Entwicklung von naturnahen Feuchtstandorten im Bereich von Schottergruben

Raumbezug

Südliche und nördliche Randbereiche der Untereinheit 

 

Ausgangslage/Zielbegründung
Der Schotterabbau erfolgt in der Raumeinheit durch Trockenbaggerungen. Baggerseen sind daher nicht anzutreffen.

Für der Reinigung des abgebauten Schotters und die Sortierung nach Korngrößen werden Schlämmteiche angelegt. Sie können bis zu 15 m Tief sein und werden mit Schlämmwasser gefüllt, das nach und nach versickert und dichte Schlämmkreide zurücklässt. Je nach ihrer Tiefe können sie auch regelmäßig austrocknen.

Ein ähnliche Bereich sind die (ggf. abflusslosen) Sohlen der Abbaugebiete, an denen sich auch (temporäre) Tümpel bilden können.

Diese Feuchtstandorte werden von hochspezialisierten Pflanzen besiedelt und sind Laich- und Nahrungshabitat für Amphibien, Insekten und Vogelarten. Mit fortschreitender Sukzession wachsen sie aber zu, es entstehen hier dann Weidengebüsche. 
 
Gefährdung

Direkte Zerstörung durch unbedachte Rekultivierungsmaßnahmen. (Überschüttung der Schlämmteich und anschließende Aufforstung)

Langfristiger Standortverlust/-änderung durch fortschreitende Sukzession.

(Eine Nachnutzung der Schottergruben als Fisch- oder Badeteiche wird aufgrund des durchgeführten Trockenabbaus nicht erfolgen.) 
 
Wege zum Ziel 

Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Rekultivierung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren.

Gezielte Gestaltungsmaßnahmen im Zuge der Abbauphase ( z.B.: Ausformung von Senken und Mulden an Abbausohlen oder Erhöhung der Anzahl von Schlämmteichen).

Durchführen von Pflegemaßnahmen in großen Zeitabständen (10-30 Jahren) in ausgewählten Teilräumen (Räumung verlandeter Gewässer, Entfernen des Gehölzaufwuchses) - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession.
 


 

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