Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union hat unserem Land seither zahlreiche neue Chancen und Möglichkeiten eröffnet – wirtschaftlich, politisch, kulturell, persönlich.

Seither gibt es kaum einen Politikbereich, der nicht auch durch die gemeinsame Politik der EU geprägt ist. Alle diese Entscheidungen werden von den Regierungen der Mitgliedstaaten gefasst. Das Europäische Parlament erhielt nach und nach eine gewichtige Stimme dabei. In Österreich wurden starke Rechte von Nationalrat und Bundesrat verankert.

Gerade in herausfordernden Zeiten, wie wir sie gerade erleben, ist es immens wichtig, als kleines Land nicht alleine zu stehen. Nur in einem größeren, starken Verbund wird auch unsere Stimme gehört. Und viele Herausforderungen überfordern ein einzelnes Land auch, lassen sich nur gemeinsam lösen. Daher müssen wir das europäische Projekt laufend im Sinne der Menschen weiterentwickeln. Denn die Zukunft können wir nur gemeinsam gestalten: "Gemeinsam bring ma ois z'samm".

Ehrenamt in Oberösterreich

Was wäre unser Land ohne Menschen, die es in ihrer Freizeit ehrenamtlich gestalten, die Angebote für ihre Mitmenschen schaffen und die in ihrer Freizeit anderen Menschen helfen? Es wäre sehr öde. Egal in welchem Bereich – die Ehrenamtlichen tragen wesentlich zu einem funktionierenden Gemeinwesen und zur Lebensqualität in unseren Gemeinden bei. Insgesamt werden in Oberösterreich 2,8 Millionen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet – pro Woche!

Daher gebührt allen Menschen, die sich in den vielen Vereinen, Organisationen und auch individuell für andere einsetzen, unser großer Respekt und unser ehrlicher Dank. Damit sich Ehrenamtliche und Vereine für unsere Gemeinschaft einsetzen können, braucht es neben Wertschätzung vor allem die richtigen Rahmenbedingungen. Und es braucht ein gutes Miteinander in der Gesellschaft. Denn dort, wo sich die Leute kennen und verwurzelt fühlen, steigt auch die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement.

Zum Ehrenamt einige Daten:

  • Mehr als die Hälfte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren ist ehrenamtlich tätig, Tendenz steigend.
  • In den Bereichen Kirche und Religion, Kultur, bei der Feuerwehr und in Geselligkeitsvereinen engagiert sich jeweils mehr als ein Viertel der ehrenamtlich tätigen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren.
  • Das Ehrenamt gibt 9 von 10 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren das Gefühl, etwas Nützliches zu tun und helfen zu können.
  • Träger des Ehrenamts werden von rund zwei Dritteln der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren positiv beurteilt.
  • Ehrenamtliche Tätigkeiten werden in Oberösterreich am häufigsten im Rahmen einer Organisation ausgeübt.
  • Digitale Angebote bei ehrenamtlichen Organisationen sind für zwei Fünftel der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren zumindest eher wichtig.
  • 45 Prozent der zurzeit nicht ehrenamtlich tätigen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ab 16 Jahren waren bereits in der Vergangenheit für zumindest ein Jahr freiwillig engagiert.
  • Rund ein Fünftel der oberösterreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren, welches zurzeit keine freiwillige Tätigkeit ausübt, weist eine "eher große" Bereitschaft auf, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Quelle: Land : Ehrenamtsmonitor 2023

Das Land bemüht sich daher, das Ehrenamt in unserem Bundesland in seiner ganzen Vielfalt zu fördern und auszubauen, und hat dazu die Servicestelle Ehrenamt ins Leben gerufen. Nähere Infos dazu finden Sie auf der Website "Treffpunkt Ehrenamt".

Netzwerk International

Auch in seinen Auslandsbeziehungen und bei wirtschaftlichen Kontakten setzt das Land Oberösterreich auf Gemeinsamkeit und Zusammenhalt der Landsleute. Denn: "Gemeinsam bring ma ois z'samm".

Über 900 Auslandsoberösterreicherinnen und Auslandsoberösterreicher, die vorübergehend oder auf Dauer ihren Wohn- und Arbeitsort in knapp 100 Ländern der Erde gefunden haben, sind bereits Mitglied unseres Netzwerkes " International". Die Palette reicht von Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfern über Diplomatinnen und Diplomaten sowie Kulturschaffenden bis hin zu Studierenden oder bekannten Wirtschaftsgrößen. Sei es über Wirtschaft, Tourismus, Sport, Kultur oder Wissenschaft – hier können für Oberösterreich Kontakte geknüpft und Chancen eröffnet werden. Nähere Infos dazu finden Sie auf der Webseite "Netzwerk International".

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