Ein fruchtbarer und lebendiger Boden versorgt die Gartenpflanzen optimal mit Nährstoffen und Wasser. Mit ein paar einfachen Tricks kann man auch im eigenen Garten für einen gesunden Boden sorgen.
Eigener Kompost ist ein kostenloser idealer "Dünger" und Bodenverbesserer. Die Qualität ist abhängig vom Kompostplatz (gut sind: Halbschatten, Windschutz, lockerer Untergrund) sowie einer ausgewogenen Mischung aus Laub, Grasschnitt, Häckselmaterial, Erde und Bioabfall. Trockenes und feuchtes Material soll sich die Waage halten. Wichtig ist auch eine ausreichende Luftzufuhr, daher den Kompost regelmäßig umschaufeln. Ziel ist es, im Kompost ein ausgewogenes Luft- und Wasserverhältnis sowie ein ausgeglichenes Nährstoffverhältnis, vor allem zwischen Kohlenstoff und Stickstoff, zu schaffen. Zur Düngung einen bis maximal sechs Liter Kompost pro Quadratmeter oberflächlich ausbringen - nicht einarbeiten.
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Umstechen im Herbst führt dazu, dass der natürliche Bodenaufbau gestört wird. Die stark belebte Humusschicht wird nach unten gedreht, wo sie den Pflanzenwurzeln als Nährstoffreserve nicht zur Verfügung steht. Tiere, die für ein Leben in den tieferen Bodenschichten ausgerüstet sind (ohne Hautpigmente zum Schutz vor dem UV-Licht, augenlos und kurzbeinig) und Tiere, die über die Winterzeit in den tieferen Bodenschichten Schutz suchen, werden nach oben befördert. Tiere, die an der Oberfläche leben, werden vergraben. Besser ist es, erst im Frühjahr den Boden zu lockern und nicht umzustechen. Bei schweren Böden kann mit der Grabgabel gelockert werden.
Pflanzen sollen am Morgen gegossen werden. Da ist die Erde noch kühl und kann das Wasser besser in tiefere Bodenschichten transportieren. Sind die Pflänzchen noch klein, dürfen sie auf keinen Fall austrocknen. Haben Sie sich zu kräftigen Jungpflanzen entwickelt, muss nur mehr 1-2 x pro Woche gegossen werden – dafür aber mit viel Wasser. Das Wasser wird im Boden dann in tiefere Schichten verfrachtet und die Wurzeln werden angeregt, dem Wasser nachzuwachsen. Dadurch werden die Pflanzen kräftiger und widerstandsfähiger. Gießwasser sollte außerdem nie zu kalt sein. Besonders Wärme liebende Pflanzen (Tomaten, Gurken, Paprika) erleiden sonst einen „Kälte-Schock“.
Mulchen ist das Aufbringen einer dünnen Decke aus Pflanzenmaterial, wie z.B. angewelkter Grasschnitt. Es fördert die Bodenlebewesen, den Humusaufbau und schützt den Boden gleichzeitig vor Temperatur- sowie Feuchtigkeitsschwankungen. Die Düngewirkung verbessert sich besonders, wenn junge Brennnesseln mitverwendet werden. Die Schicht sollte nur wenige Zentimeter hoch aufgebracht und nicht eingearbeitet werden. Alter Mulch kommt in den Kompost.
Fruchtwechsel, Mischkulturen und bewährte Pflanzenkombinationen fördern das gesunde Wachstum und verhindern den einseitigen Nährstoffentzug im Boden. Ideal sind zum Beispiel tiefwurzelnde neben flachwurzelnden Pflanzen. Zwischen langsam wachsende Gemüsearten passen kurzlebige wie Radieschen, Kresse, Spinat und Salat.
Gute Mischkulturen dienen außerdem der Schädlingsbekämpfung. Knoblauchduft etwa verwirrt die Möhrenfliege und Salbei vertreibt den Kohlweißling.
Blumen und Kräuter - etwa Ringelblumen oder Borretsch - im Gemüsebeet sehen nicht nur hübsch aus, sondern locken auch Bienen und andere Insekten an, die auch die Blüten der Gemüsepflanzen bestäuben.
Die Gewinnung von Torf trägt zur Zerstörung der Moore bei, viele seltene Pflanzen und Kleintiere verlieren in der Folge ihren Lebensraum. Torf bindet außerdem große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid, das beim Torfabbau wieder freigesetzt wird und in die Atmosphäre gelangt.
Die meisten handelsüblichen Gartenerden bestehen überwiegend aus Torf, auch biologische Blumen- und Gartenerde enthält zum Teil große Mengen Torf. Sogar torfreduzierte Produkte können bis zu 60 % Torf enthalten! Achten Sie daher beim Kauf auf die Beschreibung torffrei oder auf das Österreichische Umweltzeichen – diese Produkte sind garantiert torffrei.
Der Verzicht auf Pestizide im Garten schützt die Bienen und die vielen anderen Helferlein, die unsere Gartenpflanzen bestäuben, den Boden lockern oder Schädlinge in Zaum halten. Nicht zuletzt ist es doch ein besseres Gefühl, wenn der Garten, wo die Kinder und Enkelkinder spielen und wir Obst und Gemüse ernten, nicht mit Pestiziden und Kunstdünger belastet ist. Gärtnern mit der Natur und nicht gegen die Natur ist dabei die Devise!
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Garteln ohne Gift
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Das Bodenbündnis bietet mit dieser Broschüre viele nützliche Tipps, wie man ohne Pestizide gartelt und die Artenvielfalt im eigenen Garten unterstützt.
Gründüngung bzw. das Begrünen von Ackerflächen ist für Bodentiere und Bodenstruktur besser, als die nackte, umgebrochene Scholle überwintern zu lassen. Geeignete Gründüngungspflanzen sind zum Beispiel Senf/Hafer im Herbst oder Vogerlsalat über den Winter. Man kann auch den bestehenden Pflanzenbewuchs einfach stehen lassen. Gründüngung fördert die Bodenlebewesen, hemmt die Bodenerosion und das Versickern der Nährstoffe in das Grundwasser.
Wenn möglich, sollte auf Mineraldünger verzichtet werden. Verwenden Sie lieber Kompost oder biologische Düngemittel. Mineraldünger hat den Vorteil, dass er rasch wirkt und gezielt eingesetzt werden kann. Untersuchungen von Gartenböden zeigen jedoch, dass viele Böden überdüngt sind. Bei Überdüngung werden die Pflanzen krankheitsanfälliger, geschmackloser und es besteht zusätzlich die Gefahr von Nitrateinträgen in das Grundwasser. Die gesetzlich zulässige Obergrenze von 210 kg pro Hektar und Jahr wird z.B. bei einem Rasenlangzeitdünger mit 88 g pro m² und Jahr erreicht. Das ist weniger als ein halbvoller Creme-fraiche-Becher mit Dünger pro Jahr und m²!