Planungsbasis für alle Wasserversorger
Trinkwasserversorgungskonzepte (TWVKe) haben sich seit ihrer Einführung im Jahr 2014 bei den oberösterreichischen Gemeinden sehr gut entwickelt und bewährt. In deutlich mehr als der Hälfte aller Gemeinden wurden solche TWVKe bereits beauftragt und sind dort zum Großteil auch schon fertig gestellt.
Die Erhebung der bestehenden Trinkwasserinfrastrukturen und die darauf aufbauende Erarbeitung und Darstellung von gemeinsamen, volkswirtschaftlich sinnvollen Versorgungsbereichen bietet eine hervorragende Planungsbasis für alle Wasserversorger in der Gemeinde. Davon profitieren neben den Gemeinden selbst insbesondere auch Wassergenossenschaften.
Förderung
Die Erstellung des TWVK wird zu 100 % gefördert. Dies sollte auch in jenen Gemeinden, die bislang noch keine Konzepterstellung beauftragt haben, ein zusätzlicher Anreiz sein, sich mit der Entwicklung wirtschaftlicher Trinkwasserinfrastrukturen näher zu beschäftigen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Fachabteilung des Landes mit der Beauftragung einer Konzepterstellung zu betrauen. Das kann auch von einer Wassergenossenschaft veranlasst werden, es entstehen den Beteiligten in der Gemeinde ebenfalls keine Kosten.
Leitfaden für Umsetzungsmaßnahmen
Wo bereits ein Konzept vorliegt, stellt sich bei Versorgern immer wieder die Frage, wie auf dessen Grundlage eine (schrittweise) Umsetzung der Inhalte am besten gestartet werden kann. An das Land Oberösterreich wurde auch der Wunsch nach weiterer Beratung und Begleitung beim konkreten Aufbau oder bei der Weiterentwicklung der Wasserversorgung herangetragen.
Die ExpertInnen der Gruppe Trinkwasser - Abwasser der Abteilung Wasserwirtschaft haben daher ein Folgeprojekt gestartet, das sich genau mit diesem Thema beschäftigt: Die Erstellung eines Leitfadens für Umsetzungsmaßnahmen auf Basis eines Trinkwasserversorgungskonzeptes.
Das Ziel ist, eine Handlungsanleitung zum Aufbau von gemeinsamen Versorgungsstrukturen zu erstellen. Daran können sich die Wasserversorger orientieren, um im gesamten Gemeindegebiet oder in ausgewählten Ortschaften gemeinsame Versorgungsstrukturen zielgerichtet und mit möglichst breiter Akzeptanz aufbauen oder weiterentwickeln zu können.
Die Erstellung dieser Handlungsanleitung erfolgt schrittweise:
- Zuerst wurde in einem gemeinsamen Workshop mit internen und externen ExpertInnen ein Entwurf für einen Ablaufprozess in der Gemeinde erarbeitet.
- In einem nächsten Schritt soll dieser Ablaufprozess in einigen Muster-Gemeinden erprobt und auf Praxistauglichkeit geprüft werden.
- Die gesammelten Erkenntnisse, "Best-Practice"-Beispiele, aber auch sogenannte "Stolpersteine" werden danach in der Erstellung der endgültigen Handlungsanleitung berücksichtigt.
So kann ein weiteres praxistaugliches Hilfsmittel zum Auf- und Ausbau von gemeinsamen, wirtschaftlichen Versorgungsstrukturen für die Gemeinden bzw. örtliche Wasserversorger zur Verfügung gestellt werden.
Sollten Sie in Ihrer Gemeinde oder Ortschaft Handlungsbedarf für eine Weiterentwicklung gemeinsamer Versorgungsstrukturen orten und sich die Frage nach der Herangehensweise stellen, laden wir Sie gerne zu einer Kontaktaufnahme und zu einem persönlichen Gespräch ein. Vielleicht bietet sich gerade Ihre Gemeinde als Muster-Gemeinde für den Praxistest an.
Weiterführende Informationen