Quelle: Land OÖ - Abteilung Umweltschutz
Durch Hochwasserereignisse können Keller bzw. Wohnbereiche mit ausgetretenem Heizöl verunreinigt werden. Die Erfahrungen aus bisherigen Hochwasserereignissen haben gezeigt, dass mit einer Geruchsbelästigung durch ausgetretenes Heizöl längere Zeit (mindestens eine Heizperiode) gerechnet werden muss. Das rasche Abschlagen des Putzes und das Ausheizen der Räume (Trocknungsgeräte oder sonstige Beheizung der Räume) sind dabei wesentliche Kriterien.
Um die Geruchsbelästigung so schnell wie möglich zu verringern, werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Auf dem Wasser schwimmendes Heizöl mit chemischen Mitteln binden, das Wasser-Heizölgemisch abpumpen (z. B. durch die Feuerwehr).
- Kontaminierte Materialien (z. B. Türstöcke aus Holz, Schüttungen im Fußbodenbereich, Dämmmaterialien, Gipskartonplatten, Holzfaserplatten etc.) abtragen bzw. entfernen; Innenputz bis ca. 30 cm über das Wasserstandsniveau abschlagen. Das Abschlagen des kontaminierten Putzes bewirkt nicht nur eine Abnahme der Geruchsbelästigungen, auch die feuchten Mauern trocknen schneller.
- Das Auftragen von ölabbauenden Bakterien auf die getränkten Ziegel kann eine Verbesserung der Geruchsbelästigung und der damit verbunden Belastung der Innenraumluft erzielen (erhältlich bei Fachfirmen bzw. im Fachhandel).
- Kontaminierte Materialien sind einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen.
- Nicht saugende Materialien bzw. Oberflächen wie z. B. Beton mit Reinigungsmittel reinigen. Die Reinigungsmittel sollten auf der Basis biologisch abbaubarer Tenside sein, da viele andere organische Reinigungsmittel die Raumluft zusätzlich belasten könnten.
- Schlafräume in weniger belastete Räume verlegen.
- Feuchtigkeit mittels Trockengeräten ausheizen. Dies bewirkt nicht nur ein Trocknen der Mauern, gleichzeitig wird auch die Konzentration an Heizöl in der Raumluft gesenkt. Mit der Abnahme der Konzentration an Heizöl in der Raumluft nimmt auch die Geruchsbelästigung ab.
- Räume so gut als möglich beheizen und belüften. Durch das Beheizen der Räume steigt die Konzentration von Heizöl in der Raumluft, welche durch das Lüften durch „unbelastete“ Außenluft ersetzt wird.
- Besonders wichtig ist das Lüften in der Heizperiode, da die Luftfeuchtigkeit der Außenluft sehr gering ist, und somit auch der Trockenvorgang in der Innenräumen beschleunigt wird. Dadurch kann auch ein Schimmelwachstum begrenzt werden. Feuchte Keller sollten in den Sommermonaten verstärkt in den Morgen-, Abend- und Nachtstunden gelüftet werden.
- Nach dem Austrocknen der Bauteile können diese wieder neu verputzt werden.
Informationen zum Messprogramm Hochwasser 2002