Besiedelung
- In der Raumeinheit kommt es zu einer dynamischen Ausweitung der Wohn- und Betriebsbauflächen, besonders bei den größeren Siedlungszentren entlang der Autobahn (Sattledt, Ansfelden, St.Florian) und entlang des Kremstales (Kremsmünster, Kirchdorf, Bad Hall).
- Traditionelle Siedlungsform ist der unplanmäßige Weiler, aber auch viele einzelstehende Bauernhöfe mit umliegenden Obstbaumwiesen prägen das Landschaftsbild.
- Hauptverbreitungsgebiet des Vierkanters (oft imposanter Bauernhof mit durchlaufender Dachfirst).
- Die beiden überregional bedeutenden Verkehrsverbindungen Westautobahn (A1) und Pyhrnautobahn (A9) durchqueren die Raumeinheit. Auch einige kleine Bahnverbindungen sind noch vorhanden.
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Erholung / Tourismus
Der Tourismus hat in der Raumeinheit nur eine geringe Bedeutung, aber es gibt einzelne touristische Zentren:
- Bad Hall: Kurpark und Tassilo-Therme, in der Therapie- und Wellnessprogramme mit jodhältigem Wasser angeboten werden.
- Moorbad in Neydharting
- Stift Kremsmünster und Stift St. Florian sind beliebte Ausflugsziele.
- Golfplätze und Reiterhöfe gibt es vor allem im Nahbereich größerer Städte.
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Landwirtschaft
- Die Landwirtschaft ist die dominierende Raumnutzung im Traun-Enns-Riedelland. Durch reife Böden, ein moderates Geländerelief und recht gleichmäßig verteilte Niederschläge können im österreichischen Vergleich höchste Erträge erwirtschaftet werden.
- Die Flächen werden überwiegend als Ackerland genutzt. Es überwiegen stark spezialisierte Marktfrucht- und Veredelungsbetriebe. Grünland und Milchvieh fehlt in großen Teilen der Raumeinheit.
- Wichtigste Ackerfrüchte sind Winterweizen, Mais und Wintergerste, im Nordosten auch Zuckerrübenanbau.
- Hoher Anteil großer Betriebe, die oft auch einen hohen Anteil an zugepachteten Flächen bewirtschaften. Förderungen des ÖPUL sind meist wichtiger Teil des Betriebseinkommens.
- Der traditionelle Mostanbau hat heute nur mehr geringe Bedeutung, Streuobst dient meist nur der Selbstversorgung oder als Wind- und Staubschutz um die exponierten Vierkantbauernhöfe oder entlang von Feldwegen.
- Extensivwiesen sind in der Raumeinheit fast ausgestorben.
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Forstwirtschaft
- Die Standorte liegen in leicht zugänglichen produktiven Gunstlagen und werden daher auch intensiv bewirtschaftet. Wegen der vorrangigen Landwirtschaft ist das Gebiet aber waldarm (10-15 Prozent der Gesamtfläche).
- Die potenziell natürliche Waldgesellschaft ist überwiegend der Rotbuchenwald, dieser ist fast völlig verschwunden und meist durch Fichtenforste ersetzt.
- Die vielen kleinen Waldflächen („Schacher“) sind mosaikartig übers "Landl" verteilt. Sie befinden sich meist in bäuerlichem Besitz, daneben gibt es aber auch ausgedehntere Waldflächen im Eigentum von Stiften oder Großgrundbesitzern (z.B. Schachenwald, Allhaminger Forst).
- Lokal haben die Waldflächen oft eine wichtige Bedeutung für die Naherholung und für den Grundwasserschutz.
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Jagd
- Die Jagd ist bei den zahlreichen kleinen Waldflächen meist genossenschaftlich organisiert, nur vereinzelt gibt es Eigenjagden.
- Wichtigstes Jagdwild sind Reh, Hase und Fasan. Das Schwarzwild (Wildschwein) hat steigende Populationen und verursacht durch seine Wühltätigkeit Schäden in der Landwirtschaft.
- Der Wildstand ist in den meisten Flächen hoch, sodass es zu Verbissschäden kommt.
Rohstoffgewinnung
- Schotterabbau: Hat eine nur untergeordnete Rolle, da hochwertige Niederterrassenschotter in der Raumeinheit nur selten vorkommen.
- Konglomeratabbau: Einige kleine, meist nicht mehr aktive Steinbrüche (Weiße Nagelfluh)
- Lehmabbau: Lokal zur Ziegelerzeugung
- Schliergruben: Historische Nutzung seit der Römerzeit, zur Düngung der Felder, oft mit kleinen wassergefüllten Gruben, die wichtige Lebensräume für Amphibien sind.
- Erdöl und Erdgas: Im Nordteil der Raumeinheit relativ häufige, kleinräumige Nutzung von Ölfeldern in ca. 2000 m Tiefe, lokal auch mit Erdgasvorkommen kombiniert.
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Energiegewinnung
- Kleinkraftwerke: Insbesondere an der Krems und dem Sulzbach, aber auch am Ipfbach und Kristeinerbach gibt es zahlreiche Mühlen, Sägewerke und früher auch Sensenwerke, die mit Turbinen adaptiert wurden und heute der Stromgewinnung dienen. Ihre Wehre und Ausleitungen führen zur Unterbrechung des Gewässerkontinuums und zu Problemen mit den Restwasserstrecken.
- Fernwärmeanlagen: Viele kleine Projekte, die den lokalen Bedarf durch Hackschnitzelanlagen decken.
Trink- und Nutzwasser
- Meist Kombination aus zentralen Ortswasserleitungen und dezentralen Hausbrunnen.
- Wichtige Grundwasservorkommen, die durch Wasserschongebiete vor Belastungen geschützt werden: Pettenbachrinne, Aurachrinne, Bad Hall.
Fischerei
- In der Raumeinheit sind Fließgewässer von der Forellenregion bis zur Barbenregion anzutreffen.
- Große Beeinträchtigungen der Fischfauna durch die starke Verbauung der Gewässer, die Krems hat beispielsweise 107 meist unpassierbare Querwerke.
- Die Anzahl an Fischteichen ist bemerkenswert hoch. Sie liegen meist entlang der Bäche und dienen der Forellenzucht.
- Die 4, etwa 20 ha großen, seichten Schacherteiche des Stiftes Kremsmünster werden alljährlich mit zweisommrigen Karpfen besetzt, vor Winterbeginn dann leergefischt und schließlich ausgelassen.
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