Hochwasserschutz Schleißheim

Überflutungen wie im Jahr 2002 gehören in der Gemeinde Schleißheim der Vergangenheit an. Nach einem intensiven Planungsprozess konnte ein ökologisch verträglicher Hochwasserschutz umgesetzt werden.

Ein annähernd 30-jährliches Hoch­wasser flutete im Jahr 2002 große Teile eines Siedlungsgebietes in der Gemeinde Schleißheim. Dieses Ereignis ist auch im Gefahrenzonenplan, der 2014 fertigstellt wurde, ersichtlich und veranlasste den Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung ein Hochwasserschutzprojekt auszuarbeiten. Nach einem Kompetenzübergang von der Wildbach- und Lawinenverbauung an die Bundeswasserbauverwaltung Oberösterreich im Jahr 2009 wurden diese Planungen unter Federführung des Gewässerbezirkes Linz abgeschlossen.

Im Zuge der Planungen mit Variantenüberlegungen wurden die vielschichtigen und komplexen Fragestellungen offensichtlich. Insbesondere die Problematik mit den zur Verfügung stehenden Grundflächen, die Maßnahmen im Siedlungsraum und die ökologischen Anforderungen an die geplanten Maßnahmen erforderten zahlreiche Koordinierungen.

Das Projektgebiet liegt zum Teil gemäß "NaLa – Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich" in der Raumeinheit "Unteres Trauntal" in der Untereinheit Kulturlandschaft der Austufe. Ein für das Projektgebiet relevantes Ziel ist die "Sicherung und Entwicklung der Fließgewässer". Im umfassenden Planungsansatz wurde versucht, die ökologischen bzw. gewässer­ökologischen Eingriffe, die für die Erreichung eines ausreichenden Hochwasser­schutzes erforderlich sind, auf ein Minimum zu reduzieren.

Der gegenständliche Hochwasserschutz Schleißheim ist Ergebnis intensiver Planungs- und Abstimmungsgespräche mit Planern, der Gemeinde Schleißheim, Grundeigentümern, Behördenvertretern sowie den Anrainern.

Der Hochwasserschutz wurde in aufeinander abgestimmten Maßnahmenpaketen umgesetzt, um die Hochwassersicherheit während der Bauphase nicht nachteilig zu beeinflussen.

Das Hochwasserschutzprojekt Schleißheim umfasst

  • die Aufweitung des Schleißbaches samt Leitdämmen sowie die Wiedererrichtung einer Feldwegbrücke und eines Erschließungsweges
  • die Errichtung eines Entlastungsgerinnes samt Dotationsbauwerk und stein­geschlichteter Rampe
  • die Aufweitung des bestehenden Entlastungsgerinnes samt notwendiger Neuerrichtung der Gemeindestraßenbrücke für ein 100-jährliches Hochwasser samt Freibord, lokale Geländeanpassungen im Übergang zum Auwaldbereich, Hochwasser­entlastung für die als Hochwasserrückhaltebecken genutzte rekultivierte Schottergrube
  • die Verbesserung der Auwaldynamik durch die Errichtung der Hochwasserbeckenentlastung in den Altarm der Traun. Dies erfolgte teilweise als Gerinne mit Abweisdamm und teilweise verrohrt, um eine Straße zu unterqueren.

Die Wirtschaftlichkeit des Projekts wurde in einer Kosten-Nutzen-Untersuchung nachgewiesen. Das Projekt liegt im Kompetenzbereich der Bundeswasserbauverwaltung, Gewässerbezirk Linz, durch den auch die Projektsumsetzung erfolgte.

Kosten und Finanzierung
Gesamtkosten: ca. 2 Mio. Euro
Finanzierung: 38,9 % Bund; 40,0 % Land Oberösterreich; 21,1 % Gemeinde Schleißheim als Interessent und Bauträger

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