In den 1960-iger Jahren wurde die Pram – beginnend bei der Unterinnviertlerlandesstraße in Riedau bis unterhalb des Ortsgebietes Zell an der Pram – hart reguliert. Das regulierte Gerinne wies einen weitestgehend geradlinigen Gewässerverlauf mit sehr glatten Böschungen und wenigen Strukturelementen auf.
Maßnahme:
Im Auftrag des Wasserverbandes Pramtal wurde vom Ingenieurbüro für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft DI. Günter Humer und dem Technischen Büro für Gewässerökologie DI. Clemens Gumpinger (ökologische Begleitplanung) ein Projekt ausgearbeitet. Im Februar 2011 wurde mit dem Bau begonnen.
Auf einer Länge von 3 km wurde der Pram wieder weitestgehend die Möglichkeit der freien Entwicklung gegeben. Die Organismenpassierbarkeit und die ursprünglichen Mäander des Gerinnes wurden wieder hergestellt, um so eine Verbesserung des ökologischen und des morphologischen Zustandes der Pram zu erreichen. Die Mündungsbereiche des Schwaben-, Dam-, Golln- und Einbaches wurden neu gestaltet.
Für die Gerinneaufweitung wurden 45.000 m³ Erdmaterial bewegt. Der Rückhalteraum wurde dadurch wesentlich erhöht. Fünf Rampen wurden so umgebaut, dass diese wieder für Organismen, insbesondere für Fische, passierbar sind. Die Vorländer wurden naturnahe gestaltet. Der Geh- und Radweg wurde flussabwärts des Freibades Riedau auf einer Länge von 1 km vom rechten auf das linke Ufer verlegt.
Der gesamte Projektsbereich unterteilt sich in 28 Teilabschnitte, wobei 22 Abschnitte bereits umgesetzt wurden. Der Abschluss der Bauarbeiten wird noch 2014 erfolgen.
Projektdaten:
Bauherr: Wasserverband Pramtal
Bauausführung: Gewässerbezirk Grieskirchen
Pram Flusskilometer: 34,4 bis 37,4
Bauzeit: März 2011 bis Ende 2014
Kenndaten:
HQ1:20 m³/s
HQ10: 34 m³/s
HQ30: 42 m³/s
HQ100: 51 m³/s
Fischbioregion: "Hyporhithral groß"
Bauliche Maßnahmen:
Aufweitung des Gerinnequerschnittes und Erhöhung des Abflussvermögens der Pram
- Schaffung von zusätzlichen Retentionsräumen (45.000 m³)
- Ermöglichung der dynamischen Entwicklung des Abflussbereiches
- Absenkung der Sohle der Pram in Teilbereichen
- Umbau von 5 bestehenden Querbauwerken auf fisch- bzw. organismenpassierbare Riegel- bzw. Pendelrampen
- Errichtung von Fischeinständen
- Einbau von Strukturelementen
- Ermöglichung einer weitestgehend freien Entwicklung (hohe Dynamik) des Gerinnes
- Entfernung der vorhandenen linearen, starren Steinsicherungen und Errichtung von Lenk- und Sicherungsbuhnen
- Umgestaltung der Mündungsbereiche des Schwaben-, Dam-, Golln- und Einbaches
- Bepflanzung des naturnahen Pramgerinnes mit heimischen Baum- und Straucharten
- Terrestrische Verbesserungsmaßnahmen am Gewässervorland
- Vergrößerung des Lebensraumes für heimische Tier- und Pflanzenarten an der Pram
Monitoring: qualitative und quantitative Fischbestandserhebung vor und nach dem Bau durch das Bundesamt für Wasserwirtschaft, Scharfling
Gewässerökologische Bauaufsicht: Ingenieurbüro für Landschaftsplanung, DI Irene Gotschy-Russ, Seewalchen
Gesamtbaukosten: 3,0 Millionen Euro
Finanzierung: 60% Bund, 30% Land, 10% Wasserverband Pramtal