Teilweise werden auch neue Quartiere entwickelt. Bei dieser Suche wird auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Quartiere im Bezirk geachtet. Weiters setzt man auf eine Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge in überschaubaren Einheiten und in Form von organisierten Quartieren.
Weltweit sind unzählige Menschen aufgrund von Kriegen und sonstigen Krisensituationen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Viele von ihnen haben beim Versuch, ihr Leben und das Leben ihrer Kinder zu retten, unverschuldet alles verloren. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg sind rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Dies ist die höchste Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde. Der überwiegende Teil dieser entwurzelten Menschen, insbesondere aus Syrien, Afghanistan, Irak und anderen Staaten suchen innerhalb des eigenen Landes bzw. in den Nachbarländern Schutz. Ein kleiner, zahlenmäßig aber nicht unbeträchtlicher Teil der Flüchtlinge versucht nicht selten in einer gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Auch in Österreich kommen weiterhin jeden Tag Flüchtlinge an, wie wir es in bewegenden Fernseh- und Medienberichten nahezu täglich sehen bzw. lesen.
Auch 24 Gemeinden des Bezirkes Perg haben so in den letzten Monaten Asylwerberinnen und Asylwerber in neu geschaffenen Quartieren der Landesgrundversorgung in ihrem Ort aufgenommen. Die vier im Bezirk Perg tätigen Flüchtlingsorganisationen Caritas, Diakoniewerk Gallneukirchen, Rotes Kreuz und Volkshilfe stellen ihre Grundversorgung sicher, geben ihnen Orientierung, unterstützen sie in verschiedenen Belangen des Alltags, schaffen für sie eine Tagesstruktur, organisieren Deutschkurse, leisten Hilfestellung bei Behördenwegen und sorgen nach Möglichkeit für adäquate Freizeitbeschäftigungen. Neben der Versorgung mit dem Lebensnotwendigsten stehen die gesundheitliche Stabilisierung und das Aufzeigen von Perspektiven im Mittelpunkt der Betreuungsarbeit. Bei all diesen Aufgaben erhalten unsere NGOs dankenswerter Weise starke Unterstützung von besonders engagierten und eng vernetzten freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gemeinden, Pfarren, Vereinen und sonstigen Organisationen. Gemeinsam betreuen sie unsere Asylwerberinnen und Asylwerber vorbildlich. Integration wird in allen Gemeinden des Bezirkes Perg mittlerweile nicht nur groß geschrieben, sie wird mit großem Engagement gelebt.
Neben der Unterbringung der Flüchtlinge in einem organisierten Quartier gibt es noch die Möglichkeit, dass Flüchtlinge in eine Privatwohnung ziehen. Diese Variante der Unterbringung ist vor allem dann sinnvoll, wenn sich die Flüchtlinge bereits seit längerer Zeit in Österreich aufhalten und abzusehen ist, dass ein Aufenthaltstitel erteilt wird. Den Antrag auf Privatverzug hat der Flüchtling bei seiner Betreuung zu stellen. Die Überprüfung und Zustimmung erfolgt durch die jeweilige Betreuungsorganisation (Caritas oder Volkshilfe).
Wenn auch Sie ein passendes Quartier für Flüchtlinge im Bezirk Perg anbieten können, melden Sie sich bitte bei der Bezirkshauptmannschaft Perg unter der Telefonnummer (+43 0) 7262 551 - 67302.
Wir beraten Sie gerne und stellen bei Bedarf auch den Kontakt zur in Ihrer Gemeinde zuständigen Flüchtlingsorganisation her.
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