Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Nächstgelegene übergeordnete Zentren sind Steyr bzw. Kirchdorf an der Krems, beide liegen aber außerhalb der Raumeinheit, weitere wichtige Zentren sind Wels sowie die Landeshauptstadt Linz.
  • Hauptort des Steyrtals ist Molln, eine Ortschaft mit etwas Tourismus und Industrie, jedoch wenig Infrastruktur.
  • Sammelsiedlungen meist bis heute durch die ehemals wichtige Eisenverarbeitung in kleinen Betrieben geprägt: Doppelortschaft beiderseits der Steyr Grünburg/Steinbach an der Steyr, Molln und Klaus an der Pyhrbahn.
  • Darüber hinaus kleinere Sammelsiedlungen bzw. Weiler im Steyrtal. In allen Tälern sind vielfach Streusiedlungen vorhanden.
  • Zahlreiche Verkehrswege auf engem Raum (B138, B140, Bahnlinie, A9)

Natur und Landschaft - Fotos

  • Blick auf Steinbach an der Steyr von Norden aus

    Quelle: coopNATURA

    Blick auf Steinbach an der Steyr von Norden aus

  • Gutsgebäude des Dietlguts am Südende des Stodertals mit Blick aufs Tote Gebirge

    Quelle: coopNATURA

    Gutsgebäude des Dietlguts am Südende des Stodertals mit Blick aufs Tote Gebirge

  • Einzelhof nördlich Leonstein mit großflächigem Streuobstbestand und Schafbeweidung; im Hintergrund mäßig intensive Weideflächen, im Vordergrund Intensivgrünland

    Quelle: coopNATURA

    Einzelhof nördlich Leonstein mit großflächigem Streuobstbestand und Schafbeweidung; im Hintergrund mäßig intensive Weideflächen, im Vordergrund Intensivgrünland

 

Erholung / Tourismus

  • Zusammenschluss der Orte Molln, Steinbach an der Steyr, Grünburg, Leonstein und Waldneukirchen zum Tourismusverband Steyrtal.
  • Hinterstoder als Austragungsort von Weltcuprennen (Ski) und bekannter Ausgangspunkt für Wintersport in den umliegenden Berggebieten.
  • Ausgangspunkt für viel Sommertourismus (in und außerhalb der Raumeinheit): Bergwanderungen, Paragleiten, Reiten, Golf, Tennis, Radfahren/Mountainbiken, Wildwasser/Kanufahrten und Angeln an den Flüssen, Badebetrieb am Stausee Klaus.
  • Mehrere Themenwege und Museen zum Thema Eisenverarbeitung entlang der Eisenstraße
  • Ausflugsverkehr der historischen Steyrtalbahn
  • Mehrere Radwege
  • Zahlreich kulturhistorisch, landschaftlich oder naturkundlich interessante Ausflugsziele
  • Im Stodertal Auswirkungen des Tourismus auf das Landschaftsbild in Form von Zersiedelungstendenzen (Zweitwohnsitze) erkennbar
  • Ungeregelter Boots- und Badebetrieb auf der Steyr teilweise problematisch für schotterbankbrütende Vögel

Natur und Landschaft - Fotos

  • Mündungsbereich Krumme Steyrling in die Steyr; naturnahe Fließstrecke mit großen Schotterbänken; mit Fliegenfischer

    Quelle: coopNATURA

    Mündungsbereich Krumme Steyrling in die Steyr; naturnahe Fließstrecke mit großen Schotterbänken; mit Fliegenfischer

 

Landwirtschaft

  • Region ist heute stark agrarisch betont. Landwirtschaft ist auch Trägerin funktioneller Aufgaben des ländlichen Raumes (Landschaftspflege, Kultur, Vereine, usw.).
  • Vor allem kleinstrukturierte, bäuerliche Landwirtschaft. Anteil an Biobetrieben um die 20 Prozent.
  • Offene Kulturlandschaften auf der Nieder- und Hochterrassen sind von meist intensiver Grünlandnutzung (Wiesen- und Weiden) dominiert.
  • Auf Terrassenkanten, so sie nicht waldbedeckt sind, häufig noch extensiv bewirtschaftete Wiesentypen.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Kulturlandschaft in Obergrünburg: Zwischen intensiven Mähwiesen Magerböschungen, teils mit Obstgehölzen bestockt, Terrassenböschung teils mit junger Fichtenaufforstung

