Wasserschatz - Wasserschutz
Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und sein Schutz daher immens wichtig. Mit unseren 5.500 Schutzgebieten sowie 32 Schongebieten sorgen wir für den besonderen Schutz des Grund- und damit Trinkwassers im Einzugsbereich der Wasserversorgungsanlagen in Oberösterreich.
Oberösterreich sitzt glücklicherweise auf sehr mächtigen Grundwasserköpern und damit auf einem regelrechten Trinkwasserschatz, den es aber zu schützen und zu bewahren gilt. Der Druck auf das Grundwasser ist dennoch stark. Ausgedehnte Siedlungstätigkeit, eine intensive Landwirtschaft und Probleme aus der Vergangenheit, wie alte Deponien und ehemalige Industrieanlagen, sogenannte Altlasten, können eine Gefahr für die Qualität unseres Trinkwassers sein.
Zu den Grundwasserkörpern in Oberösterreich kann festgehalten werden, dass bei länger anhaltender Trockenheit in hydrogeologisch sensiblen Gebieten wie z.B. im Kristallin der Böhmischen Masse wie im Mühlviertel und Sauwald, im Schlierhügelland, in der Flyschzone oder in Teilen der Traun-Enns-Platte vereinzelt mit Engpässen zu rechnen ist. Wie sich gezeigt hat, sind Kleinst- und Einzelwasserversorgungsanlagen die krisenanfälligste Art der Wasserversorgung. Dies insbesondere in jenen Regionen, in denen die Grundwasserstände rasch auf Trockenperioden reagieren bzw. in Trockenjahren deutlich vom langjährigen Mittel abweichen. Aber auch kleinräumige Einzugsgebiete können das Risiko von Versorgungsengpässen bis hin zum gänzlichen Trockenfallen dieser Wassergewinnungen deutlich erhöhen.
Rund 15 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung beziehen ihr Trinkwasser eigenverantwortlich aus privaten Hausbrunnen. Obwohl in den vergangenen 20 Jahren der Anschlussgrad an öffentliche Wasserversorgungsanlagen von 78 auf 85 Prozent in Oberösterreich gesteigert werden konnte, ist die Versorgung mit Hausbrunnen im Bundesländervergleich überdurchschnittlich hoch. Dies hängt einerseits mit der starken Zersiedelung und vielen Gebäuden in Einzellage zusammen, andererseits gibt es Gemeinden, die weder in den Ortszentren noch in größeren Siedlungen über eine öffentliche Wasserversorgung verfügen.
Zentrales Ziel des Landes Oberösterreich ist der Schutz und die nachhaltige Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung. Neben dem Angebot des Landes „Für unser Trinkwasser unterwegs“, das jeder Hausbrunnenbesitzer in Anspruch nehmen kann, um fundierte Auskunft über den baulichen Zustand des Brunnens, aber auch über die Qualität des Trinkwassers zu bekommen, steht der Ausbau der öffentlichen Wasserversorgung im Mittelpunkt unserer Arbeit.
Die Qualität des Trinkwassers wird bei diesen öffentlichen Wasserversorgungen, dazu zählen kommunale Anlagen, Wassergenossenschaften und Verbände, durch die konsequente Einrichtung von Schutz- und Schongebieten sowie durch den Stand der Technik bei Errichtung und Betrieb dieser Anlagen sichergestellt.
Ein weiteres wichtiges Element zur Sicherung der Trinkwasserqualität stellt die Überwachung durch die Trinkwasseraufsicht dar. Dabei wird neben dem hygienischen und technischen Zustand der Anlagen beispielsweise auch überprüft, ob die genehmigten Wasserentnahmemengen oder die Schutzgebietsauflagen eingehalten werden.
Im Jahr 2023 wurden 238 solcher behördlichen Kontrollen bei Trinkwasserversorgungsanlagen durchgeführt.
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