Die Stärkung der Demokratie und des demokratischen Bewusstseins sowie die Partizipation am demokratischen Prozess stellen grundlegende Formen der Präventionsarbeit dar. Maßnahmen gegen Mobbing und Gewalt, Hilfsmaßnahmen bei einer Trauma-Bewältigung und damit zusammenhängend die ungehinderte Entwicklung einer starken Persönlichkeit stellen ebenfalls wesentliche Resilienzfaktoren gegenüber radikalen Ideen dar. Die Förderung kritischen Denkens und die Hebung der Medienkompetenz minimieren Anreize, sich extremistischen Ideologien zuzuwenden.
Dieses Netzwerk wurde 2017 eingerichtet und setzt sich aus dem Bundeskanzleramt, verschiedenen Bundesministerien, den Bundesländern, dem Städte- und Gemeindebund sowie zivilen Organisationen zusammen. Diese tauschen sich regelmäßig über aktuelle Fragen der Extremismuspräventions- und Deradikalisierungsarbeit aus. Inzwischen wurden die Österreichische Strategie Extremismusprävention und Deradikalisierung sowie mehrere Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Ein Nationaler Aktionsplan zu diesen Themen befindet sich in Ausarbeitung.
Das Nationale Forum gegen Antisemitismus wurde 2022 von der österreichischen Bundesregierung ins Leben gerufen und basiert auf einer in der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus definierten Maßnahme. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Plattform, in der Bund, Länder, Gemeinden, Körperschaften, Kirchen und Religionsgemeinschaften, NGOs, Sport- und Jugendorganisationen vertreten sind. Es hat u.a. die Aufgabe Vorhaben überregionaler Bedeutung vorzubereiten und bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zu unterstützen. Das Forum dient der Diskussion aktueller Themen sowie dem Informationsaustausch.
Weiterführende Informationen
Die Plattform besteht aus der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes OÖ, dem Landeskriminalamt OÖ, der Bildungsdirektion OÖ, der Education Group GmbH sowie dem Institut Suchtprävention pro mente OÖ. Die Mitglieder bieten mobbing- und gewaltpräventive Leistungen an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen sich regelmäßig über aktuelle Themen aus und bieten auf der Website ein umfangreiches Angebot für Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen an (etwa Informationsmaterial, Beratungen und Workshops).
Um den Anforderungen einer gelingenden Integration von Migrantinnen und Migranten in Oberösterreich gerecht zu werden, wurde 2001 die Integrationsstelle des Landes Oberösterreich eingerichtet. Segregierende und abschottende gesellschaftliche Tendenzen stellen eine zentrale Herausforderung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und somit auch für die demokratische Ordnung dar. Eine gelungene Integration ist daher ein wesentlicher Faktor im Präventionsbereich. Die Arbeit der Integrationsstelle orientiert sich entlang der Schwerpunkte Integration durch Deutsch, Arbeit und Respekt. Auf der Website werden Informationen für Menschen mit Migrationshintergrund in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt, etwa Informationen zum Thema Arbeit, Erziehung, Gewalt, Bildung und Zusammenleben. Weiters gibt es laufend Tagungen, Lehrgänge und sonstige Veranstaltungen. Für Gemeinden gibt es Informationen über die Regionalen Kompetenzzentren für Integration und Diversität (ReKI), die ein Unterstützungsangebot darstellen, sowie Informationen zu Förderungen von Integrationsmaßnahmen.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ (KiJA OÖ) ist eine weisungsfreie Einrichtung des Landes Oberösterreich, die sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Sie bietet anonym und vertraulich juristische und psychosoziale Beratung in den verschiedenen Lebens- oder Krisensituationen von Kindern und Jugendlichen an. Es gibt eine Beratungshotline sowie die Möglichkeit einer Online-Beratung. Die KiJA OÖ unterstützt überdies im Bedarfsfall mit einer kostenlosen Psychotherapie. Je nach Situation findet auch eine Begleitung zu Gericht, Behörden und sonstigen Einrichtungen statt. Es gibt verschiedene Workshops, u.a. zu den Themen Kinder- und Jugendrechte, Mobbing- und Gewaltprävention, sexualisierte Gewalt sowie Medienkompetenz. Seit 2022 werden auf dem Tiktok-Kanal @kija_ooe diverse Themen in Form von Kurzvideos behandelt: Gewalt, Drogenkonsum, Recht am eigenen Bild, Medienkompetenz usw.
In Zusammenarbeit zwischen der Bildungsdirektion OÖ, Schulen und verschiedenen Anbieterinnen und Anbietern werden im Rahmen des Unterrichts unterschiedliche Workshops angeboten. In Zusammenarbeit mit dem JugendService OÖ werden etwa Workshops veranstaltet, die die Förderung der Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern zum Ziel haben.
Das Land Oberösterreich betreibt 14 Jugendinformations- und Beratungsstellen. Diese bilden eine erste kompetente und vertrauliche Anlaufstelle für junge Menschen in sämtlichen Regionen Oberösterreichs. Die Infostores unterstützen u.a. bei der Suche nach einer Lehr-/Arbeitsstelle, beraten über Möglichkeiten zum Nachholen von Schulabschlüssen, sind Anlaufstellen für junge Menschen bei sämtlichen Problemen und vermitteln gegebenenfalls an spezialisierte Beratungsstellen weiter.
Das JugendService OÖ bietet in Kooperation mit Schulen, Jugendzentren und Gemeinden verschiedene Workshops (DigiPros, WebChecker, Lost in Information, usw.) an. In diesen Workshops werden digitale Kompetenzen gestärkt, kritisches Denken gefördert und bestimmte Themen angesprochen (etwa Cybermobbing).
Das JugendService OÖ bietet überdies Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der außerschulischen Jugendarbeit zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote im präventiven Bereich an.
Schloss Hartheim war von 1940 bis 1944 eine von sechs Euthanasieanstalten des NS-Regimes, in der nahezu 30.000 Menschen ermordet wurden. Heute handelt es sich um einen Lern- und Gedenkort, der von Einzelpersonen als auch Gruppen besucht werden kann. Es gibt verschiedene pädagogische Angebote, u.a. für Schülerinnen und Schüler. Im Rahmen dieser erfolgt eine Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen der Zeit des Nationalsozialismus und eine Sensibilisierung für Faktoren, die extremistische Gedanken und Entwicklungen begünstigen können. Demokratie und Menschenrechte werden thematisiert.
Dem Land Oberösterreich ist es ein Anliegen, dass Schülerinnen und Schüler Gedenkstätten nationalsozialistischen Terrors besuchen und sich mit dieser Zeit auseinandersetzen. Dementsprechend fördert das Land Oberösterreich im Rahmen des Programms „Schule und Museum“ Besuche von Museen, die eine Museumsregistrierung besitzen und ihren Standort in Oberösterreich haben. Dies gilt u.a. für den Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, die KZ-Gedenkstätten Mauthausen, Gusen und Ebensee, das Zeitgeschichte Museum Ebensee, das Museum Arbeitswelt (Stollen der Erinnerung) und das ZeitgeschichteMUSEUM voestalpine.
Im Rahmen des Programms „Schule macht Kultur“ fördert das Land Oberösterreich Projekte prioritär, die sich der Prävention von Antisemitismus, Rechtsextremismus, Gedenkkultur und geschichtlichen Aufarbeitung widmen.