Allgemeine Informationen: Humane Papillom Viren (HPV):
Humane Papillomviren (HPV) sind häufig vorkommende Viren. 2 von 3 Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens, meist als Jugendliche oder junge Erwachsene. Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch sexuellen Kontakt. Kondome schützen nicht zuverlässig vor dieser Infektion.
Es gibt rund 100 verschiedene Stämme. Infektionen mit den meisten HPV-Stämmen bedeuten für den Betroffen nur ein geringes Risiko. Einige Hochrisiko-Stämme bringen jedoch ein erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung im Genitalbereich mit sich. Der Gebärmutterhalskrebs wird durch eine Infektion mit einem HPV-Virus verursacht, andere Krebsformen an den äußeren Geschlechtsorganen wie Penis, Anus, Scheide oder Schamlippen werden nur teilweise durch HPV verursacht und kommen seltener vor. Krebsformen im Kehlkopf- Rachen Bereich können durch Hochrisiko-Stämme verursacht werden. Die Infektion macht lange keine Symptome.
In Österreich werden jährlich ca. 4.000- 6.000 vielfach junge Frauen mit einer Krebsvorstufe am Gebärmutterhals im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung diagnostiziert, die dann operativ entfernt werden muss (Konisation). Dieser Eingriff ist mit einem Krankenhausaufenthalt sowie einer erhöhten Komplikationsrate bei späteren Schwangerschaften verbunden. In Österreich erkranken ca. 600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs im Jahr, ca. 300 Frauen sterben im Jahr daran. Die Krebstherapie ist aufwändig und belastend.
Niedrigrisiko-Stämme sind für die Bildung von Genitalwarzen verantwortlich. Diese Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und betreffen Männer und Frauen gleichermaßen. Die Therapie ist unangenehm, kann schmerzhaft sein und Rezidive treten häufig auf.
Man kann sich durch eine Impfung vor den wichtigsten HPV-Viren schützen. Es wird gegen die HPV Typen 16 und 18 geimpft, die für ca. 70% aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich sind. Der jährliche Krebsabstrich bleibt daher auch für geimpfte Mädchen ab dem 18. Lebensjahr eine wichtige Vorsorgemaßnahme. Weiters wirkt der Impfstoff gegen die HPV Typen 6 und 11 die für 90% der Genitalwarzen verantwortlich sind.
Quellen: Impfung gegen HPV, Österreichisches Grünes Kreuz für Gesundheit (ÖGK); Österreichische Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Humane Papilloma Viren (HPV), Österreichische Krebshilfe ; 07/2012
Hinweise zur Impfung:
Der 9-fach-Impfstoff Gardasil® kann bei Mädchen und Frauen vom 9-45 Jahren und für Burschen und Männern von 9-26 Jahre geimpft werden. Die Verabreichung ist vor dem ersten sexuellen Kontakt am sinnvollsten. Die Impfung kann so die größtmögliche Schutzwirkung entfalten.
Experten gehen davon aus, dass die Impfung eine sehr lange Schutzdauer hat. Ob überhaupt eine Auffrischungsimpfung erforderlich sein wird, wird sich durch Langzeitstudien weisen.
Mittlerweile sind mehr als 100 Millionen Dosen der HPV-Impfstoffe verabreicht worden, die Wirksamkeit und die hohe Sicherheit des Impfstoffes gilt als belegt und gut untersucht. In Australien sind mittlerweile 80% der 11-26-jährigen Mädchen und Frauen im Rahmen eines Impfprogrammes geimpft. Die Impfung gilt so sicher wie andere Impfungen auch.
Gemäß österreichischem Impfplan wird die Impfung für alle Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr empfohlen. Vom vollendeten 9. bis vollendeten 21. wird die Impfung kostenlos im Sanitätsdienst der Bezirkshauptmannschaft Perg angeboten.
Impfschema:
Es werden 2 Impfungen mit Gardasil® im Abstand von 6 Monaten in der 4. Schulstufe (= im gleichen Schuljahr) im Rahmen des bestehenden Schulimpfprogramms für Mädchen und Buben kostenfrei angeboten.
Zusätzlich ist die Impfung vom 9. bis zum 21. Geburtstag gratis im Sanitätsdienst (2 Impfungen im Abstand von mindestens 6 Monaten – maximal 12 Monaten) möglich. Als Zeitpunkt für die Inanspruchnahme der kostenlosen Schutzimpfung gilt der Zeitpunkt der 1. Teilimpfung.
„Die HPV-Impfung Gardasil 9 steht ab 01.07.2024 ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 30. Lebensjahr=30. Geburtstag im kostenfreien Impfprogramm zur Verfügung. Empfohlen ist die Impfung weiter vorrangig vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr. Bei den Impfungen vom vollendeten 12. Lebensjahr bis zum vollendeten 30. Lebensjahr handelt es sich um Nachhol-Impfungen.
Angemerkt wird, dass die HPV-Nachholimpfungen bis zum 30. Geburtstag lt. Auskunft des Bundes vorerst zeitlich begrenzt bis 31.12.2025 möglich sein werden.
Mitzubringen ist die Impfkarte!
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