Leitstrukturen
- Waldrand zwischen Nieder- und Hochterrasse:
Als Geländestufe erkennbar. Scharf ausgeprägte Grenzlinie, welche die geschlossene Waldfläche der Niederterrasse von den Ackerbaugebieten der Hochterrasse trennt. Waldrand oft laubholzreich, Randlinie aber gestreckt und ohne Verzahnungen oder Querverbindungen. - Trockentälchen:
Sind eiszeitliche Erosionsrinnen mit teilweise markanten Böschungen. Oft mit laubholzreichen Gehölzen und Magerwiesen, da wegen Steilheit nicht intensiv bewirtschaftbar. - Terrassenkanten zu den Austufen:
Liegen schon außerhalb der Raumeinheit, sind mit "Leitenwäldern" bestockt. Oft höchstwertige Biotopflächen.
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Lebensraumtypen
- Fichtenforste: dominierender Biotoptyp der Wälder, oft arten- und strukturarm.
- Mesophile Buchenwald: nur als kleinflächige Restbestände, in Böschungs- und Hanglage auch als Trockenhang-Buchenwald ausgebildet.
- Eichen-Hainbuchenwald: in trockenen und flachgründigen Bereichen der Niederterrasse.
- Schneeheide-Kiefernwald: kleinflächig auf fels- und schuttdurchsetzten Standorten der Bahnleiten in Laakirchen.
- Halbtockenrasen und wärmeliebende Gebüsche: kleinflächig auf fels- und schuttdurchsetzten Standorten der Bahnleiten in Laakirchen.
- Trockene Fettwiesen: an steilen Böschungen und Straßenböschungen, durch Nutzungsaufgabe und Aufforstung bedroht.
- Fettwiesen: allgemein nur geringer Grünlandanteil in der Raumeinheit.
- Ackerbrachen: aufgrund von ÖPUL-Förderungen vorhanden.
- Ackerwildkrautflur: Begleitpflanzen der Ackerflächen.
- Streuobstbestände: im Randbereich von Weilern und Gehöften, wichtige Strukturelement der Agrarlandschaft.
- Ufervegetation, Schwimmpflanzen- und Schwimmblattvegetation: bei Teichen und Fließgewässern, Flächenerweiterung und Pufferflächen wünschenswert.
- Lebensräume in Schottergruben: Sand- und Kieswände, Ruderalfluren, und Schlämmteiche.
- Stadtbiotope: Gärten, Parkanlagen und Gewerbegrünflächen
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Tierwelt
- Forschungsbedarf hoch, da nur wenige Daten vorhanden. Vermutete "hot-spots" sind lichte Mischwaldbestände, Schottergruben und Trockentäler bei Bachloh.
- Wespenbussard und Habicht als Brutvögel im Hildprechtinger Wald und im Mitterbergholz.
- Uferschwalbenkolonie in der Schottergrube südlich von Stadl-Hausruck.
Offene Schottersteilwand in einer Schottergrube bei Stadl-Hausruck, darin eine Bruthöhlenkolonie der Uferschwalben (Foto: grün integral) - Gelbbauchunke auf selten befahrenen Waldstraßen und in Schottergruben
- Vermutlich Vorkommen von Gelbringfalter und Radnetzspinne
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Pflanzenwelt
- Fichtenforste und Schlagflächen: Himbeere, Brombeere, Weidenröschen, Königskerze
- Buchenwäder: Waldmeister, Waldsegge, Stinkender Hainsalat
- Trockenhang-Buchenwald: Leberblümchen, Schneerose, Mehlbeere und Pimpernuß
- Schneeheide-Kiefernwälder: Lavendel-Weide, Schneeheide
- Salbei-Glatthafer-Wiese: Karthäuser-Nelke, Schaf-Schwingel, Aufrechte Trespe
- Halbtrockenrasen und wärmeliegende Gebüsche: Felsenbirne, Zwergmispel, Berberitze, Wolliger Schneeball, Kalk-Blaugras
- Ufervegetation: Mädesüß, Kohldistel, Minze-Arten, Wald-Simse
Standortpotenziale
- Potenzial zur Entwicklung naturnaher Laubwälder
- Potenzial zur Entwicklung eines strukturreichen Waldrandes
- Potenzial zur Entwicklung von Grünverbindungen
- Potenzial zur Entwicklung von Magerwiesen und Halbtrockenrasen
- Potenzial zur Entwicklung von Sonderstandorten in ehemaligen Schottergruben
- Potenzial zur Entwicklung gehölzreicher Kleinstrukturen
Landschaftsbild
- Ebene bis flachwellige Hochflächen, Übergänge zwischen den verschiedenen Terrassenniveaus sind sanft und abgerundet. Aber scharfe, bestockte Terrassenkanten nach außen in die Austufen (Traunschlucht, Ager, Aurach) und bei den Trockentälern von Desselbrunn.
- Rand der Raumeinheit oft von Gehölzzügen gefasst, im Hintergrund Kulisse des Traunsteins und des Toten Gebirges sichtbar.
- Agrarlandschaft weitgehend strukturarm, durch Streuobstbestände aber aufgewertet. Waldgebiete der Niederterrasse geschlossen und einheitlich, keine Wiesenflächen, keine Siedlungen.
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Besonderheiten
- Kulturhistorische Besonderheiten:
Wallhecke aus keltisch-römischer Zeit, Villa Rustica in Bad Wimsbach – Neydharting, Schloss Windern, Bauernhügel zu Pinsdorf.
Im Randbereich der Raumeinheit: Schloss Wimsbach, Schloss Cumberland, Schlosskapelle Mitterberg. - Landschaftliche Besonderheiten:
Tockentälchen, Traunfall (schon außerhalb der Raumeinheit), offene Konglomeratwände. - Naturkundliche Besonderheiten:
Schneeheide-Föhrenwälder
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Landschaftsgeschichte
- Zahlreiche Funde aus der Jungstein-, Bronze- und Römerzeit. Alte Wegverbindungen von der Voralpenseen bis zur Donau.
- Siedlungsstruktur geht auf bayerische Landnahme im 8. Jhdt zurück. Siedlungsnetz in mehreren Wellen bis zum Spätmittelalter verdichtet und daher schon lange flächendeckend land- und forstwirtschaftlich genutzt
- Bauernaufstände in der frühen Neuzeit, Höhepunkt 1626: Erfolge unter Stefan Fadinger, aber bei Pinsdorf entscheidend geschlagen (Bauernhügel zu Pinsdorf).
- 1834 - 36 Pferdeeisenbahn von Lambach nach Gmunden.
- In der zweiten Hälfte des 19. Jhdts Gründung der Papierfabriken Laakirchen und Steyrermühl.
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