Die katastrophalen Hochwasserereignisse der Jahre 1897 und 1899 mit verheerenden Schäden waren der Auslöser zur Regulierung des Unterlaufes der Mattig in den Jahren 1900 bis 1902. Von der Mündung in den Inn bis rund 6 km aufwärts wurde der Bachlauf begradigt und die Mattig in ein klassisches Trapezprofil aus Beton gezwängt. Zum Abbau des dadurch erhöhten Längsgefälles wurden zahlreiche Absturzbauwerke errichtet.
Anhand des vorhandenen Regulierungszustandes wird die Mattig im Unterlauf als deutlich bis stark veränderter Wasserkörper eingestuft. Handlungsbedarf besteht daher vorwiegend auf die Herstellung der Durchgängigkeit. Mit dem Umbau der sieben Gefällestufen werden die Ziele der EU–Wasserrahmenrichtlinie zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes der Mattig verfolgt. Die für Wasserlebewesen unüberwindbaren vorhandenen Sohlabstürze werden in aufgelöste Riegelrampen umgebaut. Die Einzelbecken der Riegelrampen werden dabei derart hintereinander angeordnet, dass ein durchgehender Wanderkorridor entsteht und die Wasserspiegeldifferenz von einem Becken zum nächstens nur 15 cm beträgt. Durch diese Bauweise wird auch bei Niederwasser die ungehinderte Passierbarkeit sichergestellt.
Zur weiteren Verbesserung des Lebensraums Mattig werden durch die Anordnung von Buhnen in den Bachabschnitten zwischen den Rampen neue Gewässerstrukturen sowie eine Niederwasserrinne geschaffen.
Baubeginn: Februar 2016
Fertigstellung: Winter 2017
Projektdaten
Bauherr: Wasserverband Mattig
Planung: DLP Ziviltechniker GmbH, 5020 Salzburg
Bauausführung: Gewässerbezirk Braunau
Bauzeit: Winter 2016 – Winter 2017
Förderung: 60% Bund, 30% Land Oberösterreich, 10% Wasserverband Mattig