Die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Herausforderungen zur Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können.
Durch einen sorgfältig geplanten Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet und das Netz auf die zukünftigen Marktentwicklungen (Erzeugung und Verbrauch) vorbereitet werden.
Die Sicherstellung von Versorgungssicherheit bzw. -qualität ist eines der fünf Hauptziele der energiestrategischen Säulen der Strategie „DIE Oberösterreichische Klima- und Energiestrategie“.
Die wirtschaftliche Entwicklung Oberösterreichs sowie die Herausforderungen zur Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können. Durch einen sorgfältig geplanten Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet werden und das Netz auf die weiteren Marktentwicklungen (Erzeugung & Verbrauch) vorbereitet werden.
Mit dem „Stromnetz-Masterplänen Oberösterreich 2026, 2028 und 2032“ wurde bisher in Oberösterreich in Kooperation mit jenen Netzbetreibern, welche Netze auf der Spannungsebene 110 kV und höher (220 kV und 380 kV) betreiben (APG AG, Netz Oberösterreich GmbH, Linz Netz GmbH, EWW Gruppe, Ennskraftwerke AG) dreimal eine zusammengefasste Zehnjahres-Planung vorgelegt und – auf freiwilliger Basis - veröffentlicht. Die Netzbetreiber kamen und kommen ihrem Versorgungsauftrag für die Aufgabe des Transportes elektrischer Energie von den Erzeugern zu den Verbrauchern in einem kontinuierlichen Ausbauprozess nach. Sie leisten damit einen essentiellen Beitrag zur Dekarbonisierung des Energiesystems, sowohl von Gebäuden (Klimatisierung/Heizen) als auch Wirtschaftsbetrieben (durch Umstellung von Energieformen in der Produktion), der alternativen Mobilität (in ihren verschiedensten Ausprägungen: vollelektrisch, E-fuels, Brennstoffzellen/Wasserstoff) und der Netzintegration dezentraler Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse).
Die Top-Masterplan-Projekte des derzeitigen „Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2032“ sind:
- Stromversorgung Zentralraum Oö (220 kV, Umsetzung in Etappen 2026 bis 2031)
- Stromversorgung Mühlviertel: Rohrbach – Rainbach (110 kV, Umsetzung bis 2027)
- Verbindung St. Peter – Staatsgrenze (380 kV, Umsetzung bis 2026)
Artikel 32 (3) der Strombinnenmarktrichtlinie (RL (EU) 2019/944) sieht unter anderem vor, dass der Ausbau der Verteilernetze auf transparenten Netzentwicklungsplänen beruht, welche mindestens alle zwei Jahre zu veröffentlichen sind. In Österreich unterliegen fünfzehn große österreichischen Verteilernetzbetreiber dieser Bestimmung – drei davon aus Oberösterreich -, dessen nationale Verankerung im geplanten Nachfolgegesetz des ElWOG 2010 vorgesehen ist. Um schon jetzt eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Wahl von Standorten und die konkrete Ausformung von Erneuerbaren-Projekten zu schaffen, haben die österreichischen Verteilnetzbetreiber bereits die Initiative ergriffen und erstmals Netzentwicklungspläne (V-NEP) veröffentlicht.
Diese sind veröffentlicht auf V-NEP - EbUtilities (siehe Link unter weiterführende Informationen) sowie auf den jeweiligen Homepages der Netzbetreiber.
Konkret finden sich dort die V-NEP von Netz Oberösterreich GmbH, LINZ NETZ GmbH, und der eww AG.
Die aktuellen Verteilnetzentwicklungspläne umfassen einen Planungszeitraum 2024 – 2034 und lösen somit – unter Berücksichtigung des aktuellen Netzentwicklungsplan der APG AG – den aktuell noch publizierten „Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2032“ ab.
Weiterführende Informationen
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V-NEP - EbUtilities
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Netzentwicklungspläne (V-NEP) von Netz Oberösterreich GmbH, LINZ NETZ GmbH, und der eww AG
Der Umsetzungszeitraum von der Planung über die Genehmigung bis zur Errichtung von 110, 220 oder 380 kV-Leitungsprojekten reicht von mehreren Jahren bis teilweise Jahrzehnten. Eine der Ursachen dafür liegt oftmals in der mangelnden Transparenz des Planungsprozesses und der Entscheidungsfindung für die „neue Leitung“. Im eigentlichen Genehmigungsverfahren werden die Konsenswerber, die Genehmigungsbehörde aber auch die Politik immer wieder mit folgenden Fragen konfrontiert:
- Notwendigkeit („Warum brauchen wir die Leitung überhaupt?“)
- Systementscheidung („Warum wird eine Freileitung/ein Erdkabel verhandelt?“)
- Trassenverlauf („Warum ist die Trasse hier und nicht wo anders?“)
Diese Fragen konnten nachträglich vielfach nur durch zusätzliche Gutachten beantwortet werden. Neben der Behandlung von technischen Fragen wurden oft auch noch grundsätzliche politische Diskussionen über die Systementscheidung zwischen Erdkabel und Freileitung geführt.
Der vorliegende „Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen“ wurde von Experten des Landes Oberösterreich, den Netzbetreiben Netz Oberösterreich GmbH, Linz Strom Netz GmbH und Austrian Power Grid AG sowie den externen Beratern ILF Consulting Engineers Austria GmbH und Büro Ecker erarbeitet. Die gewählte Systematik lehnt sich an die bewährten Trassenfindungsleitfäden für Verkehrsprojekte an.
Im Rahmen des Trassenauswahlverfahrens sollen u.a. folgende Ziele in einem transparenten, akzeptierten und nachvollziehbaren Prozess sichergestellt werden:
- Vereinheitlichung des Rahmens eines Trassenauswahlverfahrens
- Sicherstellung der frühzeitigen Berücksichtigung später notwendiger Bewilligungsverfahren
- Systementscheidung (Freileitung/Erdkabel) auf Basis von vorher festgelegten Parametern
- Ermittlung der bestmöglichen Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien
- Hohe Akzeptanz der vorgeschlagenen Lösung
Der Methodikleitfaden stellt kein starres Bewertungssystem dar, sondern besitzt Modulcharakter, um die nötige Flexibilität bei der Anwendung zu gewährleisten.
Die Anwendung des Leitfadens ist grundsätzlich freiwillig, wird aber vom Land Oberösterreich empfohlen und unterstützt. Der Planungsauftrag und die Verantwortlichkeit für das jeweilige Projekt bleiben beim jeweiligen Netzbetreiber.