    Quelle: Büro coopNATURA

    Kulturlandschaft in Obergrünburg: Zwischen intensiven Mähwiesen Magerböschungen, teils mit Obstgehölzen bestockt, Terrassenböschung teils mit junger Fichtenaufforstung

 

Forstwirtschaft

  • Wälder sind in der Raumeinheit vor allem in linearer Form ausgeprägt.
  • Galeriewälder oder schmale Auwaldstreifen direkt am Flussufer, selten in der Austufe kleine, flächige Auwälder.
  • Waldstreifen an den Terrassenkanten der Nieder- oder Hochterrasse: Unterhänge mit eschendominierten Beständen, mesophilere Standorte teils mit schönen Buchenwäldern.
  • Überall im Gebiet sind auch Fichtenforste vorhanden, die teilweise auch etwas größere Flächen einnehmen können. Oftmals wurden und werden ehemalige Wiesen mit Fichte aufgeforstet.
  • Großteils bäuerlicher Besitz, nur im Süden kleine Anteile von großflächigen Privatwäldern.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Steyrling mit fragmentiertem grauerlendominiertem Ufergehölz im mittleren Steyrlingtal

    Quelle: coopNATURA

    Steyrling mit fragmentiertem grauerlendominiertem Ufergehölz im mittleren Steyrlingtal

  • Kulturlandschaft in Obergrünburg: Zwischen intensiven Mähwiesen Magerböschungen, teils mit Obstgehölzen bestockt, Terrassenböschung teils mit junger Fichtenaufforstung

    Quelle: Büro coopNATURA

    Kulturlandschaft in Obergrünburg: Zwischen intensiven Mähwiesen Magerböschungen, teils mit Obstgehölzen bestockt, Terrassenböschung teils mit junger Fichtenaufforstung

 

Jagd

  • Organisation in erster Linie über Genossenschaftsjagden. Seltener (Teichltal) kleinere bzw. große Eigenjagden.
  • Jagdbare Wildarten im Gebiet: Wasserwild (Schwimm- und Tauchenten), Niederwild (Hase, Fuchs, Marder, Dachs, Iltis) und Schalenwild (vor allem Rehwild, aber auch Rotwild, selten Gämse und neuerdings Schwarzwild) vor. Das Rehwild wird intensiv gefüttert.
  • Verbissschäden durch das Rehwild im Gebiet auf Grund des Abschussplans nur relativ schwach. Schälschäden sind von untergeordneter Bedeutung.
  • Konflikte zwischen Jagd und Forstwirtschaft sind selten, da die Grundbesitzer oft gleichzeitig Jäger sind. Entschädigungszahlungen sind kaum nötig.
  • Auf Grund der guten Landschaftsausstattung sind Strukturverbesserungsmaßnahmen wie Neueinbringen von Landschaftselementen aus jagdlichen Gründen nicht notwendig.

Rohstoffgewinnung

  • Einige große Schottergruben im Steyr- und Teichltal.
  • Manche Schottergruben reichen bis an den Fluss heran. Teilweise werden Konglomeratwände der Schlucht abgebaut.
  • Auf Grund von Kiesleitplan, Ausweisung von Grundwasserschongebieten und wasserwirtschaftlichen Vorrangflächen gegenüber Kiesabbau ist eine Ausweitung des Schotterabbaus in der Region nur noch durch die Erweiterung von bereits bestehenden Schottergruben möglich.
  • Hohe wirtschaftliche Bedeutung des Schotterabbaus, da viele Arbeitsplätze in der Region zur Verfügung gestellt werden. Die abgebauten Rohstoffe kommen bis weit außerhalb der Raumeinheit zum Einsatz.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Schotterabbau im Bereich Kniewas/Habach sehr nah an der Konglomeratschlucht der Steyr (im Hintergrund), randliche Bereiche mit Sukzessionsstadien

