Hochwasser August 2020

Der Hydrographische Dienst OÖ verzeichnete folgende vorläufige Pegel-Höchststände beim Hochwasser August 2020:

Endgültige Angaben erfolgen erst nach Überprüfung der Messdaten.
 

In Schärding haben sich die Hochwasserschutzmaßnahmen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, bewährt und die Stadt vor Schäden bewahrt. Wohnhäuser wurden in Schärding kaum in Mitleidenschaft gezogen. Einige Keller wurden geflutet. Die Schäden sind jedoch überschaubar. An der Baustelle des Hochwasserschutzes für Neustift entstand ebenso kein erheblicher Schaden. Dieser Hochwasserschutz soll 2021 fertig gestellt sein. 

Im weiteren Wirkungsbereich des Gewässerbezirkes Braunau sind 1 - max. 5-jährliche Hochwasserereignisse aufgetreten. Die bestehenden Hochwasserschutzanlagen haben einwandfrei funktioniert. Im Einzugsgebiet der Mattig waren dies die Rückhaltebecken Dirnham, Sonnleiten und Teichstätt, im Einzugsgebiet der Ache das RHB Grubmühlbach und die beiden Rückhaltebecken in Aspach, im Einzugsgebiet der Antiesen die Rückhaltebecken Hof, Wötzling und Rettenbrunn.
 

Im Trattnachtal wurde im Oberlauf ein ca. 5 - 10-jährliches Hochwasserereignis verzeichnet. Flußabwärts flachte es zu einem 1 - 5-jährlichen Ereignis ab. Dies ist auf die Regenverteilung - der stärkste Niederschlag war im Oberlauf - und die Wirkung der Rückhalteanlagen zurückzuführen.

• RHB Leithen: ca. 5 - 10-jährlicher Einstau (Einstauhöhe 5 m)
• RHB Innernsee: ca. 5-jährlicher Einstau (Einstauhöhe 2,5 m)
• RHB Stillbachspeicher: nicht angesprungen
• RHB Margarethen und Aigendorf am Gebersdorferbach: leicht angesprungen
   

Am Innbach sind die beiden Rückhaltebecken in Höft angesprungen. Die Überflutungen waren kleinräumig, in Pichl und Fraham jedoch auf niedrigem Niveau.

An der Aschach waren die Niederschläge im südlichen Einzugsgebiet stärker und die Rückhaltebecken Gallham und Oberprambach sind leicht angesprungen.

An der Pram wurden im Oberlauf stärkere Niederschläge und ein Anspringen des RHB Altmannsdorf verzeichnet. Ansonsten gab es Abflüsse im Ausmaß von ca. 1 – 5-jährlichen Ereignissen, das RHB Angsüß ist nur leicht angesprungen.

Im Wirkungsbereich des Gewässerbezirks Gmunden sind verbreitet 1 - max. 5-jährliche Hochwasserereignisse aufgetreten. Die bestehenden Hochwasserschutzanlagen haben einwandfrei funktioniert und das Hochwasserereignis ist weitgehend problemlos abgelaufen.

Im Einzugsgebiet der Traun und der Ager wurden die Hochwasserspitzen durch die Retentionswirkung der Salzkammergutseen und die gezielten Seensteuerungen verringert, sodass hier keine Probleme aufgetreten sind. Lediglich im Einzugsgebiet der Vöckla kam es kurzfristig und sehr lokal beim Pegel Frankenmarkt zu einem Anstieg auf über HW30, wobei sich die Hochwasserwelle in Richtung Timelkam und Vöcklabruck auf ein HW5 verflachte. Mehrere Hochwasserschutzanlagen, die hier in den letzten Jahren errichtet wurden, haben sich bewährt und konnten Schäden in diesem Einzugsgebiet verhindern.

Im Betreuungsbereich des Gewässerbezirks Linz blieben die Hochwasserstände für die relevanten Flüsse und Bäche wie Enns, Traun, Krems, Steyr, Gusen, Aist und Naarn unter dem 1-jährlichen Hochwasserereignis. Lediglich die Traun überstieg in der Nacht vom 4. auf 5. August kurzzeitig den 1-jährlichen Wasserstand.

In Steyr wurde am 4.8.2020 die Hochwasservorwarnstufe für das Stadtgebiet Steyr ausgerufen und vorsorglich der Ennskai für den Verkehr gesperrt.