Abwasserentsorgung auf der Hohen Dirn

Für die Objekte rund um die Hohe Dirn im Nationalpark Kalkalpen wurden im Sommer 2017 Abwasserkanäle und eine Kläranlage errichtet. Auch ein bekanntes Ausflugsziel, die Anton Schosser Hütte auf 1.157 m Seehöhe, verfügt nun über eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung nach dem Stand der Technik. So lässt sich die Natur noch besser genießen!

Im Bereich der Hohen Dirn im Gemeindegebiet von Reichraming (Bezirk Steyr-Land) wurde die Wassergenossenschaft Hohe Dirn gegründet. Diese errichtet und betreibt für die dort befindlichen Objekte eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Abwasserentsorgung. In den Entsorgungsbereich dieser Wassergenossenschaft fallen die sogenannte Feriensiedlung Hohe Dirn (rund 19 Objekte und sechs freie Grundstücke), das ehemalige Bergrestaurant Hohe Dirn, die Hütte der Bergrettung sowie ein beliebtes Ausflugsziel – die Anton-Schosser-Hütte (Alpenverein Sektion Steyr).

Als volkswirtschaftlich und technisch günstigste Lösung für eine fachgerechte Abwasserentsorgung stellte sich die Errichtung einer dezentralen Kläranlage mit Ableitung der gereinigten Abwässer in den Rohrbachgraben heraus. Seitens der Wassergenossenschaft Hohe Dirn wurde DI Christof Weichselbaumer, Zivilingenieur für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft in Adlwang, mit der Erstellung des wasserrechtlichen Einreichprojekts sowie für die weitere Abwicklung des Projekts beauftragt.

Zur Sammlung der anfallenden häuslichen bzw. haushaltsähnlichen Abwässer wurden rund 2 km Freispiegelkanäle ausgeführt. Die Abwasserreinigung erfolgt über eine vollbiologische Kläranlage der Type SW Umwelttechnik Pulsar für 70 EW. Bei diesem Kläranlagentyp handelt es sich um eine sogenannte SBR-Anlage, welche nach dem Aufstauverfahren funktioniert. Hier gibt es keine bauliche Trennung von Biologie und Nachklärung. Die Kläranlage besteht im Wesentlichen aus zwei miteinander verbundenen Behältern. Der Erste ist in ein Puffer- und Vorklärbecken unterteilt, der Zweite dient als eigentliches Belebungs- und Absetzbecken. Die Ableitung der gereinigten Abwässer erfolgt in den Rohrbachgraben.

Die Kosten für die Realisierung dieses Projekts inklusive Nebenkosten beliefen sich auf rund 360.000 Euro. Von diesen Kosten konnten 30 % durch Fördermittel des Bundes im Rahmen der Förderrichtlinien der Siedlungswasserwirtschaft abgedeckt werden. Zusätzlich konnten für den Anteil der Anton-Schosser-Hütte – als alpines Objekt – rund 50 % aus Fördermittel des Landes Oberösterreich im Rahmen des Förderprogramms Alpine Objekte lukriert werden.

Die Erd-, Baumeister-, Installations-, Rohrlieferungs- und Rohrverlegearbeiten wurden durch die Firma Porr Bau GmbH. ausgeführt. Die Firma SW Umwelttechnik Österreich GmbH. lieferte die Kläranlage. Der Baubeginn erfolgte am 22. Mai 2017, Mitte August 2017 wurde die Anlage in Betrieb genommen.

 

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