    Quelle: coopNATURA

    Schotterabbau im Bereich Kniewas/Habach sehr nah an der Konglomeratschlucht der Steyr (im Hintergrund), randliche Bereiche mit Sukzessionsstadien

 

Energiegewinnung

  • Errichtung von Wasserkraftwerksbauten besonders seit dem 1. Weltkrieg.
  • Zahlreiche kleinere Wasserkraftanlagen der Energie AG bzw. von Privaten an Steyr, Teichl, Krummer Steyrling und Steyrling zum Betrieb von Mühlen, Sägen und zur Erzeugung von elektrischem Strom.
  • Kraftwerk Klaus im Besitz der Ennskraftwerke AG. Überstauung der Steyrschlucht durch die Staumauer um ca. 40 m.
  • Vielfältige flussbauliche Eingriffe im Bereich der Wehr- bzw. Kraftwerksanlagen, die Abflussverhältnisse, Wasserqualität, Geschiebetransport und Wanderungsmöglichkeiten von wasserlebenden Organismen beeinflussen.

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  • Jugendstil-Kraftwerk Steyrdurchbruch

    Quelle: coopNATURA

    Jugendstil-Kraftwerk Steyrdurchbruch

  • 40 m hohe Staumauer des Kraftwerks Klaus

    Quelle: coopNATURA

    40 m hohe Staumauer des Kraftwerks Klaus

 

Trink- und Nutzwasser

  • Trinkwasserversorgung ausschließlich aus ortsnahen Wasservorkommen (Quellen und Brunnen) durch Gemeindewasserversorgungsanlagen, Genossenschaften oder Hausbrunnen bzw. -quellen.
  • Gute Wasserqualität bei kommunalen und genossenschaftlichen Anlagen.
  • Im Norden der Raumeinheit teilweise Probleme mit Nitratbelastung des Trinkwassers, hier teilweise Beimischung von hochqualitativem Wasser aus Uferfiltratquellen zum normalen Trinkwasser.
  • Relativ schonender Umgang mit der Ressource Quelle durch Definition von maximalen Wasserentnahmemengen (für einen Teil der Quellen) und Fassung nur eines Teils der Quellen eines Quellbezirks.

Fischerei

  • Untergeordnete ökonomische Bedeutung der Fischerei im Steyr-Teichltal.
  • Fischen als Freizeitbeschäftigung an den Flüssen, besonders Fliegenfischerei, teils privat und teils über Vereine organisiert.
  • Geangelt wird vor allem Bachforelle, der früher gute Äschenbestand ist heute stark zurückgegangen.
  • Kommune Angelfischerei am Stausee Klaus, veränderte Habitatbedingungen ermöglichen Besatz und Etablierung von eingeführten Arten wie Seesaibling und Seeforelle bzw. auch Edelkrebs.
  • Bemühung des Fischereiverbands zur Wiederansiedlung des Edelkrebses auch in den Fließgewässern, an der Loigis (Zubringer zur Steyr) bereits gelungen.
  • Konflikte zwischen Fischerei und Naturschutz durch die Vermehrung fischfressender Arten wie vor allem Kormoran, Fischotter, Gänsesäger und Graureiher, die von fischereilicher Seite für den starken Rückgang der Fisch- und im speziellen der Äschenpopulationen verantwortlich gemacht werden.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Mündungsbereich Krumme Steyrling in die Steyr; naturnahe Fließstrecke mit großen Schotterbänken; mit Fliegenfischer

    Quelle: coopNATURA

    Mündungsbereich Krumme Steyrling in die Steyr; naturnahe Fließstrecke mit großen Schotterbänken; mit Fliegenfischer

 

 

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