Staub
Aus der Großindustrie stammender Staub war früher das Hauptproblem der Linzer Luft. Die Smogalarme der 80er Jahre wurden überwiegend durch zu hohe Staubkonzentrationen ausgelöst. Nach dem Bau von Entstaubungsanlagen in der Industrie in den 90er Jahren hat sich die Staubbelastung in Linz an die anderer Städte angeglichen. Seither sinkt die noch vorhandene Belastung an Feinstaub und seinen Bestandteilen, wie beispielsweise Dieselruß, weiter langsam ab. Ab 2001 wurde die Messung von Gesamt-Schwebstaub durch die Messung von PM10-Staub (Feinstaub mit Korngrößen unter 10 Mikrometer) ersetzt. Seit 2005 wird auch die noch feinere PM2,5-Fraktion des Staubs gemessen. Seit 2012 wird in Oberösterreich der Grenzwert der EU für PM10 eingehalten, seit 2015 auch der strengere Grenzwert des Immissionsschutzgesetz-Luft.
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Langfristige Entwicklung Staub
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Die Jahresmittelwerte Schwebstaub/PM10 und PM2,5 seit 1985 an ausgewählten Stationen.
Stickoxide
Bei Verbrennungsvorgängen verbinden sich Sauerstoff und Stickstoff der Luft zu Stickoxiden (Stickstoffmonoxid NO und Stickstoffdioxid NO2). Das weniger giftige NO wandelt sich unter Sonneneinstrahlung in das sehr giftige NO2 um.
Die Hauptquelle von Stickoxiden ist derzeit der Verkehr. Vor allem in Linz gibt es daneben noch industrielle Quellen. Der Rückgang der Belastung seit den 80er Jahren ist zum einen auf Maßnahmen im Bereich der Industrie (vor allem durch die Sanierung der Salpetersäureproduktion in Linz), zum anderen in sehr großem Ausmaß auf die Einführung des Katalysators bei Benzin-PKWs zurückzuführen. Nach einem Minimum Mitte der 90er Jahre ist die Belastung wieder angestiegen. Ursache dafür ist die Zunahme der Diesel-KFZ. Seit der Einführung des Ad-Blue Abgasreinigungsystems bei Dieselfahrzeugen ist nun wieder ein leicht sinkender Trend erkennbar. Hohe Emissionen sind auch bei Baumaschinen, Traktoren und anderen dieselbetriebenen Off-Road-Fahrzeugen anzutreffen.
Seit dem Jahr 2020 wird in Oberösterreich der Grenzwert der EU für Stickoxide an allen Messstationen eingehalten.
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Langfristige Entwicklung Stickstoffdioxid
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Die Jahresmittelwerte Stickstoffdioxid seit 1985 an ausgewählten Stationen.
Ozon
Ozon wird nicht direkt emittiert, sondern bildet sich aus den "Vorläuferschadstoffen" Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen unter Sonneneinstrahlung. Je schöner und heißer der Sommer, desto ozonreicher ist er in der Regel. In den langen und heißen Sommern 2003, 2015 und 2018 waren daher sowohl die Ozonmittelwerte als auch die Maximalwerte sehr hoch, in regenreichen Sommern dagegen niedriger. Ozon zerfällt wieder, wenn es in Kontakt mit anderen Schadstoffen tritt. Daher sind die Mittelwerte in Stadtstationen wie Linz-Neue Welt, wo jede Nacht das Ozon durch Kontakt mit z.B. Feinstaub wieder vollständig abgebaut wird am niedrigsten, während die höchsten Ozonmittelwerte in abgelegenen Reinluftmessstationen gemessen werden, wie beispielsweise in Grünbach. Da die Immissionsmaxima der Verläufersubstanzen insbesondere der Stickoxide rückläufig sind, reduzieren sich auch die Ozonmaxima.
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Langfristige Entwicklung Ozon
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Die Jahresmittelwerte Ozon seit 1985 an ausgewählten Stationen.
Schwefeldioxid
Mitte der 80er Jahre war die SO2-Belastung so hoch, dass für das Fortbestehen des Waldes in Österreich sehr ungünstige Prognosen erstellt wurden. Gesetzliche Vorschriften, die einerseits den Schadstoffausstoß von Großbetrieben und andererseits den Schwefelgehalt in fossilen Brennstoffen (und damit die Emissionen der Heizanlagen) begrenzten, führten zu einem deutlichen Sinken der Belastung in den Ballungsgebieten. Der auf Schadstoff-Fernverfrachtung zurückzuführende Anteil der SO2-Belastung (der in Reinluftgebieten wie z.B. in Grünbach den Hauptteil der Belastung ausmacht), ist in den 90er Jahren ebenfalls deutlich zurückgegangen. Seit auch der Dieselkraftstoff weitgehend schwefelfrei ist, gibt es in Oberösterreich nur mehr wenige Quellen für SO2 und die Belastung ist daher sehr niedrig.
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Langfristige Entwicklung Schwefeldioxid
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Die Jahresmittelwerte Schwefeldioxid seit 1985 an ausgewählten Stationen.
Schwefelwasserstoff
Die bedeutendsten Quellen für diesen Schadstoff in Oberösterreich sind die Viskosefaserproduktion in Lenzing und die Eisen- und Stahlerzeugung in Linz. Der Ausstoß in Lenzing wurde gegenüber den 80er Jahren auf einen Bruchteil reduziert. Da die Geruchsschwelle von H2S extrem niedrig ist, gibt es aber nach wie vor gelegentliche Geruchsbelästigung. In Linz wurden einige Quellen inzwischen stillgelegt und die Koksbatterien erneuert, sodass der Geruch nur mehr selten auftritt.
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Langfristige Entwicklung Schwefelwasserstoff
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Die Jahresmittelwerte Schwefelwasserstoff seit 1985 an fünf ausgewählten Stationen.
Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei Verbrennung mit zu wenig Sauerstoff. Früher wurde die Hauptmenge von Benzinmotoren ohne Katalysator emittiert. Solche sind inzwischen kaum mehr anzutreffen, daher ist die Konzentration an den Straßen seit den 80er Jahren stark zurückgegangen.
Derzeit kommt noch CO aus dem Hausbrand, vor allem aus schlecht betriebenen Einzelöfen und aus der Eisen- und Stahlindustrie. Die Konzentrationen bleiben aber weit unter dem Grenzwert.
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Langfristige Entwicklung Kohlenmonoxid
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Die Jahresmittelwerte Kohlenmonoxid seit 1985 an ausgewählten Stationen.