Das Kalibrierlabor "LUFT" der Abteilung Umweltschutz / Umweltüberwachung wurde von der Generaldirektion XI in Brüssel zum EU-Referenzlabor ernannt.
Die Ernennung gilt für die Qualitätssicherung der gasförmigen Schadstoffe:
- Schwefeldioxid (SO2)
- Stickstoffdioxid (NO2)
- Kohlenmonoxid (CO)
- Ozon (O3)
Was ist ein EU-Referenzlabor?
Erklärtes Ziel der Europäischen Union ist, eine möglichst hohe Vergleichbarkeit von Luftgütedaten innerhalb der EU zu erreichen. Daher werden in jedem Mitgliedsland Referenzlaboratorien ernannt, die den hohen fachlichen Anforderungen entsprechen. Referenzlaboratorien dienen daher als Koordinatoren zwischen den nationalen Luftmessnetzen.
Aufgaben eines EU-Referenzlabors:
- Die Vergleichbarkeit von Luftmessdaten im gesamten Bundesgebiet zu gewährleisten
- Die Zusammenarbeit von Luftmessnetzen zu unterstützen und zu fördern
- Durchführen von Ringversuchen (Vergleichsmessungen von verschiedenen Luftmessnetzen)
- Anbindung an internationale Kalibrierstandards welche zur Kalibrierung von Schadstoffanalysatoren dienen
- Bereitstellen dieser Kalibrierstandards für andere Luftmessnetze
- Einleiten von qualitätsverbessernden Maßnahmen im Bereich der Luftreinhaltung
- Umsetzung von europäischen Qualitätsanforderungen
Die genannten Aufgaben sind nicht nur auf öffentliche Luftmessnetze beschränkt. Daher können unsere Dienste auch von öffentlichen und privaten Unternehmen, Universitäten usw. (gegen Kostenersatz) in Anspruch genommen werden.
Die Aufgabengruppe Luftgüteüberwachung veranstaltet internationale Feldringversuche und liefert so einen wichtigen Beitrag zur nationalen und internationalen Vergleichbarkeit.
Ringversuche werden üblicherweise im Labor durchgeführt, wobei mehrere baugleiche Messgeräte gleichzeitig mit definierten Konzentrationen desselben Prüfgases beaufschlagt werden. Die Prüfgaskonzentration und -zusammensetzung lässt sich dabei frei wählen und etwa der Konzentration des zu überwachenden Grenzwertes anpassen. Dadurch bieten sich den Teilnehmern eines Ringversuches also fast perfekte Bedingungen.
Bei einem Feldringversuch besteht diese Möglichkeit nicht. Jeder Teilnehmer hat die Schadstoffe in der Luft unter „Echtbedingungen" zu messen.
Das heißt, dass im Gegensatz zum Labor, in dem die Prüflinge ein und dasselbe Probenahmesystem benützen und sonstige Bedingungen, wie etwa Umgebungstemperatur, Relative Feuchte, Störkomponenten etc. immer bekannt sind und konstant gehalten werden können, herrschen vor Ort ständig wechselnde Bedingungen.
Weiters entspricht die Außenluft in ihrer ganzen unberechenbaren Zusammensetzung nicht unbedingt einem im Labor hergestellten, definierten Prüfgas und es können im Feld auch Störkomponenten auftreten, die im Labor nicht erkannt werden können.
Feldringversuche bieten daher die einzige Gelegenheit komplette Messsysteme zu vergleichen.
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